Findet Gladbach gegen Union zurück in die Erfolgsspur?

31. Mai 2020 | Vorschau | BY Kilian Thullen

Vorschau | Gladbach empfängt den Aufsteiger aus Berlin im Borussia Park. Können die Gäste, wie schon im Hinspiel, dem Favoriten ein Bein stellen?

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

Borussia Mönchengladbach

Nachdem Bayer Leverkusen am Freitag seine Aufgabe beim SC Freiburg bereits erfolgreich absolviert hat, ist Borussia Mönchengladbach heute unter Zugzwang. Im Rennen um die CL-Plätze hat man vor diesem Spiel drei Zähler Rückstand auf die Werkself und steht zwei Punkte hinter RB Leipzig, die am Montag auf den 1. FC Köln treffen. Auch wenn Max Eberl bei jeder Gelegenheit betont, dass man mit der so gut wie sicheren EL-Teilnahme bereits einen riesigen Erfolg zu verzeichnen hat, ist die Qualifikation für die Königsklasse natürlich das große Ziel der „Fohlen“.

Um dieses Ziel zu erreichen muss sich die Mannschaft von Marco Rose leistungstechnisch jedoch etwas steigern. Nach der Niederlage gegen Bayer Leverkusen (1:3) am vergangenen Sonntag kam man unter der Woche nicht über ein 0:0 in Bremen hinaus. Die Mannschaft wirkte lethargisch und konnte nicht die gewohnte Durchschlagskraft in der Offensive entwickeln.

Deshalb ist zu erwarten, dass Marco Rose den ein oder anderen Wechsel in der Startelf vornimmt. Marcus Thuram könnte zunächst auf der Bank Platz nehmen, der 22-jährige blieb zuletzt sehr blass. Außerdem ist es denkbar, dass der Gladbacher Coach zum 4-2-3-1 zurückkehrt. Dann könnte Patrick Herrmann der erste Startelfeinsatz seit dem Re-Start winken. Verzichten muss Rose nach wie vor auf Breel Embolo und Tobias Strobl sowie Tony Jantschke, der aufgrund einer Gelbsperre fehlt. Sollte Gladbach doch im 3-4-3 agieren, wird Bensebaini in die Innenverteidigung rücken.

Union Berlin

Seit dem Re-Start sind die Berliner noch ohne Sieg. Nach den Niederlagen im Stadtduell gegen die Hertha (0:4) und gegen den FC Bayern (0:2) konnte man unter der Woche zumindest ein 1:1 gegen Mainz 05 ergattern. Auch hier zeigte sich aber wieder, dass Union unter der fehlenden Kulisse leidet, die die Heimstärke an der Alten Försterei ermöglicht hat. Die euphorischen Zuschauer pushten die Spieler immer wieder dazu, über ihre Leistungsgrenze zu gehen. Der sehr physischen und kampfbetonten Spielanlage von Eisern Union scheint dadurch etwas der Antrieb zu fehlen.

Um nach einer bisher sehr soliden Saison nicht doch noch in den Abstiegskampf zu rutschen, muss die Mannschaft von Urs Fischer noch einmal einen Sieg einfahren. Ein Gastspiel im Borussia Park ist gewiss der falsche Anlass, um drei Punkte einzufordern. Vielmehr muss in einer der restlichen Spiele gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller (Paderborn am 32. Spieltag, Düsseldorf am 34. Spieltag) gepunktet werden.

Personell drehte sich in der vergangenen Woche alles um Sebastian Polter. Nachdem der 29-jährige als einziger Spieler im Kader nicht bereit war, die vom Verein vorgeschlagene Gehaltskürzung zu akzeptieren, wurde er aufgrund „unsolidarischen Verhaltens“ für die restliche Saison suspendiert. Neben dem Stoßstürmer fehlen auch Becker, Gogia und Andrich. Ob Christopher Lenz rechtzeitig fit wird, ist noch unklar.

(Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)

Prognose

Die Gastgeber werden bemüht sein, die 2:0-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen zu machen und Druck auf RB Leipzig auszuüben. Gegen die vermutlich tief stehenden und leidenschaftlich verteidigenden Gäste wird es wohl ein Geduldsspiel werden. Es bedarf einer Leistungssteigerung der „Fohlen“, um die drei Punkte im Borussia Park zu behalten. Die deutlich höhere individuelle Klasse wird aber letztendlich für einen Heimsieg sorgen.

Mögliche Aufstellungen:

Borussia Mönchengladbach (4-2-3-1): Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Herrmann (Thuram), Stindl, Hofmann – Plea

Union Berlin (5-2-3): Gikiewicz – Trimmel, Subotic, Schlotterbeck, Friedrich, Ryerson (Lenz) – Gentner, Prömel – Malli, Andersson, Bülter

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(Photo by INA FASSBENDER/POOL/AFP via Getty Images)

Kilian Thullen

Bosz, Rose & Co. im Herzen, die Bundesliga im Blick. Seinen Durst nach Gegenpressing und dynamischem Offensivspiel stillt Kilian vor allem in Deutschland. Seit 2018 bei 90PLUS.


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