Spotlight

Bundesliga Vorschau 2/6 | Dortmund, Hertha BSC, 1. FC Köln

12. August 2019 | Vorschau | BY 90PLUS Redaktion

Vorschau | Am Freitagabend startet die Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem FC Bayern und Hertha BSC in die Saison 2019/20! Vorab blicken wir in unserer ausführlichen Vorschau auf alle 18 Teams, was sich im Sommer getan hat, welche Spieler besonders im Fokus stehen und geben zudem auch noch Prognosen ab!

Teil 1: Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, Fortuna Düsseldorf

Teil 2: Borussia Dortmund, Hertha BSC, 1. FC Köln

Borussia Dortmund

(Letzte Saison: 2. Platz)

Offene Fragen müssen beantwortet werden

Die vergangene Saison des BVB hinterlässt im gleichen Maße Frage- wie Ausrufezeichen. Lucien Favre hat das Team nicht nur stabilisiert, sondern stellenweise nah an die Leistungsspitzen der Klopp- und Tuchel-Ära herangeführt. Dem gegenüber steht das selbständige Verdaddeln der Meisterschaft sowie mannschaftliche Totalschäden in beinahe allen Spitzenspielen. 

Der Beigeschmack, den die (auch spielerisch) enttäuschende Rückrunde beim Duo Zorc/Watzke hinterlassen hat, scheint nachhaltig zu sein. So nachhaltig, dass man (wieder einmal) am Charakter des Teams zweifelt. Nicht umsonst wurde mit Mats Hummels (30) ein mutmaßlicher Führungsspieler verpflichtet. Er soll den schwarzgelben Kollegen mehr Siegeswillen vermitteln – eine Aufgabe, die man Marco Reus (30) oder Axel Witsel (30) offenkundig nicht allein überlassen möchte. 

Stabilität vs. Fluktuation

Hummels soll natürlich auch auf dem Platz die Lücke zur Spitzenklasse schließen: 44 Gegentore (60% davon in der Rückrunde) sind keine Leistung, die Meisterambitionen begründet. Hier ist der Ex-Kapitän mit seiner Erfahrung und seinem Stellungsspiel gefragt. Gleiches gilt in der Offensive für Marco Reus – denn die 81 Saisontore täuschen: Neben den Totalausfällen gegen Bayern, Schalke und Tottenham zeigte sich Favres Truppe vor allem gegen personell unterlegene Gegner (Bremen, Mainz, Nürnberg, Düsseldorf, Augsburg) allzu oft völlig ideenlos. 

(Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Hier schaffen Zugänge wie Julian Brandt (23), Thorgan Hazard (26) und die Offensiv-Verteidiger Nico Schulz (26) und Mateu Morey (19) fraglos Abhilfe. Jedoch wollen diese Neuankömmlinge ebenso ins Dortmunder Spiel integriert werden, wie die beförderten Jugendspieler Tobias Raschl (19) und Patrick Osterhage (19). Mit den zahlreichen Abgängen, unter anderem von Toprak (30), Philipp (25), Kagawa (30) und Toljan (25) wieder einige Bewegung ins schwarzgelbe Taktik- und Kadergefüge. Diese Fluktuation zu ordnen, wird vor allen Dingen Lucien Favres Aufgabe sein. 

Breiter Kader, schmale Variabilität?

Vieles dreht sich beim BVB-Anhang um die Formation(en), die der Schweizer zu installieren gedenkt. Manche Taktikerseele hatte vor Abdou Diallos Abgang gar auf die zeitweise Nutzung einer 3-er-Kette gehofft. Jedoch ist zu erwarten, dass Favre sich hier weiterhin unflexibel zeigt. Der Schweizer perfektioniert lieber seinen Plan A (ein 4-2-3-1 oder 4-1-4-1), als einen Plan B zu entwerfen. Dass die Borussia in der letzten Rückrunde oft Probleme bei der Umsetzung dieses Plan A hatte, lag zu gleichen Teilen an Coach und Mannschaft. Der BVB sollte nicht dem Irrglauben erliegen, dies allein mit einem positionsgetreuen Austausch von Personal beheben zu können: Auch Favre muss sich dringend weiterentwickeln!

