Premier League Vorschau | Wolves vs Chelsea

14. September 2019 | Vorschau | BY Jasper Glänzer

Vorschau | Nach überstandener Länderspiel-Pause empfangen die Wolverhampton Wanderers am kommenden Samstag den FC Chelsea. Beide Teams haben sich den Start in die Saison wohl etwas anders vorgestellt und brauchen nun dringend Punkte.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16 Uhr, live auf Sky.

Wolves

Der Aufsteiger der Spielzeit 2017/18 spielte im vergangenen Jahr eine sensationelle Saison, an deren Ende sich das Team mit Rang sieben und der Qualifikation für die Europa League selbst belohnte. Aktuell läuft es in der Premier League aber noch nicht ganz rund bei den „Wolves“, mit drei Punkten aus den ersten vier Spielen steht das Team von Trainer Nuno Espirito Santo derzeit nur auf Rang 17. Obwohl man am vergangenen Spieltag beim 2:3 gegen Everton die erste Niederlage kassierte, steht auch noch kein Sieg zu Buche. Zumindest europäisch läuft es bei den Wanderers: Die Play-Off-Spiele gegen den FC Turin konnten beide gewonnen werden und so starten die Engländer in der kommenden Woche in die Gruppenphase gegen Sporting Braga.

Vor der Saison haben die Verantwortlichen des Vereins noch einmal ordentlich investiert, um in der Premier League weiter konkurrenzfähig zu bleiben. Allen voran wurde Rekordtransfer Raul Jimenez (28) für 38 Millionen Euro verpflichtet und spielt damit auch weiterhin im Trikot der „Wolves“. Der Angreifer war bereits in der vergangenen Saison von Benfica Lissabon ausgeliehen und mit wettbewerbsübergreifenden 17 Toren und acht Vorlagen der wichtigste Mann in der Offensive. Auch in dieser Spielzeit zeigte der Mexikaner bereits sein Können und und schoß sein Team in der  Europa-League-Qualifikation mit sechs Treffern in den Wettbewerb.

Personell muss Trainer Santo gegen Chelsea auf Willy Boly (28) verzichten, der im Spiel gegen Everton die rote Karte sah und daher gesperrt ist. Der Rest des Kaders ist einsatzbereit.

Chelsea

Chelsea steckt weiterhin im erwarteten Transformationsprozess. Die „Blues“ kamen im letzten Premier-League-Spiel gegen Aufsteiger Sheffield United vor heimischer Kulisse nicht über ein 2:2 hinaus und stehen damit auf Rang elf der Tabelle. Zu wenig für die Londoner, auch wenn die Niederlage äußerst unglücklich daherkam. Bis zur 89. Spielminute lag das Team von Trainer Frank Lampard nämlich mit 2:1 in Führung, bevor Innenverteidiger Kurt Zouma (24) mit einem Eigentor den Ausgleich für Sheffield besorgte.

Generell ist die Hintermannschaft wohl aktuell das Sorgenkind der Mannschaft. Mit neun Gegentoren hat sich Chelsea bisher die zweitmeisten Treffer der Liga eingefangen, nur Aufsteiger Norwich hat noch eines mehr kassiert. Daran muss der Tabellendritte des Vorjahres arbeiten, die personelle Qualität ist eigentlich da. Nach der Partie gegen die „Wolves“ gastiert in der kommenden Woche der FC Liverpool an der Stamford Bridge und die „Blues“ müssen aufpassen, nicht zur Schießbude der Liga zu werden.

Trotzdem zeigen sich auch Lichtblicke beim FC Chelsea. In den bisherigen vier Liga-Partien haben die Londoner zwar erst zwei Torschützen vorzuweisen, diese zeigen dafür aber viel Potenzial und den Willen, sich weiter in den Vordergrund zu spielen. Die Rede ist von Mason Mount (20) und Tammy Abraham (21). Beide waren in der vergangenen Saison verliehen, beide gehören aktuell zum Stammpersonal der Mannschaft und beide haben dies seit Saisonbeginn auch gerechtfertigt. Mount steht derzeit bei zwei Treffern und wurde kürzlich von England-Trainer Gareth Southgate für den Kader der Nationalmannschaft nominiert.

Im EM-Qualifikationsspiel gegen Bulgarien feierte der Offensivakteur sein Debut für die Landesauswahl und bekam drei Tage später gegen den Kosovo einen weiteren Kurzeinsatz. Abraham hat derweil bereits vier Treffer zu verbuchen, traf in den letzten beiden Partien doppelt und verdrängte mit seinen Leistungen Olivier Giroud (32) aus der Sturmzentrale. Mount und Abraham lassen sich wohl als Gewinner der Transfersperre von Chelsea bezeichnen. Da der Verein im Sommer keine neuen Spieler verpflichten durfte, muss Coach Lampard mit dem arbeiten, was ihm zur Verfügung steht. Dieser ist darüber hinaus dafür bekannt, dass er Jungspieler fördert und in die Mannschaft integriert. Mit seinen beiden Angreifern hat das bisher gut funktioniert, lediglich die Endergebnisse lassen noch zu wünschen übrig.

Antonio Rüdiger (26), Mateo Kovacic (25) und Pedro (32) werden am Samstag ins Team zurückkehren, N’Golo Kanté (28), Callum Hudson-Odoi (18) und Reece James müssen neben dem langzeitverletzten Ruben Loftus-Cheek (23) weiter pausieren.

Prognose

In diesem Spiel ist alles möglich. Beide Teams haben eine Menge individuelle Klasse in ihren Reihen, laufen aber derzeit noch ihrer Form hinterher. Sollte Chelsea es schaffen, in der Defensive kompakt aufzutreten und die Lücken, die sich in den vergangenen Spielen gezeigt haben, zu schließen, gehen sie wohl als leichter Favorit in die Partie.

Mögliche Aufstellungen

Wolves: Patricio – Vallejo, Coady, Bennet – Vinagre, Neves, Saiss, Dedoncker, Traoré – Jota, Jimenez

Chelsea: Kepa – Emerson, Zouma, Christensen, Azpilicueta – Kovacic, Jorginho, Barkley – Mount, Abraham, Pulisic

Photo by Clive Rose/Getty Images

Jasper Glänzer

Wegen Ronaldo gekommen und für Asamoah geblieben. Gefangen zwischen Bolzplatz und VAR, dabei stets ein Herz für’s Mittelmaß. Kein Bock auf Bollwerk. Seit 2019 bei 90Plus.


Ähnliche Artikel