Arsenal möchte gegen Brighton „neu starten“

20. Juni 2020 | Vorschau | BY Chris McCarthy

Vorschau | Vor dem Premier-League-Spiel zwischen Brighton & Hove Albion und dem FC Arsenal steht für beide Teams einiges auf dem Spiel.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16 Uhr, Live bei Sky.

Brighton: Alte Tugenden finden

Zum Jahreswechsel war die Welt an der Südküste Englands noch in Ordnung. Brighton & Hove Albion, unter dem ehemaligen Trainer Chris Hughton eine typische „kich and rush“ – Mannschaft, hatte unter Nachfolger Graham Potter das Fußballspielen für sich entdeckt. Die Seagulls standen im Mittelfeld und der neue Trainer wurde direkt mit einem neuen Sechsjahresvertrag ausgestattet.

In den kommenden sechs Monaten würde Brighton in neun Versuchen allerdings kein einziges Spiel mehr gewinnen. Der Fußball ist zwar nett anzusehen, Effizienz und die individuelle Qualität lassen jedoch zu wünschen übrig. Und so hat sich der Entschluss, die alten Tugenden, wie Zweikampfhärte oder Physis, zu vernachlässigen, als folgenschwer erwiesen. „Wir wissen, dass wir Fußballspielen können, aber wir müssen auch die fiesen Sachen gut machen“, sagte Potter kürzlich.

Zum Restart der Premier League werden diese Tugenden bitter nötig sein. Brighton befindet sich auf Rang 15, zwei Zähler vor einem Abstiegsplatz entfernt. Das Restprogramm macht wenig Hoffnung: Brighton muss noch gegen Leicester, Manchester United, Liverpool und Manchester City ran. Den Anfang macht Arsenal.

Brighton kann nach der Coronavirus-Pause nahezu aus dem Vollen schöpfen. Einzig Jose Izquierdo wird aufgrund einer Knieverletzung behandelt. Die Hoffnungen ruhen auf Sommer-Neuzugang Neal Maupay, dessen acht Tore ein Viertel der Gesamtoffensive darstellen.

Arsenal möchte „neu starten“

Eigentlich begann der Restart in die Premier League für den FC Arsenal bereits vergangenen Mittwoch. Die Gunners waren bei Manchester City zu Gast und verloren mit 0:3. Die Art und Weise der Niederlage allerdings veranlasste Trainer Mikel Arteta dazu, den Reset-Knopf zu drücken.

„Absolut, ich glaube emotional ist es schwer, die Niederlage zu löschen, aber das müssen wir tun. Es war ein Spiel voller Unfälle. Wir verloren direkt Granit [Xhaka], dann Pablo [Mari] und dann, wie wir das erste und zweite Tor kassierten. Gegen so einen Gegner macht es das Leben unmöglich.“

Die Verletzungen seines Innenverteidiger-Neuzugangs Mari und Taktgeber Xhaka brachten Arsenal nach ausgeglichenen 30 Minuten aus der Fassung. Der eingewechselte David Luiz erledigte den Rest. Binnen 24 Minuten verschuldete er durch einen Fehler das 0:1 vor der Halbzeit, verursachte direkt nach Wiederanpfiff einen Elfmeter zum 0:2 und flog vom Platz.

Gegen Brighton muss der überaus unglückliche Fehlstart nun verdaut werden. Davor war Arsenal seit dem Trainerwechsel nämlich auf einem guten Weg: 2020 noch ungeschlagen und die zweitmeisten Punkte nach Liverpool. Die Europa League ist nach wie vor nur vier Punkte entfernt, bei einem Champions-League-Ausschluss Manchester Citys vielleicht sogar nur drei.

(Photo by DAVE THOMPSON/POOL/AFP via Getty Images)

Arteta muss dabei allerdings auf den gesperrten Luiz, Xhaka und den so stabilisierend wirkenden Mari verzichten, für den die Saison vorbei ist. Hinter dem Einsatz von Sokratis steht ein Fragezeichen. Rob Holding dürfte neben Shkodran Mustafi verteidigen. Und Mesut Özil? Dieser war gegen ManCity nach zehn Startelfeinsätzen in Folge nicht mal im Kader.

„Ich war mehr als fair zu ihm“, sagte Arteta auf der Pressekonferenz und deutete an, dass der 31-Jährige wohl nicht im besten körperlichen Zustand sei: „Ich bin der erste, der Mesut in Bestform will und ich werde ihn auf den Platz stellen, wenn ich denke, dass er sein Bestes geben kann.“

Prognose

Arsenal hat in der Fremde lediglich zwei Saisonsiege eingefahren. Doch ohne Zuschauer könnten die oftmals verunsicherten Gunners einer der Gewinner der Geisterspiele sein. In einem sterilen Umfeld sollten die individuelle Qualität und die spielerischen Fortschritte unter Arteta genügen, um Brighton endgültig in den Abstiegssumpf zu befördern.