Hier steht vor allem die defensive Außenbahn im Fokus: Mit Schulz, Hakimi und Morey stehen klangvolle Namen zu Verfügung. Jedoch irritiert die offensive Ausrichtung des Personals: Mit Schmelzer und Piszczek hat Favre nur zwei defensivstarke Außen im Kader – viel Spielzeit dürfte für sie jedoch nicht eingeplant sein. Es bleibt abzuwarten, wie der BVB mit dieser Spielerauswahl seine Standard- und Konteranfälligkeit in den Griff bekommen will – zumal mit Julian Brandt ein potenzieller Offensiv-Außen verpflichtet wurde, der viel defensive Absicherungsarbeit benötigt. 

Im Fokus: Mats Hummels

Mit Hummels geht der BVB in vielerlei Hinsicht ein untypisches Risiko ein. Seine etwa 30 Mio. Euro Ablöse hätte der Verein dringend für einen weiteren Stürmer benötigt. Zudem musste für Hummels’ Kaderplatz Abdou Diallo weichen – ein Spieler, der in absehbarer Zukunft auf europäisches Spitzenniveau heranreifen dürfte. Noch schwerer wiegt jedoch das Gewicht der sportlichen Anforderungen: Hummels wird Zagadou und Diallo vorgezogen – eine Kombination aus der Defensivstärke des Einen und der dem Spielaufbau des Anderen sollte er also mindestens (!) auf den Platz bringen. 

Im Fokus: Matheu Morey

Der junge Spanier ist neben Tobias Raschl das vielversprechendste Talent im Profikader. Jedoch ist das Kadergefüge auf seiner Position deutlich fragiler: Piszczek ist einer weiteren Profisaison gesundheitlich kaum mehr gewachsen, Hakimis brillante Hinrunde 2018 wurde von einer durchwachsenen Rückrunde 2019 überschattet – zudem ist er als sicherer Wechselkandidat kein Versprechen für die Zukunft. Morey derweil offenbarte in der Vergangenheit viel von Hakimis Schnelligkeit – gepaart mit einem noch besseren Passspiel. Seine Einsatzchancen sind trotz fehlender Erfahrung also groß – der Raum für Fehler dafür gering. Behauptet Morey sich in dieser schwierigen Lage, kann er schnell zum Leistungsträger aufsteigen.

Prognose

Der BVB kann einen ordentlichen Transfersommer vorweisen. Jedoch fehlt es noch an einem Stürmer mit dem Potenzial zum Leistungsträger. Auch weist der Kader Balance-Probleme auf: Anfällige Außenbahnen sowie die Frage, wo die Herren Götze, Reus, Brandt, Sancho, Alcacer und Hazard denn nun spielen sollen, werden Lucien Favre alles abverlangen. Der BVB mag das Saisonziel “Titel” dieses Jahr frühzeitig ausgerufen haben: Viel näher ist er ihm dank erstarkter direkter Konkurrenz (Leipzig, Leverkusen, Gladbach) aber keinesfalls. Ein erneuter zweiter Platz wäre ein zufriedenstellendes wie auch realistisches Ergebnis. 

David Theis

Hertha BSC

(Letzte Saison: 11. Platz)

Höhen, Tiefen, Mittelmaß

Hertha BSC blickt auf ein Jahr voller Höhen und Tiefen zurück. Ein Highlight der vergangenen Spielzeit fand dabei bereits zu Beginn der Saison statt: Nach einem starken Start in der Bundesliga schlug Hertha Ende September den Rekordmeister aus München mit 2:0, der bereits vierte Sieg in der noch jungen Saison.

(Photo by Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)

Das Resultat: nach sechs Spieltagen stand die „Alte Dame“ auf Rang drei. Alles schien zu passen, das System von Trainer Pal Dardai funktionierte, Neuzugänge wie Dilrosun (21) erwiesen sich früh als Treffer und die Ergebnisse stimmten. Doch der vorläufige Höhepunkt gegen die Bayern sollte auch zum Wendepunkt für die Berliner werden: es folgten sechs Spiele ohne Sieg, bei denen man sich auch gegen „kleinere“ Gegner wie Mainz oder Freiburg mit nur einem Punkt begnügen musste. Gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf setzte es gar eine 4:1 Niederlage. Von diversen Verletzungen zurückgeworfen standen die Hauptstädter zur Winterpause nur noch auf Rang acht. Besonders die Ausfälle der Neuzugänge Marko Grujic (23), dem von Liverpool ausgeliehenen Mittelfeldregisseur der Hertha, und dem angesprochenen Dilrosun machten sich bemerkbar.

