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DFB-Pokal Vorschau | Mit Frankfurt, dem HSV & co. – Die Sonntagsspiele

11. August 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Vorschau | Die 1. Hauptrunde des DFB-Vereinspokals findet wie gewohnt  eine Woche vor dem Start in die neue Bundesligasaison statt. Während die  18 Bundesligisten zu einem großen Teil in ihr erstes Pflichtspiel gehen, haben die unterklassigen Teams schon eine gewisse Matchpraxis. Wir stellen alle 32 Partien vor – heute sind die Sonntagsspiele an der Reihe!

Die Spiele um 15:30 Uhr

VfB Lübeck vs. FC St. Pauli

Ein Nordduell steht an am Sonntagnachmittag! Der VfB Lübeck, de in der Regionalliga Nord beheimatet ist, bekommt es mit dem FC  St. Pauli zu tun. Das Stadion an der Lohmühle soll beben, der Gast wird an die Grenze gehen müssen um hier zu bestehen. Mit 3 Siegen aus 3 Spielen ist der Saisonstart mehr als nur gelungen, die Form stimmt, die Vorzeichen stehen gut. Der Favorit kann kommen!

Beim FC St. Pauli und Trainer Jos Luhukay ist die Stimmung längst nicht so gut wie in Lübeck. Der Klub vom Millerntor spielte nur unentschieden in Bielefeld und verlor zuhause gegen Fürth mit teilweise bedenklichen Aussetzern in der Defensive. Ein Sieg im Pokal würde zumindest für etwas Ruhe sorgen, geht dieses Spiel ebenfalls schief und zeigt man keine Leistungssteigerung, dann wird es unangenehm in Hamburg.

Mögliche Aufstellungen:

Lübeck: Gommert, Lippert, Grupe, Halke, Deichmann, Malone, Mende, Arslan, Matovina, Fernandes, Hobsch

FC St. Pauli: Himmelmann, Kalla, Hornschuh, Knoll, Buballa, Hoffmann, Daehli, Buchtmann, Conteh, Sobota, Diamantakos

FC Oberneuland vs. Darmstadt 98

Der FC Oberneuland ist in den letzten Jahren häufiger in der Hauptrunde des DFB-Pokals angetreten und mittlerweile kein unbeschriebenes Blatt mehr. Der Bremenligist ist nach 2 Spielen Tabellenführer in der heimischen Liga und Trainer Kristian Arambasic schaut nun mit viel Hoffnung auf das Spiel gegen Darmstadt 98. Oberstes Gebot: Alles aus sich herausholen! Der Außenseiter wird laufen soweit die Füße ihn tragen. Der Rest ist offen.

Denn mit Darmstadt 98 kommt ein Gegner nach Bremen, der gerade in einer sehr guten Verfassung ist. Die „Lilien“ spielten zum Auftakt 1:1 beim HSV und hätten das Spiel durchaus auch gewinnen können. Im Anschluss folgte ein souveräner 2:0-Sieg gegen Kiel, die Hessen sind auf Kurs und unter Trainer Grammozis, der Anfang des Jahres übernahm, sehr stabil. Das soll nun natürlich auch im Pokal gezeigt werden.

Mögliche Aufstellungen:

Oberneuland: Frerichs, Tyca, Bauer, Göcke, Park, Block, Hertes, Kreutzträger, Wasmus, Aziri, Krämer

Darmstadt: Stritzel, Herrmann, Höhn, Dumic, Holland, Palsson, Mehlem, Stark, Heller, Skarke, Dursun

FSV Salmrohr vs. Holstein Kiel

Es geht in die 6. Liga! Denn dort, in der Rheinlandliga, spielt der FSV Salmrohr und freut sich auf das Duell mit Holstein Kiel! Trainer Lars Schäfer will mit seiner Mannschaft ein Feuerwerk abbrennen und hat am 1. Spieltag gegen die TuS Kirchberg (4:3) bereits gezeigt, dass seine Mannschaft vor allem offensiv einiges zu bieten hat. Die Defensive zeigte aber noch einige Schwächen, die vor dem Spiel gegen Holstein abgestellt werden müssen.

