Nachspielzeit: Lacazette zu Arsenal – Für beide jeweils nur Plan B!

28. Juni 2017 | Nachspielzeit | BY Chris McCarthy

Dass Alexandre Lacazette Olympique Lyon nach 13 Jahren verlassen wird, steht im Prinzip fest. Zu oft hat der Angreifer seinen Wechselwunsch für diesen Sommer öffentlich mitgeteilt. Sein eigentlicher Wunschtransfer zu Atlético Madrid hat sich aufgrund der Transfersperre zerschlagen. Folglich intensivieren sich die Gerüchte um den FC Arsenal, doch auch diese haben oder hatten eigentlich etwas anderes vor…

 

Lacazettes Plan B?

Mit einem Bein stand Alexandre Lacazette schon im neuen Wanda Metropolitano von Atlético Madrid, doch die Transfersperre der Rojiblancos ließ den Transfer platzen. Nun sucht der Franzose weiterhin eine neue Herausforderung, das Kapitel Lyon ist für den 26-Jährigen offensichtlich endgültig beendet.

Das Problem? So groß ist die Liste an potentiellen Abnehmern nicht. Neben den Madrilenen, die es in der Winterpausen wieder probieren könnten und dürften, besteht scheinbar nur Interesse vom FC Arsenal. Sonderlich konkret scheint dies entgegen einiger Medienberichte allerdings auch nicht zu sein, wie Olympique-Präsident Jean-Michel Aulas vor wenigen Tagen bestätigte:

„Ich habe gehört, dass Arsene Wenger Gerard [Houlier] mitgeteilt hat, dass es Interesse von Arsenal gegeben könnte. Es wäre jedoch voreilig zu behaupten, dass die Sache erledigt wird (…). Jeder weiß, dass Atlético bereit war, 53 Millionen Euro plus 12 Millionen Euro in Bonusbeträgen zu zahlen, das sind 65 Millionen Euro. Die Verantwortlichen vom FC Arsenal sind gut informiert, sie wissen, dass sie sich in dieser Region bewegen müssen.“ [L’Équipe]

Gestern legte Aulas gegenüber Canal Football nochmal nach, gab an, nicht von einem Sommer-Wechsel seines Torjägers auszugehen, auch weil „die Option besteht, dass ihn Atlético im Januar 2018 verpflichtet“.

(Photo JEFF PACHOUD/AFP/Getty Images)

Arsenals Plan B?

Natürlich wäre man in Lyon nicht nur bereit, sondern eher erfreut darüber, sein Aushängeschild (kurzzeitig) weiter halten zu können. So unwahrscheinlich ist das auch gar nicht, denn auch bei den Gunners scheint die Verpflichtung des Stürmers nicht die oberste Priorität zu besitzen. Glaubt man übrigens den Medien, so stand Lacazette in den vergangenen Jahren schon unzählige Male im Fokus der Nordlondoner. Bis heute ist der Transfer nicht geschehen, obwohl man sich der letztjährigen Tabellenvierten der Ligue 1 im Prinzip schon mehrfach auf einen Abgang einstellte.

Wäre Arsene Wenger wirklich ein so großer Fan seines Landsmannes, so darf man davon ausgehen, dass er sich in der Vergangenheit entschlossener um ihn bemüht hätte und Lacazette bereits das Trikot des FC Arsenal tragen würde.

Auch diesen Sommer nahmen die Gerüchte um den abschlussstarken Rechtsfuß und die Gunners unmittelbar nach dem geplatztem Wechsel zu Atléti mächtig Fahrt auf. Nicht nur das, so konkret waren die Bemühungen des FA Cup Siegers scheinbar noch nie! Am vergangenen Wochenende berichteten die seriösen Times, L’Équipe und RMC übereinstimmend, dass der Wechsel des Angreifers zum FC Arsenal bevorstehe. Mittlerweile ist es jedoch wieder etwas ruhig geworden und auch die Aussagen von Aulas deuten darauf hin, dass die Berichte der Presse voreilig waren.

Der Grund? So sehr scheint Arsene Wenger den Nationalspieler auch in diesem Sommer nicht zu wollen! Übereinstimmenden Medienberichten zufolge möchte der Elsässer nämlich mit aller Macht Kylian Mbappé (18) ins Emirates Stadium locken!

(Photo FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

Fazit

Ob diese Bemühungen aussichtsreich sind oder nicht, darüber lässt sich streiten. Fakt ist jedoch, dass Kylian Mbappé für Wenger und Co. oberste Priorität besitzt. Eventuell wollten die Gunners in realistischer und weiser Voraussicht, dass der Rekordtransfer für das begehrte Ausnahmetalent nicht klappt, die Personalie Lacazette „warm halten“.

Solange dieses Unterfangen nicht gescheitert ist, wird der Transfer von Lacazette nicht mehr als ein Plan B sein, wie auch für den Franzosen selbst, der eigentlich in Madrid auf Torjagd gehen wollte.

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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