Stagnation war in der Restsaison das Stichwort Nummer 1 bei der Hertha und so reiften die Überlegungen, dass man eine Veränderung auf der Trainerposition vornehmen könnte. Im Endeffekt gab der Hauptstadtklub bekannt, dass Pal Dardai die Mannschaft nicht mehr auf die neue Saison vorbereiten wird, Ante Covic übernimmt diese Aufgabe. Und der hat einiges vor.

In Berlin wird investiert

Die ganz große Fluktuation herrschte im Sommer bisher noch nicht, einige Transferaktivitäten wurden aber getätigt. Mit Valentino Lazaro hat man zwar einen hochkarätigen Abgang zu verzeichnen, der allerdings auch 22 Millionen in die Kassen spült. Auf der anderen Seite konnte man sich mit Eduard Löwen (22) vom 1. FC Nürnberg und allen voran natürlich dem Rekordtransfer von Dodi Lukebakio (21) bereits ordentlich verstärken, auch die erneute Leihe von Liverpool-Spieler Marko Grujic (Leihgebühr zwei Millionen Euro) war ein enorm wichtiger Schritt für die kommende Saison. Denn Grujic ist ein Fixpunkt des Mittelfelds, der sowohl gegen den Ball als auch mit der Kugel am Fuß sehr wichtige Aufgaben übernimmt.

Möglich machte diese Ausgaben, neben den Einnahmen für Lazaro, vor allem der wohl wichtigste Neuzugang der Berliner: Lars Windhorst. Ende Juni verkündeten die Verantwortlichen des Klubs, dass der Finanzinvestor mit 125 Millionen Euro in den Verein einsteigt und dafür 37,5% der Anteile erhält. Das Geld soll nun vor allem in neue Spieler investiert werden, Lukebakio macht dabei wohl erst den Anfang. Überstürzt wirken die bisherigen Transfers dabei keineswegs, die neuen finanziellen Mittel sollen gut überlegt eingesetzt werden und den Verein langfristig stärken.

Ante Covic hat in der Vorbereitung einige Dinge ausprobiert, feierte Testspielsiege und musste deutliche Niederlagen hinnehmen. Zum Pflichtspielstart in Eichstätt zeigte sich die Mannschaft aber sehr souverän. Torunarigha bildete die Dreierkette mit Stark und Rekik, viele Elemente im Spiel nach vorn schienen bereits gut zu funktionieren und der Einfluss eines fitten Darida war ebenfalls zu spüren. Die Hertha ist für den Auftakt gegen den FC Bayern also gerüstet!

Im Fokus: Dodi Lukebakio

Der Top-Transfer der Hertha in diesem Sommer ist ein Spieler, der in der vergangenen Saison viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und sich auch ins Blickfeld diverser „größerer“ Klubs spielte. Nicht nur durch seine drei Treffer gegen die Bayern zeigte sich der 21-Jährige, der zuletzt vom FC Watford zur Fortuna aus Düsseldorf ausgeliehen war.

(Photo by Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images)

Insgesamt zehn Treffer steuerte er für den Aufsteiger bei und trug damit einen erheblichen Teil dazu bei, dass die Fortuna die Saison auf Rang zehn und damit einen Platz vor seinem neuen Arbeitgeber beenden konnte. Lukebakio sticht vor allem durch seine Schnelligkeit hervor, die ihn gerade bei Kontern ungemein gefährlich macht.

Außerdem überzeugt der 1,87-Meter-Mann durch starke Ballführung und Technik sowie einen guten Abschluss, wie seine Statistik beweist. Der Belgier ist sowohl in der Spitze als auch auf der rechten Außenbahn einsetzbar. Allerdings ist der Offensivspieler auch noch sehr unausgereift, trifft häufig falsche Entscheidungen, wirkt im letzten Drittel hektisch. Das muss sich unbedingt verbessern, damit die Ablösesumme, die die Hertha zahlte, auch gerechtfertigt ist.