Die Kieler haben ihrerseits nicht viel positives aus dem Saisonstart mitnehmen können. Ein Remis gegen Sandhausen und eine Niederlage in Darmstadt entsprechend nicht den Ansprüchen der Mannschaft von Trainer Andre Schubert. Es gilt nun einen Pokal-K.O. zu vermeiden und gar nicht erst dafür zu sorgen, dass mehr Unruhe einkehrt. 

Mögliche Aufstellungen:

Salmrohr: Kieren, Abend, Dingels, Düpre, Bohr, Toure, Littau, Toppmöller, Jarecki, Pinna, Schädler

Holstein Kiel: Reimann, Todorovic, Wahl, Schmidt, van den Bergh,  Ignjovski, Meffert, Mühling, Iyoha, Atanga, Lee

Germania Halberstadt vs. Union Berlin

In Halberstadt in Sachsen-Anhalt ist die Germania zuhause, die in der Regionalliga Nordost spielt. Dort hält sich die Mannschaft von Trainer Sven Körner mittlerweile seit 3 Jahren auf, zum Saisonstart gab es ein Remis, einen Sieg und eine Niederlage. Der Auftakt verlief also durchwachsen. Den „Vorteil“ Matchpraxis wird man nun gegen Union Berlin versuchen zu nutzen.

Mit einigen neuen Spielern und viel Vorfreude geht Union Berlin in die neue Saison. Endlich startet man als Bundesligist in den DFB-Pokal, endlich hat man das große Ziel erreicht. Die Mannschaft von Urs Fischer hat in allen Mannschaftsteilen neue Spieler zu integrieren, hatte  in der Vorbereitung in einigen Spielen aber noch mit Problemen zu kämpfen. An der Favoritenrolle ändert das natürlich nichts.

Mögliche Aufstellungen:

Halberstadt: Sowade, Pläschke, Ambrosius, Twardzik, Schulze, Aral, Bretgeld, Messing, Grzega, Blaser, Korsch

Union Berlin: Gikiewicz, Trimmel, Subotic, Schlotterbeck, Reichel, Prömel, Gentner, Kroos, Abdullahi, Mees, Polter

SV Rödinghausen vs. SC Paderborn

Der SV Rödinghausen mit dem jungen Trainer Enrico Maaßen hat in der Regionalliga West mit zwei Siegen einen sehr guten Start hingelegt und steht an der Spitze der Tabelle. Mit gesundem Selbstvertrauen empfängt man nun also Bundesliga-Aufsteiger Paderborn. Die Generalprobe war jedenfalls sehr positiv, das 4:0 gegen Fortuna Köln war zu keiner Zeit gefährdet. 

(Photo by Marco Rosi/Getty Images)

Der SC Paderborn wird nach dem Aufstieg in die Bundesliga derzeit  mit ganz anderen Augen gesehen. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart hat sich einen Namen gemacht und will wie schon in der 2. Liga mit erfrischendem Offensivfußball für Furore sorgen. Eine sehr offensive Ausrichtung ist häufig auch von Vorteil, wenn es im Pokal gegen einen kleinen Gegner geht, der sich möglicherweise vor dem eigenen Tor verbarrikadiert. 

Mögliche Aufstellungen:

Rödinghausen: Heimann, Traore, Wolff, Flottmann, Langer, Pfanne, Backszat, Kunze, Steffen, Derflinger, Engelmann

SC Paderborn: Huth, Dräger, Strohdiek, Schonlau, Collins, Gjasula, Vasiliadis, Ritter, Antwi-Adjej, Holtmann, Michel

VfL Osnabrück vs. RB Leipzig

In Osnabrück könnte sich ein extrem spannendes Spiel andeuten. Der VfL empfängt an der Bremer Brücke RB Leipzig und will zeigen, über was für eine Qualität man verfügt. Der Zweitligist mit Trainer Daniel Thioune startete mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison, befindet sich also schon im Pflichtspielrhythmus. Jetzt soll der Favorit geknackt werden. 

Bei RB Leipzig müssen noch einige Dinge zusammenwachsen, der neue Trainer Julian Nagelsmann hat einerseits viele Veränderungen vorgenommen, andererseits auch noch den ein oder anderen Ausfall zu beklagen. Trotzdem muss die Mannschaft voll fokussiert sein, denn in Osnabrück erwartet RB aller Voraussicht nach erheblicher Widerstand.

