Premier League Vorschau | ManUtd vs Leicester – Dezimierte Gastgeber unter Druck

14. September 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Nach der großen Euphorie zum Auftakt ist beim englischen Rekordmeister schon wieder Ernüchterung eingekehrt, in den folgenden Spielen ließ Manchester United mehrfach Punkte liegen. Heute wartet im Old Trafford zudem mit Leicester City ein richtig unangenehmer Gegner.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16:00 Uhr, live auf Sky.

Manchester United

Der Saisonstart des Rekordmeisters ist irgendwie paradox. Nachdem man gegen Chelsea (4:0) und bei Wolverhampton (1:1) trotz eines schwierigen Auftakts gleich vier Punkte einheimste, schien die Truppe von Trainer Ole Gunnar Solskjaer auf einem guten Weg zu sein. Ob diese Annahme heute noch derart besteht, wurde in den letzten beiden Spielen in Zweifel gezogen.

Zunächst verlor United zuhause gegen ein nicht einmal stark auftretendes Crystal Palace mit 1:2, danach kam das Team bei Southampton nicht über ein 1:1 hinaus, obwohl man fast eine halbe Stunde einen Mann mehr auf dem Platz hatte. Aktuell funktioniert bei United das Angriffsspiel kaum: Das Pressing ist in der gegnerischen Hälfte im Vergleich zum Vorjahr verbessert, jedoch kann man selbst mit dem Ball recht wenig anfangen, was zu einem äußerst statischen und dadurch vor allem berechenbaren Aufbauspiel führt. Daneben steht die Defensive um die Neuzugänge Aaron Wan-Bissaka und Harry Maguire noch keineswegs derart sattelfest, um solche offensiven Unzulänglichkeiten auszubügeln.

Zudem muss man langsam etwas aussprechen, was vor Monaten rund um das Old Trafford wohl noch als Blasphemie durchgegangen wäre: David De Gea befindet sich nun schon seit einer längeren Zeit in einer Formkrise. Der Spanier sah bei Gegentreffern in den letzten beiden Spielen wiederholt schlecht aus. Zudem muss Solskjaer heute auch noch definitiv auf Paul Pogba, Anthony Martial und Luke Shaw verzichten, die Einsätze von Wan-Bissaka und Jesse Lingard stehen demnach ebenfalls auf der Kippe.

Leicester City

Schon vor der Spielzeit trauten einige Experten den „Foxes“ in diesem Jahr durchaus etwas zu, was sich auch nicht durch den Abgang von Maguire ändern sollte. Nach vier absolvierten Partien besteht diese Annahme nach wie vor. Der englische Meister von 2016 steht aktuell auf dem dritten Rang in der Premier League und möchte solche Gefilden nicht so schnell verlassen.

Der Abgang von Maguire wurde bisher vor allem exzellent durch einen jungen Spieler aufgefangen, welcher im Vorjahr gar keine Rolle spielte: Dem Ex-Freiburger Caglar Söyüncü! Der Türke zeigte in der noch jungen Spielzeit bisher herausragende Leistungen und erhielt vorzügliche Kritiken. Daneben kann sich Leicester wieder einmal mehr auf Jamie Vardy verlassen, welcher mit drei Treffern eine beeindruckende Frühform zeigte. Genauso brillierte zuletzt Nationalspieler James Maddison, an welchem dem Vernehmen nach ausgerechnet der heutige Kontrahent interessiert sein soll.

Durch das genannte Trio sowie dem exzellenten Umschaltspiel konnte die Mannschaft von Trainer Brendan Rodgers unter anderem Chelsea und Wolverhampton zwei Remis abringen. Darüber hinaus ließen die „Foxes“ Sheffield und Bournemouth keine Chance, weswegen langsam kleine Träumereien rund um das King Power Stadium aufkommen dürften. Zudem muss Rodgers heute auf keine nennenswerten Spieler verzichten, was der sowieso schon bestehenden Euphorie ebenso keinen Abbruch tun dürfte.

Prognose

Einer Mannschaft wie den Gästen ist grundsätzlich immer etwas bei einem Team aus der (vermeintlichen) Top-6 etwas zuzutrauen, aber womöglich war dies noch nie so deutlich wie heute. Die personellen Sorgen der Gastgeber, wie auch die spielerische Unterlegenheit gegenüber dem beweglichen Leicester-Mittelfeld machen einen Auswärtssieg heute durchaus wahrscheinlicher als einen Heimerfolg. Wahrscheinlich wird es auf die „goldene Mitte“ hinauslaufen, womit beide Mannschaften einen Punkt gewinnen – oder je nach Perspektive eben verlieren.

Mögliche Aufstellungen

ManUtd: De Gea – Wan-Bissaka, Maguire, Lindelöf, Young – Pereira, McTominay, Fred (Gardner) – Greenwood (Lingard), Rashford, James

Leicester: Schmeichel – R. Pereira, Evans, Söyüncu, Chilwell – Ndidi, Maddison, Tielemans – Albrighton, Gray – Vardy

(Photo by Fred Lee/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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