DFB-Pokal | Doppelter Beier lässt Gladbach untergehen, souveräne Leipziger zittern gegen Rostock lange

19. Januar 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Berlin, Berlin, wer will nach Berlin? Ohne den FC Bayern und Borussia Dortmund im Wettbewerb sollten sich die Titelchancen von Vereinen wie RB Leipzig oder Borussia Mönchengladbach eigentlich massiv erhöhen. Während der Vorjahresfinalist Hansa Rostock empfing, führte der Gladbacher Weg nach Hannover.

Gladbach in Not, Leipzig souverän – zwei Bundesligisten, zwei Welten

In Hannover sind beide Mannschaften in dieser Pokalsaison noch bar jedes Gegentreffers. In Runde 2 gelang der Borussia vom Niederrhein mit dem 5:0 gegen den FC Bayern eines der Ergebnisse dieser Pokalsaison. Zuvor gab es ein 1:0 am Betzenberg. Hannover gewann in der ersten Runde 4:0 bei Eintracht Norderstedt, gefolgt von einem 3:0 über Ligakonkurrent Fortuna Düsseldorf.

 



 

RB Leipzig gewann 4:0 in Sandhausen. Wesentlich schwerer taten sie sich mit dem SV Babelsberg 03. Mit dem Pausenpfiff erzielte Dominik Szoboszlai den einzigen Treffer des Tages.Hansa Rostock fand seinen Weg ins Achtelfinale über ein 3:2 in der Verlängerung gegen Heidenheim, als Ridge Munsy in allerletzer Sekunde den Siegtreffer erzielte. Nicht minder damatisch ging es in Runde 2 zu: Pascal Breier traf bei Jahn Regensburg in der 121. Minute zum 3:3 und versenkte anschließend den entscheidenden Elfmeter. 4:2 gewann die Kogge am Punkt.

Fürs Erste schien sich die Borussia ein Beispiel am Noch-Titelverteidiger zu nehmen. 4. Minute, Nico Elvedi bekam einen langen Ball von Niklas Hult nur halbgar geklärt. So konnte Hendrik Weydandt nachsetzen und Maximilian Breier rechts in den Strafraum schicken, der in den linken Winkel vollendete, 1:0!

Poulsen bringt RB auf Kurs – aber nicht mehr

Wesentlich souveräner zeigte sich RB Leipzig. 6. Minute, Yussuf Poulsen leitete sich die Aktion selbst ein, über Kevin Kampl und Tyler Adams landete der Ball bei Lukas Klostermann, dessen butterweiche Flanke genau auf dem Kopf von Poulsen landete. Der Rest war Formsache.

Was war eigentlich mit Gladbach? Die hatten in Minute 12 ihre beste Aktion. Matthias Ginter, der wieder in der Startelf stand, flankte von rechts für Marcus Thuram, der geistesgegenwärtig per Kopf für Florian Neuhaus ab. Doch anders, als noch in der Allianz Arena vergab er diesmal, Ron-Robert Zieler parierte.

Die griffigere Mannschaft war aber Hannover. 22. Minute, Sebastian Kerk flankte von rechts scharf in den Strafraum. Yann Sommer touchierte die Kugel noch leicht, sodass sie rechts vorbeiging. Anschließend klärte Ginter knapp vor Weydandt.

In Minute 34 brachte Kerk Maximilian Beier mit einem weiten Ball nach rechts ins Spiel. Der Torschütze zum 1:0 zog an Joe Scally vorbei und schloss wuchtig ab, Marvin Friedrich blockte, tat das allerdings mit dem ausgestreckten Arm, wenngleich aus kurzer Distanz. Trotzdem schaute sich Florian Badstübner die Szene nochmal an, besprach sich mit VAR Tobias Welz – und zeigte auf den Punkt. Sebastian Kerk nahm sich des Elfmeters an, entschied sich für die – aus seiner Sicht – rechte Ecke. Das tat Sommer auch, war noch leicht am Ball, konnte ihn diesmal aber nicht mehr um den Pfosten lenken. 2:0!

Direkt im Anschluss hatte die Borussia ihre beste Phase. Scally setzte einen Kopfball rechts vorbei, kurz darauf scheiterte Florian Neuhaus mit einem gefühlvollen Schlenzer an Zieler. Trotzdem ging es mit dem 2:0 für Hannover in die Pause. In Runde zwei führten die Gladbacher zum gleichen Zeitpunkt noch 3:0 gegen den FC Bayern. Leipzig ließ es derweil beim 1:0 bewenden.

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Gladbach geht unter, Dani Olmo lässt RB aufatmen

Weiter ging der wilde Ritt. Für Borussia Mönchengladbach war es vielmehr eine Geisterbahnfahrt. 51. Minute, Linton Maina legte an der Mittellinie punktgenau in den Lauf von Maximilian Beier, der freie Fahrt Richtung Sommer hatte und vor dem Schweizer elegant per Außenrist ins lange Eck vollendete, 3:0! Borussia Mönchengladbach drohte bei der schwächsten Offensive der 2. Bundesliga ein Debakel.

Wenn es zarte Lebenszeichen im Angriff gab, dann kamen sie zumeist von Neuhaus. 59. Minute, der Nationalspieler holte sich nach einem Abspielfehler die Kugel, zog in den Strafraum, scheiterte allerdings an Zieler.

DFB-Pokal Hannover Gladbach

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

Ansonsten sah die Partie wie folgt aus: 63. Minute, Sommer parierte zuerst einen Kopfball nach Ecke von Weydandt. Den Rebound setzte Doppeltorschütze Beier ans rechte Gestänge. Gladbach war mit dem 0:3 inzwischen gut bedient.

RB Leipzig hingegen führte noch immer 1:0. Sie spielten größtenteils souverän, hatten auch eine Reihe an guten Torchancen. Den einzigen Vorwurf, den man ihnen machen konnte, war, dass sie das Spiel nicht zubekamen. So durfte Hansa Rostock weiter hoffen. In der 51. Minute, praktisch zeitgleich zu Hannovers drittem Treffer, verlängerte Ridge Munsy in den Strafraum für den eingewechselten Nico Neidhart – Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Mit zunehmender Spieldauer wurde Hansa immer mutiger: Kevin Kampl musste gut zehn Minuten vor Schluss in allerhöchster Not vor Munsy klären. Acht Minuten vor Schluss durfte RB dann doch aufatmen: Die Leipziger bekamen einen Zwei-auf-Zwei-Konter, Christopher Nkunku steckte nach ganz rechts zum eingewechselten Dani Olmo, der mit seinem allerersten Ballkontakt auf 2:0 stellte. Damit waren die Geschichten des frühen Mittwochabends auserzählt. Die Ergebnisse.

Hannover 96 3:0 Borussia Mönchengladbach
Tore: 1:0 M. Beier (4′), 2:0 Kerk (36′, Elfm.), 3:0 M. Beier (51′)

RB Leipzig 2:0 Hansa Rostock
Tore: 1:0 Poulsen (6′), 2:0 Dani Olmo (82′)

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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