Mögliche Aufstellungen:

VfL Osnabrück: Körber, Heyer, Susac, Gugganig, Agu, Taffertshofer, Köhler, Schmidt, Heider, Ouahim, Alvarez

RB Leipzig: Mvogo, Mukiele, Orban, Upamecano, Klostermann, Adams, Haidara, Halstenberg, Forsberg, Sabitzer, Werner

1.FC Saarbrücken vs. Jahn Regensburg

Der Regionalligist aus Saarbrücken gewann seine beiden ersten Spiele in der laufenden Saison und hat mit Jahn Regensburg auch noch einen vermeintlich machbaren Gegner zugelost bekommen. Trainer Dirk Lottner wird auch im Pokalspiel auf sein bekanntes  3-5-2-System vertrauen, mit dem man zuletzt Steinbach schlug. Der ein oder andere bekannte Name wie Vunguidica oder Jänicke steht in Saarbrücken unter Vertrag, Qualität ist vorhanden.

Die Gäste aus Regensburg haben sich in der 2. Liga etabliert und  auch unter dem  neuen Coach Selimbegovic ist man gut in die Saison gestartet. Vor allem das Remis in Hannover sollte nach dem Auftaktsieg für eine sehr positive Stimmung gesorgt haben. Das System ist eingespielt, die Neuzugänge haben sich gut eingebracht. Eigentlich ist alles vorbereitet um auch im Pokal einen souveränen Auftritt hinzulegen.

Mögliche Aufstellungen: 

Saarbrücken: Batz, Barylla, Zellner, Uaferro, Jänicke,  Zeitz, Mendler, Perdedaj, Müller, Golley, Vunguidica

Regensburg: Meyer, Hein, Nachreiner, Correia, Okoroji, Besuschkow, Geipl, Saller, George, Albers, Grüttner

VfB Eichstätt vs. Hertha BSC

Einen verhältnismäßig kleinen Kader hat der VfB Eichstätt aus der  Regionalliga Bayern zur Verfügung. Der Klub von Trainer Markus Mattes verfügt vor allem vor heimischer Kulisse über viel Offensivpower, gewann seine Heimspiele mit 7:0 und 5:0. Auswärts waren die Auftritte aber ausbaufähig, beide Spiele wurden verloren. Dementsprechend weiß man noch nicht so richtig, wo man steht. 

(Photo by Marc Atkins/Getty Images)

Die Hertha kommt mit einem neuen Trainer und einem neuen Rekordtransfer. Dodi Lukebakio soll die Offensive der Gäste beleben, Ante Covic will vor dem Saisonstart, der mit Spielen in München und auf Schalke und einem Heimspiel gegen Wolfsburg sehr knifflig werden kann, die bisher erarbeiteten Elemente festigen.

Mögliche Aufstellungen: 

Eichstätt: Junghan, Waffler, Schmidramsl, Lamprecht, Wolfsteiner, Fries, Federl, Kügel, Usta, Lushi, Eberle

Hertha BSC: Jarstein, Klünter, Stark, Rekik, Mittelstädt, Grujic, Darida, Duda, Kalou, Lukebakio, Ibisevic

Waldhof Mannheim vs. Eintr. Frankfurt

In Mannheim erwartet man das Spiel gegen die Eintracht bereits seit der Auslosung! Das Carl-Benz-Stadion soll zum Hexenkessel werden und dafür sorgen, dass die SGE wie schon in der letzten Saison frühzeitig die Segel streichen muss. Bei der Generalprobe wurde 1860 München mit 4:0 abgefertigt, Waldhof ist in guter Verfassung und will das auch gegen die Eintracht zeigen!

Die Hessen sind allerdings schon in ihrem Pflichtspielrhyrthmus und haben dreimal in der Qualifikation für die Europa League gespielt. Und das auch noch ziemlich souverän! Beim 5:0 zuletzt in Vaduz ließ man Ball und Gegner gut laufen und erspielte sich einige Torchancen. Spielfreude und hohe Konzentration sind nun auch die Elemente, die man benötigt, um Waldhof zu schlagen.

