Coppa Italia | Halbfinale! Eigentor gegen Sassuolo erlöst Juventus spät

10. Februar 2022 | Serie A | BY Michael Bojkov

Am Donnerstagabend standen sich Juventus und Sassuolo Calcio im Viertelfinale der Coppa Italia gegenüber. Durch ein spätes Tor ging die „Alte Dame“ mit einem knappen 2:1 als Sieger vom Platz und steht im Halbfinale.

Nach früher Dybala-Führung: Juventus taucht ab

Das letzte noch ausstehende Viertelfinale der Coppa Italia brauchte nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Nachdem ein Schuss von Weston McKennie geblockt wurde, landete der Ball vor den Füßen von Paulo Dybala, der sträflich freigelassen wurde und aus der Strafraummitte volley zur frühen Führung traf (3.). Juventus machte in den Anfangsminuten ordentlich Druck, aber auch Sassuolo kam zu einer ersten guten Chance, als Matthijs de Ligt einen Schuss von Domenico Berardi abblockte (8.). Weitere gute Möglichkeiten ergaben sich kurz darauf in Persona Berardi und Georges Kyriakopoulus (13./16.), doch Keeper Mattia Perin war zur Stelle.

Mittlerweile waren die Gäste im Spiel und die gefährlichere Mannschaft. Und sie belohnten sich: Nach einem Doppelpass mit Gianluca Scamacca erhielt Hamed Junior Traore nur Geleitschutz von der Juve-Defensive, drang in den Strafraum ein und schlenzte den Ball ins lange Eck zum 1:1 (24.). Aus dem Nichts kamen dann doch wieder die Hauherren zum Zug. Nach einer Flanke von Alex Sandro visierte McKennie per Kopf das kurze Eck an, doch auch Gäste-Torwart Gianluca Pegolo beweis Verlässlichkeit (35.). Zwei Zeigerumdrehungen später war das Torwart-Urgestein erneut zur Stelle: Nach einem Fehler im Spielaufbau war Juve-Neuzugang Dusan Vlahovic durch, doch Pegolo verkürze den Winkel klasse und bewahrte seine Mannschaft so vor dem erneuten Rückstand (37.).

Coppa Italia, Juventus vs. Sassuolo

(Photo by Valerio Pennicino/Getty Images )

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Juventus dreht auf und belohnt sich spät

Nach dem Seitenwechsel legte die vecchia signora beinahe einen wiederholten Traumstart hin: Eine Flanke von Juan Cuadrado segelte über Freund und Feind hinweg und fand de Ligt am langen Pfosten. Der Winkel war jedoch zu spitz, sodass der Kopfball knapp neben das Tor ging (50.). Kurz darauf eine weitere Großchance: de Ligt trieb den Ball nach vorne und legte auf McKennie quer, der vom Strafraumrand aus an den rechten Pfosten schlenzte (53.). Juventus spielte wie ausgewechselt, auch Vlahovic war jetzt aktiver ins Spiel eingebunden. Bei einem harten Schuss der Nummer 7 bekam Pegolo noch rechtzeitig die Beine zusammen und konnte so parieren (63.). Auch der eingewechselte Alvaro Morata beteiligte sich, sein Versuch wurde jedoch von Gian Marco Ferrari abgeblockt (72.).

Juve belagerte jetzt den gegnerischen Strafraum, wohingegen von den Gästen nichts mehr kam. Einziges Manko aus Sicht der Alten Dame: Der Ball wollte einfach nichts ins Tor. Nachdem Pegolo einen McKennie-Kopfball stark parierte, traf de Ligt  aus kürzester Distanz den Pfosten, von wo aus die Kugel in Ping-Pong-Manier auf der Torlinie landete. Von dort aus wurde Leonardo Bonucci angeschossen, doch wie durch ein Wunder landete der Ball irgendwie auf und nicht unter dem Tordach (73.). Mittlerweile konnte Sassuolo von Glück sprechen, dass es hier noch 1:1 stand.

Derweil wuchs Pegolo mehr und mehr über sich hinaus. Adrien Rabiot verlängerte eine Ecke gefährlich mit dem Kopf, doch auch diesen Ball fischte der Gäste-Keeper mit den Fingerspitzen aus der Gefahrenzone (82.). Doch Juve hatte das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Als immer mehr auf eine Verlängerung hindeutete, schlugen die Zebras zu: Vlahovic hatte auf der linken Seite viel Platz, zog an Mert Müldür vorbei und hatte Glück, dass sein eigentlich ungefährlicher Schuss auf dem Rücken von Ruan landete, von wo aus der Ball gegen die Laufrichtung von Pegolo ins Tor trudelte (88.). Das späte, aber verdiente 2:1 für die Hausherren, die damit ins Halbfinale der Coppa einziehen.

Photo by Getty Images

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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