Sie eint die Sehnsucht nach einem Titel: Everton empfängt Tottenham

10. Februar 2021 | Vorschau | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Der FC Everton und Tottenham Hotspur besitzen beide eine gewisse Strahlkraft. Den entscheidenden Schritt zum Gewinn eines Pokals verpassen sie jedoch in konstanter Regelmäßigkeit. Nun treffen sie – im 167.Duell – erstmals im FA-Cup aufeinander, wobei ein klarer Favorit nicht auszumachen ist.

Anpfiff der Partie ist am Mittwoch, 21.15 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Everton will an Vorstellung aus der zweiten Halbzeit gegen Man-United anknüpfen
  • Bringt Tottenham mit der Rückkehr von Kane Konstanz in seine Resultate ?
  • Duell zweier Trainerikonen

Everton: Etablierung als Spitzenmannschaft soll weiter voranschreiten

Die Toffees haben unter Carlo Ancelotti (61) – vor allem ergebnistechnisch eine gute Entwicklung genommen. Mit 37 Punkten rangiert Everton derzeit auf Rang sieben, allerdings nur drei Zähler von einem Champions-League-Platz entfernt. Der Fortschritt der Mannschaft machte sich auch am Samstag im Auswärtsspiel bei Manchester United bemerkbar. Nach 0:2-Pausenrückstand ergatterte der FC noch ein verdientes Remis. In der fünften Minute der Nachspielzeit glich Angreifer Dominic Calvert-Lewin (23) zum umjubelten 3:3 aus. Seine kurzzeitige Phase ohne eigenen Treffer scheint damit endgültig ad acta gelegt worden zu sein. Der Aufschwung ist jedoch nicht nur am besten Torschützen zu erklären.

(Photo: Imago)

Erneut ließ eine geschlossene Mannschaftsleistung die Begegnung kippen. Nach einem zu mutlosen Auftritt“ im ersten Abschnitt zeigte sich Ancelotti sehr angetan von der verbesserten Formstellung seiner Mannschaft: „Das Unentschieden ist ein faires Ergebnis. Der Einsatz sowie Spirit in der zweiten Halbzeit waren hervorragend, sodass wir uns einen Punkt verdient haben.“ Auch im FA-Cup, den die Toffees zuletzt 1995 gewannen – gleichbedeutend mit dem letzten Titelgewinn des Traditionsvereins – wollen die Toffees eine gewichtige Rolle einnehmen. Denn auch er könnte als Weg zurück ins internationale Geschäft dienen. Die ersten beiden Runden meisterte der FC durch Erfolge über Zweitligisten. Rotherham wurde nach Verlängerung mit 2:1 bezwungen, während das Ergebnis gegen Sheffield Wednesday mit 3:0 deutlicher ausfiel.

James-Einsatz noch nicht geklärt

Im Achtelfinale wartet mit Tottenham Hotspur ein Hochkaräter. Das einzige Duell in der laufenden Spielzeit gewann Everton am ersten Premier-League-Spieltag knapp mit 1:0. Lange Zeit besaßen die Spurs leichte Vorteile, doch nach dem Führungstreffer von Calvert-Lewin ließ Everton nichts mehr anbrennen. Ein ähnlich stabiler Auftritt soll zum neuerlichen Erfolg führen. Fraglich ist dabei noch der Einsatz von Spielgestalter James Rodriguez (29). Ancelotti nahm in im Old Trafford nach 70 Minuten aufgrund von Wadenprobleme vorzeitig vom Spielfeld. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel betonte er: Wenn er heute trainiert wird, wird er morgen spielen. Wenn die Wade weiterhin zumacht, wird er erst am Sonntag wieder zum Einsatz kommen.“ In den Kader zurückkehren könnte auch Torhüter Jordan Pickford (26), der seine Rippenverletzung auskuriert zu haben scheint. Weiterhin nicht zur Verfügung stehen Allan (30) und Jean-Philippe Gbamin (25).

Tottenham: Kane-Rückkehr soll neue Kräfte freisetzen

Die Laune hat sich gebessert bei den Spurs. Nicht nur die Niederlagenserie von drei Spielen fand mit dem ungefährdeten 2:0-Sieg über West Bromwich Albion, sondern auch das Blitz-Comeback von Harry Kane (27) beruhigte die Gemüter in Nordlondon. Der Torjäger vom Dienst war verantwortlich für das 1:0, womit er in der ewigen Tottenham-Torschützenliste auf Rang zwei kletterte. Mit 208 Treffern liegt er gleichauf mit Bobby Smith. Nun dürfte er Jimmy Greaves ins Visier nehmen, der 266-mal für seinen Verein vollstreckte. Neben Kane netzte erneut Heung-Min Son (28) ein, was die Abhängigkeit vom Angriffsduo, das inzwischen 26 der 36 Saisontore herstellte, wiederholt aufzeigte. 

(Photo: Imago)

 

Besonderer Fokus auf die Pokalwettbewerbe 

Für den Tabellenachten scheint vom Erreichen der Champions League bis zum Verpassen sämtlicher internationaler Wettbewerbe noch alles möglich zu sein. Den Supergau will Trainer Jose Mourinho (58), der im November 2019 auch aufgrund seiner Menge an Titeln als Pochettino-Nachfolger auserkoren wurde, selbstverständlich vermeiden. Daher besitzen neben dem League-Cup, wo die nach einem Titel lechzenden Spurs im Finale gegen Manchester City stehen, ebenso die Europa League und der FA-Cup eine höhere Priorität. In den Auftaktrunden blieben sie bei den unterklassigen Vertretern Marine FC (5:0) und Wycombe (4:1) ohne Makel. Auch im Ligabetrieb hinterließ Tottenham auf fremden Plätzen einen besseren Eindruck. Die Hälfte der Punkte wurden dort eingesammelt. Zudem gab es auswärts nur zwei Niederlage zu verkraften.

Im Goodson Park gewannen die Nordlondoner zuletzt im Mai 2015 – passenderweise gelang damals Kane das goldene Tor. Seine Rückkehr soll die Trendwende einleiten. Personell erweiterte sich die Auswahl für Chefcoach Mourinho, da Dele Alli (24) wieder ins Training eingestiegen ist. Er könnte schon morgen zumindest in der Endphase zum Zug kommen: „Ich muss darüber nochmal mit ihm , aber ich glaube, er kann uns weiterhelfen“, erklärte der Portugiese auf der gestrigen Pressekonferenz. Deutlich geringer fallen die Einsatzchancen von Serge Aurier (28) aus, der im Spiel gegen West Brom den Rasen nach Wadenproblemen vorzeitig verlassen musste. Immer noch Teil der Verletztenfront sind dagegen Giovanni Lo Celso (24) und Sergio Reguillon (24).

 

Prognose:

Everton und Tottenham dürften sich erneut ein Duell auf Augenhöhe liefern. Beide Mannschaften dürften mit einem Erfolgserlebnis im Rücken selbstbewusst in die Partie gehen. Den Unterschied könnte in einer Begegnung, die wohl nicht Unmengen an Torchancen bietet, die Effizienz im Torabschluss ausmachen.

Mögliche Aufstellungen:

Everton: Olsen,-Holgate, Keane, Godfrey, Digne,-Doucoure, Davies, Gomes,-Sigurdsson (James),-Calvert-Lewin, Richarlison

Tottenham: Hart,-Doherty, Sanchez, Dier, Davies,-Winks Höjbjerg,-Bergwijn, Ndombele (Moura), Son,-Kane

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(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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