Mögliche Aufstellungen

Waldhof Mannheim: Scholz, Marx, Schultz, Seegert, Conrad, Schuster, dos Santos, Deville, Diring, Korte, Sulejmani

Eintracht Frankfurt: Trapp, Abraham, Hasebe, Hinteregger, da Costa, Fernandes, Kohr, Kostic, Gacinovic, Kamada, Rebic

Die Spiele um 18:30 Uhr

Chemnitzer FC vs. Hamburger SV

Dass der Hamburger SV in der Vergangenheit hier und da durchaus anfällig für eine Überraschung im DFB-Pokal war, weiß man auch in Chemnitz. Und der Drittligist rechnet sich im Stadion an der Gellertstraße durchaus etwas aus. Der Saisonstart ging allerdings gründlich in die Binsen, ein Punkt aus 4 Spielen bedeutet Platz 19 für Chemnitz. Aber: Pokal und Liga sind nie miteinander zu vergleichen!

Das Problem: Der HSV macht einen soliden Eindruck bisher. Vor allem im 2. Spiel in Nürnberg spielte die Hecking-Elf sehr ordentlich und konsequent. Sonny Kittel war sehr beweglich, Dudziak brachte Ideen, Bayern-Leihgabe Fein ordnete das Spiel und auch von der Bank kamen Impulse. Bewahrt man nun die Ruhe, wird auch die Aufgabe Chemnitz zu lösen sein.

Mögliche Aufstellungen

Chemnitzer FC: Jakubov, Blumberg, Hoheneder,  Reddemann, Doyle,  Langer, Sarmov, Freitas, Müller, Bonga, Bozic

Hamburger SV: Heuer Fernandes, Gyamerah, Jung, van Drongelen, Leibold, Fein, Dudziak, Hunt, Kittel, Jatta, Hinterseer

MSV Duisburg vs. Greuther Fürth

Nach dem Abstieg in die 3. Liga hat der MSV Duisburg in der 1. Pokalrunde eine machbare Aufgabe zugelost bekommen, auch wenn Manager Grlic im Vorfeld tief stapelte. Die „Zebras“ konnten in den ersten 4 Spielen der 3. Liga 9 Punkte sammeln, stehen auf Platz 2 und können vollends zufrieden mit dem Saisonstart sein. Trainer Lieberknecht feierte zuletzt mit seinem Team einen 3:0-Erfolg in Braunschweig, der MSV ist gerüstet. 

Wo die Gäste aus Fürth stehen wissen die Franken zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht so richtig. Zum Auftakt verlor man zuhause gegen Aue, nur um anschließend gegen den FC St. Pauli am Millerntor einen Dreier einzufahren. Die Mannschaft von Stefan Leitl will nun natürlich die positiven Dinge, die im letzten Spiel hervorstachen, also das konsequente Verwerten der Chancen und die größere Stabilität in der Defensive, bestätigen. 

Mögliche Aufstellungen

MSV Duisburg: Weinkauf, Bitter, Boeder, Compper, Sicker, Ben Balla, Albutat, Engin, Stoppelkamp, Krempicki, Sliskovic

Greuther Fürth: Burchert, Sauer, Caligiuri, Mavraj, Wittek, Seguin, Ernst, Redondo, Green, Stefaniak, Keita-Ruel

Wehen-Wiesbaden vs. 1. FC Köln

In der hessischen Hauptstadt steht das Duell der Aufsteiger auf dem Programm! Der SV Wehen ist in die 2. Bundesliga aufgestiegen, hat dort aber zu Beginn noch mit Problemen zu kämpfen. Mit 0 Punkten aus 2 Spielen steht die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm nur auf Platz 17, im Pokal muss eine Steigerung her, vor allem die Defensive wirkte immer wieder überfordert.

Die Gäste aus Köln waren in diesem Sommer sehr aktiv auf dem Transfermarkt und haben einige neue Spieler verpflichtet. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga hat man den Kader adäquat verstärkt, das Ziel Klassenerhalt soll erreicht werden. Mit einer guten Leistung im DFB-Pokal will Achim Beierlorzer einen gelungenen Einstand feiern, einige Neuverpflichtungen stehen bereits im Aufgebot der Kölner.

Mögliche Aufstellungen:

SV Wehen: Watkowiak, Kühn, Mockenhaupt, Röcker, Franke, Mrowca, Lorch, Ajani, Dittgen, Kyereh, Tietz

1.FC Köln: Horn, Ehizibue, Czichos, Mere, Hector, Skhiri, Özcan, Schindler, Kainz, Modeste, Terodde

(Photo by Joosep Martinson/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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