Kann Manchester United nach dem Rekordsieg gegen Everton nachlegen?

6. Februar 2021 | Premier League | BY Lukas Heigl

Vorschau | Am Samstag empfängt Manchester United am 22. Spieltag der Premier League zu später Stunde den Everton FC. Beide Mannschaften konnten nach einigen schwächeren Spielen unter der Woche zurück in die Erfolgsspur finden und sind mittendrin im Kampf um Europa.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 21.00 Uhr, Live bei Sky.

  • Manchester United: Bringt der Rekordsieg die erhoffte Wende?
  • Everton: Ist Seamus Colemans‘ Zeit abgelaufen?
  • Gewinnt Manchester United auch das dritte Duell der Saison?

Manchester United

Im letzten Spiel schafften die Red Devils etwas Historisches. Mit 9:0 (4:0) schlug die Mannschaft von Ole Gunnar Solskjaer (47) den Southampton FC. Dieses Ergebnis egalisierte sowohl den Rekord für den höchsten Sieg einer Mannschaft in der Premier-League-Geschichte als auch den Rekord des höchsten Sieges in der Geschichte Manchester Uniteds. Dieser Erfolg dürfte der Mannschaft ordentlich Selbstvertrauen mit auf den Weg geben. Dieses ist auch bitter nötig, denn United holte aus den drei Partien vor dem Sieg gegen Southampton nur zwei Punkte (0:0 gegen Liverpool, 1:2 gegen Sheffield, 0:0 gegen Arsenal). Damit verlor das Team von Solskjaer die zwischenzeitlich eroberte Tabellenführung.

Vor allem Anthony Martial (25) dürfte dieses Spiel sehr gutgetan haben. Der Franzose, der in der letzten Saison 17 Treffer und sieben Vorlagen beisteuern konnte und vor allem nach dem Restart hervorragend in Form war (sechs Tore, vier Vorlagen in neun Spielen), kam bisher noch nicht so recht in dieser Saison an. Abgesehen von einer guten Woche im Dezember (ein Tor und drei Vorlagen gegen Sheffield United und Leeds United) stand Martial erst bei zwei Torbeteiligungen. Dadurch verlor er seinen Stammplatz an Edinson Cavani (33). Gegen Southampton erzielte Martial von der Bank kommend zwei Treffer, dazu holte er einen Elfmeter heraus. Sein Trainer dürfte sich über die Leistung des Stürmers besonders freuen, versicherte Solskjaer vor wenigen Tagen doch noch: „Ich weiß, dass Anthony im Training hart arbeitet, an seinem Abschluss, an seiner Bewegung. Ich habe keine Zweifel, dass er bald wieder treffen wird.

Everton FC

Auch die Toffees sind mittendrin im Kampf um Europa. Nachdem man Ende Dezember kurzzeitig sogar auf einem Champions-League-Platz stand, fiel die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti (61) zuletzt jedoch etwas zurück. Aus den vier Spielen im Januar konnte Everton lediglich vier Punkte generieren. Besonders alarmierend war dabei die Niederlage gegen Newcastle United (0:2) am vergangenen Wochenende. Die Toffees hatten keinerlei Idee, wie man den Abwehrriegel der Magpies knacken sollte. Umso wichtiger war der Erfolg unter der Woche bei Leeds United (2:1). Eng verknüpft war die schlechte Phase mit einer Ladehemmung bei Topstürmer Dominic Calvert-Lewin (23). Der Engländer konnte in den ersten elf Spielen elfmal treffen. Anschließend wartete er sieben Spiele auf einen eigenen Treffer. Gegen Leeds war es endlich einmal wieder soweit. Die Fans der Toffees hoffen, dass nun der Knoten bei Calvert-Lewin geplatzt ist und er wieder so trifft, wie zu Saisonbeginn.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Die Lehren, die Ancelotti aus dem Spiel gegen Newcastle gezogen zu haben scheint, sind zum einen, dass Gylfi Sigurdsson (31) nicht als Option im zentralen Mittelfeld in Frage kommt und dass Seamus Colemans‘ (32) Zeit abgelaufen zu sein scheint. Der Isländer Sigurdsson spielte gegen Newcastle erstmals in dieser Saison auf der Doppelsechs. Da dies in keiner Weise funktionierte, rückte er gegen Leeds wieder eine Position nach vorne. Dort fühlt sich Sigurdsson deutlich wohler. Rechtsverteidiger und Kapitän Coleman hingegen scheint aktuell keinen Platz in der Mannschaft zu finden. Der Ire kam sehr gut in die Saison, doch eine Verletzung kostete ihn im Spätherbst sieben Spiele. Seither scheint er nicht mehr der Alte zu sein, in den letzten sieben Spielen stand er ausgerechnet bei den beiden Niederlagen 90 Minuten auf dem Feld, bei den vier Siegen waren es insgesamt 35 Minuten. Gegen Leeds kam Coleman überhaupt nicht zum Einsatz.

Prognose

Bei beiden Teams sind durchaus Parallelen zu erkennen. Beide standen Ende Dezember auf der Höhe ihres Schaffens, ihr Stern drohte im Januar zu sinken, der Sinkflug wurde unter der Woche gestoppt. Daher dürfte uns ein recht ausgeglichenes Spiel erwarten, in dem Manchester United vor allem aufgrund des einen Tages mehr Pause seit dem letzten Spiel im Vorteil sein dürfte. Dazu wird das 9:0 unter der Woche einen enormen mentalen Schub geben. Was ebenfalls für die Gastgeber spricht ist die Tatsache, dass beide bisherigen Duelle in dieser Saison gewonnen werden konnten (3:1 in der Liga, 2:0 im EFL-Cup).

Mögliche Aufstellungen:

Manchester United: de Gea – Wan-Bissaka, Lindelöf, Maguire, Shaw – Fred, McTominay –  Rashford, Fernandes, Martial – Cavani

Everton FC: Pickford – Holgate, Mina, Godfrey, Digne – Doucoure, Davies – Rodriguez, Sigurdsson, Richarlison – Calvert-Lewin

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(Photo by LAURENCE GRIFFITHS/POOL/AFP via Getty Images)

Lukas Heigl

Liebhaber des britischen Fußballs: Von Brighton über Reading und Wimbledon bis nach Inverness. Ist mehr für Spiele der dritten englischen Liga als für den Classico zu begeistern. Durch das Kommentatoren-Duo Galler/Menuge auch am französischen Fußball interessiert


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