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Odriozola und Oyarzabal im Porträt: Zwei für die Topteams

13. November 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Beim baskischen Club Real Sociedad San Sebastian konnten in der Vergangenheit schon viele gute Spieler reifen, ihrer Karriere einen Schub geben. Xabi Alonso, Antoine Griezmann oder Asier Illarramendi schafften von hier den Sprung zu großen Klubs. Zurzeit gibt der Kader von Real Sociedad wieder einige, spannende Spieler her. Zwei von ihnen könnten für die Topklubs in Spanien, aber auch im europäsichen Ausland schon sehr schnell interessant werden. 

Mit 17 Punkten aus 11 Spielen stehen die Basken in der spanischen Liga derzeit auf Platz 7, der Saisonstart verlief in etwa nach den eigenen Vorstellungen und die jungen Spieler können nebenher auch noch in der Europa League ihre Erfahrungen sammeln. Die Bedingungen sind gut, vor allem zwei Spieler scheinen das derzeit hervorragend auszunutzen.

Alvaro Odriozola: Rechtsverteidiger mit Offensivdrang

Odriozola ist ein in San Sebastian geborener Rechtsverteidiger, der bereits seit 2006 für den Klub spielt und sich durch die Jugendmannschaften in die erste Mannschaft gekämpft hat. Der mittlerweile 21-jährige besitzt beim Klub noch einen Vertrag bis 2022, ist glücklich für seinen Heimatklub spielen zu dürfen und hat eine immense Entwicklung durchlaufen. Erst seit Januar gehört Odriozola dauerhaft zur Profimannschaft, bereits in der letzten Saison zeigte er gute Ansätze. Real Madrid zeigte angeblich zuletzt Interesse an ihm, aber unter der Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro sollte nichts möglich sein.

(Photo by ANDER GILLENEA/AFP/Getty Images)

Als Belohnung durfte er mit zur U21-EM fahren, kam auch dort zum Einsatz. Zuletzt debütierte er in der Länderspielpause sogar für die A-Elf. In dieser Saison durfte er in 13 Pflichtspielen auflaufen, bereitete dabei 4 Tore vor. Odriozola schaltet sich immer wieder in die Offensive ein, beteiligt sich am Kombinationsspiel und schlägt gefährliche Flanken. Die Konstanz, die er bereits jetzt an den Tag legt, ist beeindruckend. Zudem unterlaufen ihm nur selten defensive Fehler, er kann die Balance zwischen Angriff und Verteidigung einschätzen und kalkuliert etwaige Risiken gut ein. Der 1,75 große Spanier ist unangefochtener Stammspieler.

Mikel Oyarzabal: Effizienter Flügelspieler

Etwas mehr Erfahrung im Profiteam bringt Mikel Oyarzabal (20) mit, der bereits Anfang 2016 für die Profimannschaft von Real Sociedad aufläuft und am liebsten auf der linken Außenbahn eingesetzt wird. Die Saison 2016/17 war für den in Eibar geborenen Oyarzabal die erste komplette Spielzeit bei den Profis. In 43 Spielen gelangen ihm 13 Scorerpunkte, eine Quote, die er in der laufenden Saison schon recht zeitnah knacken dürfte. Denn schon jetzt kann er 7 Tore und 2 Vorlagen vorweisen, verpasste sogar 5 Spiele aufgrund muskulärer Probleme.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Oyarzabal ist ein schneller, trickreicher Offensivspieler, der immer den Weg zum Tor sucht, sich auch gerne einmal im Zentrum aufhält und beidfüßig abschließen kann. Er verfügt über eine sehr gute Technik und Übersicht, kann seine Mitspieler in Szene setzen und hat gerade in dieser Spielzeit an Effizienz zugelegt. Seine Entscheidungsfindung ist besser geworden, er übernimmt mehr Verantwortung und erzielt in wichtigen Spielen wichtige Tore. Auch bei Oyarzabal, der ebenfalls bereits für die A-Nationalmannschaft debütierte, soll die Ausstiegsklausel (Vertrag bis 2022) bei 40 Millionen Euro liegen.

Im Sommer schon reif?

Ja, beide Spieler haben sich prächtig entwickelt, beide Spieler spielen jetzt schon sehr konstant und können in einem Team, das für den internationalen Wettbewerb in Frage kommt, wichtige Akzente setzen. Ob es schon für einen absoluten Topklub reicht, ist unklar. Aber gerade heutzutage, in diesem umkämpften Talentemarkt, bei dem man schnell handeln muss, könnte es durchaus sein, dass sich Real Madrid, der FC Barcelona oder irgendein anderes Topteam einen dieser Spieler sichert und ihn langsam integriert.

Natürlich müssen beide Spieler noch einiges lernen, aber gleichzeitig scheint auch genau das Talent vorhanden zu sein, das man braucht, um Titel zu gewinnen und Erfahrungen in der Champions League zu sammeln. Sollten die kolportierten Zahlen stimmen und die Ausstiegsklausel bei beiden Spielern in der Tat bei 40 Millionen Euro liegen, dann dürften sich mehrere Teams finden, die diese Summe keineswegs abschreckt. Bis dahin haben beide noch genügend Zeit um sich nachhaltig zu empfehlen.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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