Valencia vor fast unlösbarer Aufgabe gegen Atalanta

10. März 2020 | Champions League | BY Manuel Behlert

Vorschau | Das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League verlor der FC Valencia mit 1:4 bei Atalanta. Die Hürde, die die Spanier nehmen müssen, ist hoch. Gelingt die Sensation?

Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 21 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Valencia hofft auf schnelle Tore

Im Hinspiel zeigte sich vor allem eines: Der FC Valencia ist nicht in der Lage, die enorme Offensivwucht der Lombarden zu kontrollieren. Zwar hatte die Mannschaft von Trainer Celades einige Chancen, selbst zum Torerfolg zu kommen, gleichermaßen ließ man aber auch viel zu viel zu. Drei Tore gegen Atalanta zu schießen, scheint durchaus möglich zu sein, wenn Valencia einen guten Tag erwischt. Doch keines zu kassieren, ist wohl nahezu utopisch.

Deswegen hofft Valencia vor dem Rückspiel vor allem darauf, dass „La Dea“ nicht im Rhythmus ist. Seit dem Hinspiel bestritten die Italiener aufgrund des Coronavirus nur ein Pflichtspiel, dieses gewann Atalanta aber mit 7:2. Dennoch bleibt die Frage nach dem Rhythmus offen, Valencia hat selbigen immerhin. Allerdings spielte die Celades-Elf am Wochenende gegen Alaves nur 1:1, die Stimmung ist nicht gut. Da alle Konkurrenten im Kampf um die Champions League patzten, war dies eine vergebene Chance.

Im Hinspiel hatte Valencia vor allem in der 2. Halbzeit gute Chancen, wenn man das Tempo im letzten Drittel schnell erhöhte. Soler, Guedes, Rodrigo – die Offensive verfügt über viel Qualität, auch wenn mit Maxi Gomez ein wichtiger Spieler fehlt. Kontrollierte Offensive zu Beginn ist wichtig, denn ein 0:1 wäre direkt ein mentaler Rückschlag für die Spanier. Ein Faktor, der nicht unerheblich ist: Das Spiel wird ohne Zuschauer ausgetragen, der Rückhalt von den Rängen wird dem Gastgeber auch noch fehlen. Neben Gomez fehlen Vallejo, Piccini, Garay und Mangala.

Atalanta setzt auf die eigene Stärke

Atalanta BC kommt zwar möglicherweise ohne jeglichen Rhythmus nach Valencia, aber trotzdem voller Selbstvertrauen. Die Mannschaft von Gian Piero Gasperini ist ausgeruht und konnte sich in den letzten Tagen auf das Rückspiel konzentrieren. Zudem sind alle Offensivspieler fit, der Trainer hat die Qual der Wahl, wer im Rückspiel beginnen wird. Gegen Lecce (7:2) überzeugte vor allem Duvan Zapata mit drei Treffern. Der wuchtige Südamerikaner könnte der richtige Mann sein, um die Defensive des FC Valencia zu fordern.

Zusammen mit Ilicic, der in einer herausragenden Form ist, und Kapitän Pau Gomez wäre dieses Offensivtrio in der Lage, jederzeit Torgefahr zu kreieren. Aber auch eine defensivere Herangehensweise mit Pasalic oder Malinovskyi ist nicht ausgeschlossen, dann könnten die Gäste noch ordentlich nachlegen. Drei Tore Vorsprung sind jedenfalls ein gutes Polster für die Lombarden, zudem ist Atalanta auswärts enorm stark, verlor in der Liga nur eine Partie in der Fremde, gewann hingegen acht.

Beim Auswärtsspiel in Valencia wird Atalanta nicht abwartend spielen, sondern auf die eigene Stärke bauen. Das bedeutet, dass die Italiener offensiv agieren, aggressiv pressen und Valencia schon im Aufbau stören. Defensiv oder zurückhaltend agieren kann die Gasperini-Elf gar nicht, entsprechend ist ein aufregendes und unterhaltsames Spiel zu erwarten. Personelle Probleme herrschen nur in der Abwehr, wo Djimsiti ausfällt, Toloi ist fraglich. Gegen Lecce verteidigte de Roon in der Dreierkette, er wäre auch diesmal ein möglicher Kandidat.

Prognose

Valencia verfügt über eine gute Offensive, zeigte sich in dieser Saison defensiv aber häufig zu anfällig – und genau darauf wird Atalanta lauern. Die Gäste treffen eigentlich so gut wie immer, Valencia hat keinen wirklichen Heimvorteil und ist auch individuell nicht deutlich besser. Es muss alles zusammen kommen, damit Valencia auch nur eine Chance auf das Viertelfinale hat.

Mögliche Aufstellungen

FC Valencia: Cillessen – Wass, Diakhaby, Gabriel Paulista, Gaya – Kondogbia, Parejo, Soler, Guedes – Rodrigo, Gameiro

Atalanta BC: Gollini – Palomino, Caldara, Toloi (Pasalic, ZM) – Castagne, de Roon, Freuler, Gosens – Papu Gomez, Ilicic – Zapata (Malinovskyi)

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(Photo by Maurizio Lagana/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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