Newcomer: Daishawn Redan

Der bei Ajax Amsterdam ausgebildete Daishawn Redan wechselte 2017 zum FC Chelsea, wo er zuletzt für die zweite Mannschaft der Londoner in der Premier League 2 antrat. Der 18-Jährige Stürmer, für den die Hertha rund 2,7 Millionen Euro an die „Blues“ überwies, gilt als Top-Talent mit großer Zukunft. Seine Qualitäten liegen besonders in seinem starken Abschluss und seiner Schnelligkeit. Mit seiner 1,73m Körpergröße hat er nicht die Strafraumpräsenz eines Vedad Ibisevic, dafür aber einen sehr ausgeprägten Zug zum Tor und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Das bewies er auch gleich beim Testspiel gegen Fenerbahce, als er mit seinem dritten Ballkontakt für die Hertha direkt zum 1:0 traf.

Prognose

Es ist schwer zu sagen, wo die Reise genau hingehen wird, vieles ist denkbar. Das Stammpersonal wurde mit Ausnahme von Lazaro komplett gehalten, die Neuzugänge sind durchaus vielversprechend. Sollte das Glück ein wenig mitspielen und der Klub in diesem Jahr etwas weniger Verletzungspech haben, dann könnte man eine gute Rolle in der oberen Tabellenhälfte spielen.

Jasper Glänzer

1. FC Köln

(Letzte Saison: Aufstieg)

Die Aufgaben wurden erledigt

Der Effzeh hat in der vergangenen Saison sein Ziel, den direkten Wiederaufstieg, erreicht, aber nicht so souverän wie erhofft. Als großer Favorit sind die Kölner in die Saison gestartet und hatten einen für die zweite Liga außergewöhnlich starken Kader. Mit Markus Anfang hat man außerdem einen Trainer verpflichten können, der für offensiven Fußball steht und hervorragende Arbeit in Kiel leistete. In Köln wurde Anfang nie so richtig glücklich. Zwar setzte sich der dreimalige Deutsche Meister von Saisonbeginn an im oberen Tabellenbereich fest, aber häufig stockte der Motor. Die individuelle Klasse war in vielen Spielen der ausschlaggebende Faktor, nicht etwa die taktische Weiterentwicklung der Mannschaft.

Auffällig: gegen die Topmannschaften der zweiten Liga ließen die Kölner enorm viele Punkte liegen. In den Partien gegen die restlichen Teams der Top-5 holte der Effzeh lediglich sechs von möglichen 24 Zählern. Letztendlich konnte der Ligatitel mit sechs Punkten Vorsprung geholt werden, aber insbesondere im Saisonendspurt hatte Anfangs Mannschaft große Probleme. Gegen den späteren Absteiger Duisburg verspielte man einen zwei-Tore-Vorsprung und trennte sich 4:4, in Dresden gab es eine 0:3-Klatsche und gegen Darmstadt verlor man vor eigenem Publikum mit 1:2. Die Verantwortlichen zogen die Reißleine und entließen Markus Anfang. Andre Pawlak übernahm als Interimstrainer und brachte die Mannschaft über die Ziellinie.

Aggressives Pressing

In der Bundesliga wird nun Achim Beierlorzer der Cheftrainer der Rheinländer sein. Zuvor leistete er bei Regensburg sehr gute Arbeit und überzeugte mit seinem offensiven Ansatz. Köln wird unter ihm definitiv ein unangenehmer Gegner sein. Er setzt auf ein 4-4-2 und hohes sowie aggressives Pressing.

Tief stehen und passiv am Spielgeschehen teilnehmen wird der Effzeh unter ihm nicht. Man wird den Gegner regelrecht über den Platz jagen und möglichst viel Chaos verursachen. Das Spiel soll im Idealfall weit vom eigenen Tor ferngehalten werden. In der sonst so auf spielerische Lösungen bedachten Bundesliga wird Köln eher wie ein Exot wirken. Statt flache und schnelle Kombinationen wird man häufiger lange Bälle sehen. Wie erfolgreich diese Herangehensweise in der Bundesliga sein wird, bleibt abzuwarten.

