Coupe de la Ligue | PSG muss erneut nach Straßburg

13. Dezember 2017 | Vorschau | BY Nico Scheck

Nach dem Hammerlos Real Madrid ist vor der möglichen Revanche bei Racing Straßburg. An das Stade de la Meinau haben Neymar, Cavani und Co. sicherlich nicht die besten Erinnerungen. Vor elf Tagen kassierten die Hauptstädter hier ihre erste Saisonniederlage. Man wird hier also am Mittwoch (21:05, live bei DAZN) im Achtelfinale des Ligapokals einiges wieder zurecht rücken wollen.

 

Racing Straßburg

Paris Saint-Germain hatte schon den ein oder anderen schweren Gegner in dieser Saison. Etwa die AS Monaco oder das in dieser Saison stark aufspielende Olympique Lyon. Auch gegen den FC Bayern musste PSG in der Champions League bis zu diesem zweiten Dezember schon ran. Doch keines der Teams konnte die Offensivwucht des Trio infernale (Neymar, Cavani, Mbappe) aufhalten. Dass dann ausgerechnet der Aufsteiger Racing Straßburg der Millionentruppe die erste Saisonniederlage beifügen würde, war eine mittelgroße Sensation und stieß den Parisern übel auf. Mit dem 2:1-Sieg in der Liga hat Straßburg sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach neun Jahren Abstinenz war man als Meister der Ligue 2 in die höchste französische Spielklasse zurückgekehrt und schlägt sich seither recht passabel. Mit 21 Punkten rangiert RC auf dem zwölften Platz in der Tabelle, am Wochenende schlug man Girondins Bordeaux mit 3:0 auswärts und veredelte somit den Sieg über PSG am vorletzten Wochenende.

Nun hat man im Coupe de la Ligue, dem französischen Ligapokal, erneut den haushohen Favoriten zu Gast, die sicherlich die 2:1-Niederlage vergessen machen möchten. Straßburg hatte sich in der Runde zuvor gegen AS Saint-Etienne mit 6:5 nach Elfmeterschießen durchgesetzt. Doch nun wird man es gegen Paris deutlich schwerer haben, denn diese sind nun gewarnt und werden für klare Verhältnisse sorgen wollen. Dennoch ist Straßburg nicht chancenlos, die aktuelle kleine Schwächephase der Pariser wird man zu nutzen versuchen, um hier im Elsass für die nächste große Überraschung zu sorgen.

(Photo by PATRICK HERTZOG/AFP/Getty Images)

 

Paris Saint-Germain

PSG wird nach diesem Montag sicherlich keine Blumen in Richtung der Familie Alonso geschickt haben. Xabi Alonso, der nach der letzten Saison seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, zog am Montag bei der Champions-League-Achtelfinalauslosung Real Madrid als Gegner für den französischen Hauptstadtklub und dürfte sich damit nicht unbedingt neue Freunde in Paris gemacht haben. Ironischerweise hatte noch vor kurzem der Präsident von Real Florentino Perez sich über Neymar und Mbappe geäußert. So hätte Neymar in Madrid mehr Chancen, den Ballon d’Or zu gewinnen. Mbappe hingegen solle sich zunächst noch einige Jahre in Paris entwickeln, bevor er zu Real wechseln könne, so Perez gegenüber dem Radiosender Cadena Ser. Das Duell im Februar/März verspricht also nicht nur sportliche Brisanz.

Doch PSG bleibt nicht viel Zeit, um über das Hammerlos nachzudenken, schon am Mittwoch bietet sich ihnen die Chance, Revanche an Straßburg für die erste Saisonniederlage zu nehmen. Mit dem 1:2 hatte Straßburg die Pariser in eine kleine Krise gestürzt, es folgte die Niederlage bei den Bayern und prompt auch Kritik an Trainer Unai Emery. Auch bei dem 3:1-Erfolg gegen den OSC Lille am vergangenen Wochenende wusste das Team um Cavani und Co. nicht zu überzeugen. Dennoch steht man mit nun 44 Punkten bereits als Herbstmeister der Ligue 1 fest, Olympique Lyon liegt ganze neun Zähler dahinter. Nun soll auch das Achtelfinale des Ligapokals bewältigt werden, anders als in der Liga wird man Straßburg wohl kaum unterschätzen. Ob dabei der am Wochenende gegen Lille gesperrte Neymar mitwirken kann, ist noch unsicher. Der 25-jährige war Samstagnacht aufrund schlechter Nachrichten aus dem Familienkreis nach Brasilien geflogen und wird in Kürze zurück erwartet. Denn auch er hat nach der blutleeren Vorstellung gegen Straßburg einiges wieder gut zu machen.

(Photo credit should read FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

 

Prognose

PSG ist ohne Frage der haushohe Favorit und man wird Straßburg sicherlich nicht ein zweites Mal unterschätzen. Dennoch scheint das Star-Ensemble von Emery verwundbar, Leistungsträger wie Dani Alves zeigten in den letzten Spielen ungewohnte Formprobleme und der Druck auf Paris ist enorm, während RC befreit aufspielen kann. Am Ende sollte sich der Favorit nichtsdestotrotz souverän durchsetzen und in die nächste Runde einziehen.

 

Mögliche Aufstellungen

Racing Straßburg: Oukidja – Lala, Mangane, B. Kone, Seka – Aholou, Grimm – Terrier, Lienard, Bahoken – da Costa

Paris Saint-Germain: Areola – Dani Alves, Marquinhos, Thiago Silva, Kurzawa – Verratti, Rabiot, Draxler – Neymar, Cavani, Mbappe

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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