Primeira Liga Vorschau | Porto vs Sporting

18. Mai 2019 | Vorschau | BY Julius Eid

Vorschau | Naturgemäß läuft die portugiesische Liga hierzulande etwas unter dem Radar. Der Meisterschaftkampf hat allerdings alle Zutaten um mitzureißen und geht heute in den finalen Akt. Für Porto ist es die gleiche Ausgangssituation wie für die Dortmunder in Deutschland.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 19.30 Uhr

Porto

Das Spiel in dem Porto die Chancen auf eine Titelverteidigung deutlich verringerte war, wie heute, ein Heimspiel gegen einen Klub aus Lissabon. Der direkte Konkurrent Benfica zog mit einem 2:1-Sieg in der Tabelle vorbei und lieferte damit auch zeitgleich den Beginn eines atemberaubenden Schlussspurtes beider Teams die in diesem Jahr um den Titel spielen. Porto und Benfica haben aus den letzten 10 Ligaspielen jeweils 28 Punkte geholt. Porto liegt damit weiterhin 2 Punkte hinter Benfica. Da diese auch im direkten Vergleich vorne liegen benötigt Porto nicht nur einen Sieg im Duell gegen Sporting, sondern zeitgleich eine Niederlage Benficas. Ein Szenario, das auch Bundesliga-Fans bekannt vorkommen sollte.


Die starke Form Portos sollte schon an den 9 Siegen aus den letzten zehn Ligaspielen abzulesen sein. Der Meister des Vorjahres setzt, im Gegensatz zu Benfica, auf eine hohe Balance im Spiel, setzt aber den klaren Fokus auf das defensive Handwerk. Mit nur 19 Gegentoren in der gesamten Saison hat man hier einen absoluten Topwert in der Statistik. Die Konkurrenten von Benfica bekamen zum Beispiel 30, schossen dafür allerdings 27 Tore mehr. Sichtbar wurde aber auch in der Champions League die Bandbreite, die Porto an Ausrichtungen aufbieten kann. Verteidigte man im Hinspiel gegen die Roma hauptsächlich, konnte man sich im Rückspiel mit aggressiven Offensivspiel das Weiterkommen sichern. Porto kann beides. Schlüsselspieler im offensiven Bereich ist der wuchtige Marega, der auch in der diesjährigen Königsklasse mit beeindruckender Torquote auf sich aufmerksam machen konnte. Im Defensiven wird Eder Militao sein letztes Spiel für Porto bestreiten, sein Wechsel zu Real Madrid steht schon seit Längerem fest.

(Photo by MIGUEL RIOPA / AFP)

Sporting

Noch interessanter wird dieses indirekte Duell um die Meisterschaft weil es für Porto nicht nur gegen den Stadtrivalen Benficas geht, sondern auch gegen einen der großen portugiesischen Vereine. Sporting Lissabon zählt mit Porto und Benfica zum bekannten Dreigestirn der portugiesischen Liga. Doch was die Titel angeht kann man sich bei Sporting in jüngerer Vergangenheit nicht mehr mit den traditionellen Konkurrenten messen. Seit 2002 gab es in der Liga keine Trophäe mehr zu bejubeln. 


Es dürfte also für den stolzen Klub ein bitterer, aber dennoch großer Antrieb sein, zumindest ein großes Wort bei dem neuen Titelträger mitreden zu können. Selber befindet man sich sicher auf Platz 3 und damit in der Qualifikation für die Europa League, nach unten und oben klafft ein jeweils großer Abstand. Die Motivation der Mannschaft aus Lissabon könnte also nicht unterschiedlicher zu der des Gastgebers sein. Was die Offensive angeht kann man durchaus mit Porto mithalten, 71 Saisontore sind vermerkt. Defensiv hingegen trennen die beiden Mannschaften 14 Gegentore. Sollte Sporting gegen topmotivierte Gastgeber punkten wollen, braucht es also vor allem von der Viererkette rund um die Innenverteidiger Mathieu und Coates eine starke Leistung. In der Offensive werden die Hoffnungen unter anderem auf den Schultern des linken Flügelspielers Bruno Fernandes liegen. Dieser erzielte alleine in den letzten zwei Partien vier Tore.

(Photo by JOSE MANUEL RIBEIRO/AFP/Getty Images)

Prognose

Die Motivation dürfte auf Seiten Portos deutlich höher sein als auf der Sportings. Auch wenn man auf keinen einfachen Gegner trifft ist ein Heimsieg die wahrscheinlichste Option.

Mögliche Aufstellung

Porto: Vana, Telles, Militao, Felipe, Matafa, Corona, Pereira, Oliver, Otavio, Tiquinho, Marega

Sporting: Ribeiro, Borja, Mathieu, Coates, Gaspar, Fernandes, Gudelj, Wendel, Acuna, Phellype, Raphael

Julius Eid

Julius Eid

Seit 2018 bei 90PLUS, seit Riquelme Fußballfan. Gerade die emotionale Seite des Sports und Fan-Themen sind Julius‘ Steckenpferd. Alleine deshalb gilt: Klopp vor Guardiola.


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