Afrika-Cup | Burkina Faso ringt Tunesien nieder: Ouattara trifft und sieht Rot

29. Januar 2022 | News | BY Yannick Lassmann

News | Das zweite Viertelfinale des Afrika-Cups gewann Burkina Faso gegen das spielerisch überlegende Tunesien nach großem Kampf mit 1:0.

Chancen auf beiden Seiten, Burkina Faso trifft mit dem Halbzeitpfiff

Beide Nationen gewannen durchaus überraschend ihre Partien im Achtelfinale. Während Burkina Faso sich im Elfmeterschießen gegen Gabun durchsetzte, schickte Tunesien mit Nigeria einen der Top-Favoriten nach Hause. Beflügelt von diesem Erfolg suchten die Nordafrikaner direkt die Offensive. Die erste Aktion führte zu Youssef Msakni, der mit Hervé Koffi zusammenprallte. Nach längerer Behandlung konnte der Torhüter die Partie fortsetzen (9.).

Wenige Minuten später ließ Koffi erneut die Ärzte auf Spielfeld rufen, ehe er sich wieder zum Weiterspielen entschloss. Seine Vordermänner fanden besser in die Partie und erarbeiteten sich ein Übergewicht. In Minute 24 ließ Cyrille Bayala gleich mehrere Gegenspieler aussteigen, ehe er aus spitzem Winkel am aufmerksamen Bechir Ben Said scheiterte.

 

180 Sekunden darauf probierte es auf der anderen Seite Wahbi Khazri mit einem wuchtigen Freistoß aus über 25 Metern, den Koffi gekonnt über sein Gehäuse lenkte. Der Spielgestalter beförderte nach 33 Zeigerumdrehungen einen Eckball in den Sechszehner, der an den zweiten Pfosten durchrutschte, wo Aissa Laidouni verzog.

In der Endphase des ersten Abschnitts besaß Tunesien ebenfalls leichte Vorteile, rannte jedoch in der Nachspielzeit in einen Konter hinein, da Blati Touré den auf den Flügeln startenden Dango Ouattara auf die Reise schickte, der nahm Tempo auf, schlug vor seinen Gegenspielern noch einen Haken und vollendete dann vor Ben Said überlegt zum 1:0-Pausenstand.

Zweifacher VAR-Eingriff, Burkina Faso rettet Vorsprung ins Ziel

Nach dem Seitenwechsel schaltete Burkina Faso zum wiederholten Male schnell um, Ouattara bediente den aus halbrechter Position abschließenden Bayala, doch Ben Said wehrte mit beiden Händen ab (50.). Über weite Strecken befanden sich die Hengste allerdings in der eigenen Spielhälfte. In der 57. Minute konnten sie froh sei, dass Kahzri infolge einer Hereingabe des eingewechselten Naim Sliti das Spielgerät unkontrolliert erwischte.

Tunesien baute weiter Druck auf, doch wenn gefährliche Situationen in der Luft lagen, stand zumeist ein Abwehrspieler im Weg. Einen Freistoß zirkelte Ali Maaloul zumindest über die Mauer, aber Koffi hatte aufgepasst und parierte (68.).

Mehr Informationen zu den Nationalmannschaften 

Eine Viertelstunde vor Schluss brach Kahzri durch, jedoch rettete Somalia Ouattara, indem er erst den Ball und dann den Gegenspieler traf auf rustikale Art. Aus Sicht des VAR zu rustikal, denn er schickte Schiedsrichter Joshua Bondo an den Bildschirm. Der großzügige Leiter behielt seine Meinung bei und setzte das Spiel mit Einwurf fort.

Fünf Minuten später meldete sich der VAR erneut zu Wort, da Dango Ouattara im Kopfballduell mit dem Ellenbogen ausholte und Maaloul im Gesicht erwischte. Bondo zückte erst Gelb und korrigierte sich nach Ansicht der Bilder auf Rot (82.).

Burkina Faso, ohnehin schon fast ausschließlich aus Verteidigen fokussiert, musste die die Schlussphase also in Unterzahl bestreiten. Dies gelang erstaunlich souverän. Somit stand zum zweiten Mal in der Geschichte der Afrika-Cup-Halbfinaleinzug zu Buche. Dort geht es entweder gegen den Senegal oder Äquatorialguinea. Diese Begegnung steigt am morgigen Sonntag um 20.00 Uhr (live bei DAZN und Onefootball).

(Photo by DANIEL BELOUMOU OLOMO/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


Ähnliche Artikel