Chelsea-Premiere im neuen Spurs-Stadium – Duell um Platz vier!

22. Dezember 2019 | Vorschau | BY Jasper Glänzer

Vorschau | Wenn die Blues am Sonntag erstmals zu Gast im neuen Stadion der Spurs sind, kämpfen Lampard und sein Team darum, den vierten Rang zu verteidigen. Die Form-Kurve spricht allerdings für die Hausherren.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 17:30 Uhr, live auf Sky.

Tottenham

Die Spurs sind wieder in der Spur! Vier Siege aus den letzten fünf Premier-League-Partien sprechen für sich, mit Mourinho scheint der Erfolg zurück nach Tottenham gekommen zu sein. Nach zwei knappen 3-:2-Erfolgen gegen West Ham und Bournemouth setzte es zunächst eine verdiente 2:1-Niederlage gegen Manchester United, bevor die Nordlondoner mit dem 5:0 gegen den FC Burnley ein Ausrufezeichen setzen konnten. 

Am vergangenen Wochenende folgte dann ein 2:1-Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers, bei dem sich die Spurs gegen gut stehende Wolves zwar schwer taten, am Ende aber die Oberhand behielten. Nach früher Führung durch eine hervorragenden Einzelaktion von Lucas Moura kam offensiv lange wenig von Tottenham, bevor schließlich der starke Adama Traoré in der 67. Spielminute ausgleichen konnte. Entscheiden konnte die umkämpfte Partie schließlich Jan Vertonghen. Der Innenverteidiger, der gegen eben jenen Adama Traoré lange Zeit große Schwierigkeiten hatte, traf in der 91. per Kopf nach einer Ecke vom eingewechselten Christian Eriksen zum Siegtreffer für seine Farben. 

Aktuell steht das Team von Trainer Mourinho auf dem fünften Rang, könnte mit einem Sieg am Samstag aber mit Chelsea (Rang vier) gleichziehen. Das Restprogramm in diesem Jahr erscheint dabei durchaus machbar. Zu Hause gegen Brighton und auswärts in Norwich sind sechs Punkte eigentlich Pflicht, wenn das angestrebte Ziel Champions League erneut erreicht werden soll. Auf dem sechsten Platz lauert nämlich bereits Manchester United und auch Arsenal ist mit vier Punkten Abstand auf Rang zehn noch auf Schlagdistanz.

Nach überstandener Verletzungspause kehren am Wochenende Tanguy Ndombele und Michel Vorm zurück in die Mannschaft, während Ben Davies, Erik Lamela und Hugo Lloris weiterhin ausfallen.

Chelsea

Die Blues haben den Blues! Aus den letzten fünf Ligaspielen konnten die Londoner nur das Heimspiel gegen Aston Villa für sich entscheiden (2:1), die anderen vier Partien gingen allesamt verloren. Vergangenes Wochenende wurde man sogar im eigenen Stadion vom AFC Bournemouth düpiert, die nach fünf Niederlagen in Serie ausgerechnet gegen Chelsea wieder in die Spur fanden. 

Bittere Zeiten also für Frank Lampard und sein Team aus Nachwuchsstars, die in der ersten Hälfte dieser Hinrunde doch eigentlich zeigten, was in ihnen steckt. Der Fairness halber muss man zwar sagen, dass ein solcher Saisonstart wohl nur von den größten Chelsea-Optimisten vorausgesagt wurde. Der neutrale Betrachter rechnete im Hinblick auf die Transfersperre und den damit einhergehenden Umbruch gepaart mit dem Trainerwechsel sicher nicht damit, dass die Blues sich in diesem Tempo in den Top-4 festsetzen würden.

Wie es nun aber einmal ist, erwecken starke Leistungen auch hohe Erwartungen – und die konnte man an der Stamford Bridge zuletzt nicht mehr erfüllen. Daran konnte nicht einmal Startstürmer Tammy Abraham (22) etwas ändern. Obwohl er sich nach kurzer Verletzungspause im Spiel gegen Aston Villa mit einem Tor und einer Vorlage wieder zurückmeldete, wartet auch er seitdem auf ein Erfolgserlebnis. Zuletzt gerieten auch noch die Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung mit dem Engländer ins Stocken. Chelsea will Abraham langfristig binden, dieser scheint aktuell aber noch um ein höheres Gehalt zu feilschen. 

Lampard ließ sich von der schwachen Phase seiner Truppe bisher jedenfalls nicht beirren und blieb bei seinem 4-2-3-1- bzw. 4-3-3-System, in dem er auch personell kaum Änderungen vornahm. Die Offensive um Abraham, Pulisic und Willian hat sich gefunden und ist mittlerweile gesetzt, Kanté, Kovacic und Jorginho besetzen die Zentrale, während Mount gerade im zuerst genannten Spielsystem vorzugsweise die 10er-Position besetzt. In der Defensive ist nach langer Verletzungspause endlich Antonio Rüdiger zurück auf dem Feld, was der Defensive auf Dauer wieder mehr Stabilität verleihen wird.

Am Sonntag fällt einzig Ruben Loftus-Cheek aus, ansonsten kann Lampard aus den Vollen schöpfen.

Prognose

Es ist mit einem engen und umkämpften Spiel zu rechnen. Die Spurs haben den Heimvorteil und sind außerdem aktuell in besserer Form, was alles in allem wohl in einer besseren Ausgangslage für die Mourinho-Elf resultier, eine Punkteteilung wäre allerdings ebenfalls denkbar. 

Mögliche Aufstellungen

Tottenham: Gazzaniga, Vertonghen, Alderweireld, Sánchez, Aurier – Dier, Sissoko, Son, Lucas, Alli – Kane

Chelsea: Kepa – Azpilicueta, Zouma, Christensen, James – Kovacic, Kanté, Pulisic, Mount, Willian – Abraham

Photo by Bryn Lennon/Getty Images

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Jasper Glänzer

Wegen Ronaldo gekommen und für Asamoah geblieben. Gefangen zwischen Bolzplatz und VAR, dabei stets ein Herz für’s Mittelmaß. Kein Bock auf Bollwerk. Seit 2019 bei 90Plus.


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