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Bundesliga | Immer Ärger mit VAR, eine sensationelle Elfmeterbilanz und eine Viertelstunde zum Vergessen

27. Januar 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 19. Spieltag der Bundesliga ist absolviert – und wieder einmal boten die 9 Spiele viel Gesprächsstoff! Der VAR stand erneut im Mittelpunkt, aber auch die fußballerische Komponente wurde nicht vernachlässigt. Wir schauen zurück auf den Spieltag – mit unseren 7 Awards!

Erst denken, dann reden: Martin Hinteregger

Dass Spieler intern Kritik an ihrem Trainer äußern, kommt im Fußballgeschäft sicher häufiger vor. Dass Spieler allerdings öffentlich in einem Interview klar gegen den Trainer austeilen, sieht man selten. Doch Martin Hinteregger hatte am Wochenende das Gefühl, er müsse sich nach der Niederlage in Mönchengladbach zum Trainer und der sportlichen Entwicklung äußern.

„Das ganze Jahr 2018 zeigt die Kurve nach unten. Ich sehe nicht viel Verbesserung, die Entwicklung geht seit einem Jahr nach unten. Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen. Gefühlt hatten wir keine 20 Prozent Ballbesitz. So macht Fußball keinen Spaß, wenn du immer nur dem Ball nachläufst und nur darum bettelst. Ich weiß selber nicht so genau, was heute unsere Taktik war.“

Diese Aussagen dürften für den Spieler ein Nachspiel haben. Eine solch deutliche Kritik am Trainer ist inakzeptabel und darf keinesfalls in einem Interview geäußert werden. 

Typisch Abstiegskampf: 1. FC Nürnberg

Der 1. FC Nürnberg spielte am Samstagnachmittag beim FSV Mainz 05 – und zeigte keine allzu schlechte Leistung! Die Franken verdauten den Schock des Führungstreffers der 05er gut und erzielten den Ausgleich. Mainz bot etwas an, Nürnberg versuchte auf die Führung zu drängen – und erzielte diese dann auch! Doch aufgrund einer hauchdünnen, minimalen Abseitsposition wurde dieser Treffer nach dem Anschauen des Videomaterials wieder zurückgenommen. Das Glück war also nicht auf der Seite der Nürnberger, denen nur Zentimeter zum Führungstor fehlten! Und es kam, wie es kommen musste: Der FSV Mainz 05 erzielte noch den Siegtreffer. Wenn es nicht läuft, dann meistens richtig… 

Treffsicher vom Punkt: FSV Mainz 05 & Sebastien Haller

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Ein Elfmeter ist immer eine gute Chance um ein Tor zu erzielen. Die Mehrzahl der Strafstöße wird verwandelt, doch eine Quote, wie sie der FSV Mainz 05 in den letzten Monaten und Jahren an den Tag legt, ist beeindruckend. Daniel Brosinski erzielte am Samstag die Führung für die 05er – und zwar vom ominösen Punkt. Dieser Elfmeter war der 23. in Folge, den die Mainzer verwandelt haben. Und auch Sebastien Haller von Eintracht Frankfurt trat in Bremen zum Elfmeter an, er verwandelte ebenso wie Brosinski in Mainz. Auch Haller ist ein absolut sicherer Schütze, trat in seiner Profikarriere 20-mal an und verschoss nicht einen. 

Immer Ärger mit VAR!

Am vergangenen Wochenende waren Entscheidungen, die durch den Videoassistenten getroffen (oder eben nicht getroffen) wurden wieder einmal ein heißes Gesprächsthema. Am Freitagabend bereits hätte Hertha-Verteidiger Rekik nach einem extrem rüden Foul an Schalkes Schöpf die rote Karten sehen müssen, der VAR griff aber nicht ein, der Schiedsrichter zeigte die gelbe Karte. Am Samstag hätte Hannover 96 nach einem klaren Foul von Thomas Delaney in Dortmund einen Elfmeter erhalten müssen. Beim Stand von 1:0 hätte diese Möglichkeit den Ausgleich bedeuten können und das Spiel wäre möglicherweise etwas anders verlaufen. Doch auch hier wurde nicht eingegriffen. Und in Bremen gab es ebenfalls Diskussionen als Eintracht Frankfurt kurz vor dem Ende einen Elfmeter hätte bekommen müssen, doch ein klares Handspiel wurde nicht geahndet. 

Energieleistungs-Award: Maximilian Eggestein

Maximilian Eggestein spielt bei Werder Bremen eine sehr starke Saison. Gegen Eintracht Frankfurt erzielte er das 1:0 für Werder und legte dabei eine großartige Energieleistung an den Tag. Eggestein behauptete sich gegen mehrere Gegenspieler, gab nicht auf, setzte seinen Körper ein und behielt dabei noch die Übersucht, wusste genau wo der Ball und das Tor ist. Und er vollendete. Am Ende trennten sich Werder und die Eintracht in einem sehr guten Spiel, das durch Eggestein eröffnet wurde, mit 2:2. 

Traumtor-Award: Patrick Herrmann und Anastasios Donis

(Photo credit should read SASCHA SCHUERMANN/AFP/Getty Images)

Es war kurz vor dem Ende des Spiels, als Patrick Herrmann einen Gegenangriff für Borussia Mönchengladbach vortrug. Der Offensivspieler, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, wurde nicht wirklich angegriffen – und nutzte seine Chance. Herrmann schloss von Außerhalb des Strafraums ab und traf den Ball fantastisch. Das Spielgerät flog in das linke obere Eck, Herrmann ließ sich feiern und mit dem 2:0 für die „Fohlen“ gelang ihm die Entscheidung in diesem Spiel. 

Doch nicht nur Herrmann erzielte an diesem Spieltag ein sehenswertes Tor, auch Anastasios Donis sorgte im Verlauf der 1. Halbzeit dafür, dass der VfB Stuttgart in München von einem Punktgewinn träumen durfte. Der 22-jährige Grieche wurde ebenfalls nur unzureichend angegriffen und zog einfach mal ab. Auch er traf den Ball sehr gut und die Kugel schlug rechts oben ein. Manuel Neuer im Tor des FC Bayern war trotz dieser Distanz kein Vorwurf zu machen, der Ball passte nahezu perfekt in die Ecke. Es half am Ende aber nichts, der VfB unterlag mit 1:4. 

Eine Viertelstunde zum Vergessen: Fortuna Düsseldorf

Die Fortuna war in den letzten Wochen durchaus die Mannschaft der Stunde. Entsprechend bestand die Hoffnung, dass sich die Fortuna gegen RB Leipzig auch mit einem guten Resultat würde belohnen können. Doch die ersten Minuten deuteten bereits das Gegenteil an. Bezeichnend war die Art und Weise, wie das 0:1 fiel. Rensing patzte, ließ den Ball fallen, zwei Spieler der Fortuna positionierten sich bereits für den Konter, in Ballnähe herrschte personelle Unterzahl und das Spielgerät konnte nicht geklärt werden. Die Folge: Poulsen konnte das Tor für RB erzielen. Und auch in der Folge stellte sich schnell heraus, dass dieser Tag für die Düsseldorfer ein gebrauchter sein wird. Schon nach 15 Minuten lag man fast aussichtslos mit 0:3 zurück. In der Folge gab es zwar noch den ein oder anderen guten Ansatz, am Ende verlor Düsseldorf aber mit 0:4.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)



Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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