Offensiv ist Köln hervorragend besetzt. Die Stürmer Simon Terodde (31), Jhon Córdoba (26) und Anthony Modeste (31) versprechen viele Treffer (in der vergangenen Saison 55 Ligatore). Dazu kommen noch Spieler wie z.B. Neuzugang Kingsley Schindler (26), Louis Schaub (24) und Dominick Drexler (29), die von den Flügeln und aus dem Zentrum heraus die Stürmer mit brauchbaren Bällen versorgen können und werden. In der letzten Saison kamen die Kölner auf starke 84 Saisontore.

Defensive als Schwachpunkt?

Während die Offensive das Prunkstück des Kaders ist, bereitet die Defensive Sorgen. Bis auf Kapitän Jonas Hector (29) und Innenverteidiger Jorge Meré (22) versprüht die Viererkette nicht sonderlich viel Qualität. In der vergangenen Spielzeit fing sich der Effzeh 47 Gegentore. Zum Glück hatte man die überragende Offensive, ansonsten hätte es durchaus knapp werden können mit dem Aufstieg.

Mit Rechtsverteidiger Kingsley Ehizibue (24), der für rund 2 Mio. Euro von PEC Zwolle kam, und Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw (20), für den Köln ca. 6 Mio. Euro an Anderlecht überwiesen hat, sollen für mehr Stabilität sorgen. Ob sie die Qualität für die Bundesliga haben, muss erst abgewartet werden. Mit den Verpflichtungen von Ellyes Skhiri (24) (für ca. 6 Mio. Euro von Montpellier gekommen) und Birger Verstraete (25) (für rund 4 Mio. Euro von KAA Gent verpflichtet), die im defensiven bzw. zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen und dem Spiel mehr Physis sowie Dynamik verpassen sollen, hat Köln sein Budget nicht nur aufgebraucht, sondern eher schon überzogen.

Im Fokus: Jhon Cordoba

Nach seiner äußerst unglücklichen Debütsaison (kein Tor in der Bundesliga und Verletzungsprobleme) ist der Rekordzugang der Domstädter (kam 2017 für 17 Mio. Euro aus Mainz) endlich so richtig in Köln angekommen. Nach anfänglichen Problemen zu Saisonbeginn konnte er sich allmählich in die Startelf zurückkämpfen und erzielte letztendlich 20 Ligatore. Beierlorzer wird mit seinem Spielertypen viel anfangen können und er könnte eine entscheidende Rolle in seinem System spielen. Für den Effzeh wäre es wichtig, wenn der Kolumbianer in der Bundesliga weiterhin so stark aufspielen würde.

Newcomer: Darko Churlinov

In der Vorbereitung ist bei den Kölnern der 19-jährige Offensivspieler äußerst positiv aufgefallen. Der Torschützenkönig der U19-Bundesliga West zeigte sich auch in den Testspielen der Profis treffsicher und bewies, dass er eine ernsthafte Option für Beierlorzer darstellt. Churlinov kann offensiv fast alle Positionen bekleiden, aber kommt am liebsten über den linken Flügel. Denkbar ist auch, dass er im 4-4-2 als zweite Spitze aufläuft. Er bringt das Tempo und auch die Abschlussstärke mit, um den Durchbruch zu schaffen. Die Konkurrenz in der Offensive ist zwar groß, aber er weiß bislang zu gefallen.

Prognose

Köln wird vor allem zu Beginn der Saison gepaart mit der Aufstiegseuphorie ein unangenehmer Gegner sein, der die ein oder andere Mannschaft mit seinem Pressing überfordern könnte. Die Offensive ist hervorragend besetzt und wird auch in der Bundesliga der Heilsbringer sein. Defensiv könnte es hingegen Probleme geben. Beierlorzer muss dringend Lösungen finden, um die Mannschaft zu stabilisieren. Noch wirkt es außerdem so, dass spielerisch starke Mannschaften das Pressing mit hohen Bällen aushebeln und einfach in Zwischenräume gelangen könnte. Der Klassenerhalt wird das Ziel der Kölner sein und das erscheint auch realistisch. Für mehr als einen Platz im gesicherten Mittelfeld wird es allerdings nicht reichen.

Damian Ozako

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)


Ähnliche Artikel