Premier League Vorschau | Spurs vs Aston Villa – „Wir sind dann mal auch Favorit“

10. August 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Nach wochenlangen Warten ist es nun wieder soweit: Die Premier League ist zurück und nimmt wieder ihren Betrieb auf! So treffen am ersten Spieltag unter anderem auch der Finalist aus dem letztjährigen Champions League und ein ambitionierter Aufsteiger aufeinander.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:30 Uhr, live auf Sky.

Spurs

Seit mittlerweile vier Jahren steht Mauricio Pochettino an der Seitenline von Tottenham. Unter dem Argentinier verbesserte sich der Klub aus London sukzessive Jahr für Jahr. Als Krönung dieser Entwicklung erreichte Tottenham in der abgelaufenen Spielzeit das Finale der Champions League, in welchem man aber mit einer recht enttäuschenden Leistung dem FC Liverpool unterlag. Obwohl in dieser ganzen Epoche eine solch starke Mannschaft aufgebaut wurde, geht Tottenham aber nach wie vor eine Sache ab: Man hat keinen einzigen Titel geholt.

Damit sich dies ändert, wurde in diesem Sommer auf dem Markt ordentlich investiert. Im vergangenen Sommer waren die Spurs das erste Team in der Premier League seit 2003 (!), welches keinen einzigen Transfer getätigt hat. Mit einem unveränderten Personal, welches darüber hinaus insgesamt sogar die meisten Minuten bei Weltmeisterschaft 2018 absolvierte, spielte Tottenham unter Pochettino die wohl beste Runde in seiner Amtszeit. In diesem Sommer saß der Geldbeutel von Klubboss Daniel Lewy hingegen etwas lockerer.

Allen voran ist dabei der vereinsinterne Rekord-Neuzugang Tanguy Ndombele (Olympique Lyon) zu nennen. Der französische Nationalspieler unterschrieb schon recht früh bei den Spurs und absolvierte bereits große Teile der Vorbereitung mit der Mannschaft. Von da an tat sich erstmal wenig, bis man am Deadline Day gleich zwei Kracher landete: Mit Ryan Sessegnon (FC Fulham) kam eines der größten Talente im englischen Fußball. Zudem konnten die Spurs auf Leihbasis Giovani Lo Celso (Real Betis) unter Vertrag nehmen. Der vielseitige Mittelfeldspieler soll schon länger das Interesse der Londoner geweckt haben. Man stelle sich vor, der ausgehandelte Deal mit Paulo Dybala (Juventus) hätte noch irgendwie vollzogen werden können…

Schmerzhafte Verluste hat Tottenham nicht hinnehmen müssen: Mit Kieran Trippier (Atletico) verließ lediglich ein Spieler den Verein, welcher sich in der Nähe der Stammelf befand. Hier könnte aber mit dem wahrscheinlich wechselwilligen Christian Eriksen (geht in sein letztes Vertragsjahr) noch ein zweiter Spieler folgen. Selbst dann steht Tottenham deutlich besser dar, als im Vorjahr. Man hat endlich nicht nur seinen Kader zusammen gehalten, sondern diesen qualitativ enorm verbessert. Dank dieser geschaffenen Voraussetzungen wollen und sollten die Spurs nun wirklich ganz oben angreifen.

Aston Villa

Der Klub gehörte über Jahre zum Inventar der Premier League, im Jahr 2016 stürzte Aston Villa allerdings in die Zweitklassigkeit ab. Der Sprung zurück gestaltete sich schwierig, so verpasste man im Vorjahr den Aufstieg in den Playoffs äußerst knapp. In der abgelaufenen Spielzeit gelang unter Trainer Dean Smith endlich die ersehnte Rückkehr in das Oberhaus – und dort will Villa nun wieder einige Zeit bleiben.

Dafür gab man für einen Aufsteiger verhältnismäßig viel Geld aus. Mehr als zwölf Neuzugänge fanden den Weg zu dem Aufsteiger, insgesamt gab der Verein mehr als 100 Millionen Euro an Ablöse-Zahlungen für neue Spieler aus. So fanden unter anderem Torhüter Tom Heaton (Burnley), Verteidiger Tyrone Mings (Bournemouth), Mittelfeldspieler Marvelous Nakamba (Club Brügge) oder Angreifer Anwar El Ghazi (Lille) den Weg zu den „Villans“. Man sieht schon an dieser Aufzählung: Jeder Mannschaftsteil wurde teilweise mit mehreren neuen Spieler qualitativ aufgewertet.

Daher dürfte der Blick nicht derart in Richtung Tabellenkeller gehen, wie dies bei den Mit-Aufsteigern Norwich und Sheffield der Fall ist. Dafür ist es wichtig direkt einen passablen Start hinzulegen. Nach dem knüppelharten Auftakt heute empfängt man in den nächsten fünf Wochen Bournemouth, Everton und West Ham im Villa Park, wodurch die Chance dazu durchaus besteht. Die jüngste Form stimmt für dieses Unterfangen ebenso: Die letzten fünf Spiele in der Vorbereitung gewann Villa allesamt.

Prognose

Die Ausgangslage eines Aufsteigers in einem ersten Saisonspiel im Stadion eines Titelaspiranten dürfte eindeutig sein: Alles andere als ein Heimsieg der Spurs über die „Rückkehrer“ wäre ein faustdicke Überraschung.

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Mögliche Aufstellung

Spurs: Lloris – Walker-Peters, Alderweireld, Vertonghen, Rose – Ndombele, Winks – Moura, Eriksen, Lamela – Kane

Aston Villa: Heaton – Guilbert, Engels, Mings, Targett – Hourihane, McGinn – Grealish, El Ghazi, Jota – Wesley

(Photo by Dan Istitene/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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