Fans in Anfield! Liverpool empfängt Wolves

Vorschau | Das erste Mal seit dem Titelgewinn werden wieder Zuschauer im Stadion des Liverpool FC sein. Ein besonderer Tag, an dem ein schwerer Gegner wartet.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 20.15 Uhr, Live bei Sky.

• 2000 Fans in Anfield zugelassen
• Liverpool seit 64 Spielen zu Hause ungeschlagen
• Wolves mit bestem Saisonstart seit 40 Jahren

Liverpool

Dieser Sonntag ist ein besonderer Tag für den Liverpool FC. Zum ersten Mal, seitdem man nach 30 Jahren Wartezeit den Meistertitel erringen konnte, werden Fans im heimischen Stadion sein. 2000 Zuschauer werden zumindest ein paar der leeren Reihen in Anfield füllen und spätestens wenn „You’ll never walk alone“ einsetzt, werden sie ihre Stimmen erheben. Die Symbiose zwischen Fans auf den Rängen und der Mannschaft auf dem Feld ist bei den Reds eine besondere. Die Rückkehr der Anhänger könnte dem Team von Jürgen Klopp (53) also vor dem Duell gegen die Wolves einen ordentlichen Schub verleihen. Schaden würde der sicherlich nicht. Immer noch fehlen der Mannschaft wichtige Spieler und das Unentschieden gegen Brighton am vergangenen Spieltag hat auch nochmal bewiesen, dass der amtierende Meister das Spielglück im Moment sicherlich nicht gepachtet hat. Da ist es sogar einigermaßen beeindruckend, dass der LFC trotzdem punktgleich mit dem Tabellenersten ist und nebenbei noch vorzeitig den Gruppensieg in der Champions League gesichert hat. 

Gegen Ajax Amsterdam spielte man zwar erneut nicht berauschend, doch am Ende reichte es für einen 1:0-Sieg. Dies lag auch und vor allem an den Youngstern im Team. Caoimhin Kelleher (22), vor kurzem noch dritter Torhüter und jetzt wohl auch an diesem Wochenende der Ersatz für den ausfallenden Alisson (28), lieferte eine souveräne Partie und parierte einige Male stark. Curtis Jones (19) erzielte den Siegtreffer für die Reds. Liverpool ist anpassungsfähig und das ist in dieser Saison ein enormer Trumpf. Logischerweise ist die Chance auf einen „Ausrutscher“ größer, wenn viele Schlüssel- und Führungsspieler auf einmal fehlen. Doch Jürgen Klopp ist ein Meister der Kaderführung. Schon zu Dortmunder Zeit konnten so einige Personalprobleme zumindest etwas abgefedert werden. Manche werden sich an Manuel Friedrich und seine Leistung gegen Real Madrid erinnern. Zumindest auf der rechten Abwehrseite ist die Rückkehr von Alexander-Arnold (22) in greifbarer Nähe. Zumindest ein Bankplatz könnte für den Engländer wieder möglich sein. 

Wolves

Die Wolves legen gerade ihren besten Saisonstart seit der Saison 1979/1980 hin. Und das in einem Jahr, in dem viele Teams der „Big-Six“ in England wackliger wirken als selten zuvor. So langsam macht sich die Mannschaft von Trainer Nuno Espírito Santo (46) die berechtigte Hoffnung, sich in der Tabelle weiter oben festsetzen zu können, als man vielleicht vor der Saison erwartet hat. Ein Sieg über den amtierenden Meister wäre auf diesem Weg natürlich das größtmögliche Ausrufezeichen. Santo und seine Spieler werden hochmotiviert sein, dieses Ausrufezeichen zu setzen. Starke Mentalität zeigten die Wolves schon am vergangenen Spieltag beim 2:1-Sieg über Arsenal. Während des Spiels brach sich Stürmer Raúl Jiménez (29) den Schädel. Doch trotz der beunruhigenden Szenen ließen sich die Wolves danach nicht aus dem Konzept bringen und konnten die nächsten drei Punkte klar machen. Damit ist man nur vier Punkte von der Tabellenspitze und dem heutigen Gegner entfernt. Ein sicherlich, aufgrund der Teilrückkehr der Zuschauer, euphorisiertes Anfield wird dennoch eine besondere Herausforderung. 

Die letzten sieben Duelle gegen die Reds endeten für Wolverhampton mit einer Niederlage, ein Lieblingsgegner ist die Klopp-Elf also sicherlich nicht. Interessant wird zu sehen sein, wie die Wolves defensiv mit der Wucht der Liverpooler Angriffsreihe und eben auch mit dem ehemaligen Teamkameraden Diogo Jota (23) umgehen. Der portugiesische Offensivspieler hat in den letzten vier Heimspielen der Reds jeweils getroffen. Auf der anderen Seite muss man selber auf, den schon eben angesprochenen, Raúl Jiménez in der eigenen Angriffspitze verzichten. Der Mexikaner ist seit Jahren einer der zuverlässigsten Offensivspieler der Liga, sein Ausfall wird nicht unbemerkt bleiben. Als Ersatz könnte der Rekordtransfer der Wolves in die Bresche springen. Fabio Silva (18) wurde in diesem Sommer Teil des Kaders und könnte nun die Chance nutzen, sich des Öfteren von Anfang an zu präsentieren. Unterstützt von Spielern wie Adama Traore (24) und Daniel Podence (25) kann die Offensive des Gastes dennoch eine hohe Qualität und eben auch Gefahr ausstrahlen. Ob die für Anfield reicht, bleibt abzuwarten. 

Prognose

Im eigenen Stadion, endlich wieder vor Fans, wird sich Liverpool den Sieg nicht nehmen lassen.