FIFA | WM alle zwei Jahre? So will Wenger den Weltfußball verändern

5. Juli 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Trainerlegende Arsene Wenger ist bei der FIFA für die Entwicklung des globalen Fußballs zuständig. Er denkt auch an einen neuen Spielkalender, der Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus vorsieht. 

FIFA-Direktor Wenger über seine Pläne: „Ich möchte nur das Beste für den Fußball“

Arsene Wenger (71) – der ewige Trainer des FC Arsenal – arbeitet seit November 2019 für die FIFA. Dort soll er den Fußball auf der ganzen Welt vorantreiben. Seine Ideen stellte er nun ausführlich in der kicker-Montagsausgabe vor. Ihm schwebt vor alle zwei Jahre eine Weltmeisterschaft durchzuführen und damit den etablierten Vier-Jahres-Gliederung zu kippen. Denn er müsse nicht in Stein gemeißelt sein. „Inzwischen gehören 2011 Länder zur FIFA – und 133 haben noch nie eine WM gespielt“, so Wenger weiter.

Außerdem sei ihm aufgefallen, dass die Spieler der meisten Weltmeister-Mannschaften zwischen 26 und 30 Jahre alt seien, weil es Erfahrung für so ein großes Turnier brauche. Daher sei es schwierig, dieses Kunststück zu wiederholen, „weil man mit 34 dann doch meist zu alt ist“, führte der früher für seinen attraktiven Offensivfußball geschätzte Trainer aus.

 

Weiter erläuterte Wenger: „Durch meine Karriere mit mehr als 200 Spielen in der Champions League kann ich sagen, dass man sich vor allem weiterentwickelt, wenn man seine Schwächen kennenlernt. Und diese Schwächen zeigt ein besseres Team auf. Also reden wir von der Entwicklung auf dem Toplevel.“

Um seine Pläne umsetzten zu können, benötige es die Unterstützung der Verbände. Eine Weltmeisterschaft alle zwei Jahre durchzuführen, könnte schnell als Kriegserklärung der FIFA an die UEFA angesehen werden. Doch die Thematik sieht Wenger gelassen: „Wir wollen definitiv keinen Konflikt. Ich möchte letztlich ja nur das Beste für den Fußball, die Nationen und die Verbände. Natürlich muss es da Gespräche mit der UEFA und den anderen Kontinentalverbänden geben. Aber wenn man die Qualität der Spiele auf der ganzen Welt verbessern kann, muss man darüber nachdenken.“

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„Mehr große Spiele und K.o.-Duelle. Die Fans wollen das“

Mehr große Turniere würden auch bedeuten, dass weniger Zeit für Qualifikationsspiele bleibt. Allerdings ist Wenger für diesen Fall gewappnet. „Ich plädiere nur noch für eine Abstellungsperiode oder maximal zwei, anstatt wie heute fünf. Dass sich die Nationalmannschaft im Oktober trifft, für einen Monat, sieben Qualifikationsspiele bestreitet und dann im Juni die Endrunde eines Turniers. Das bedeutet insgesamt weniger Reisen für die Spieler, bringt mehr Klarheit und Kontinuität für alle Beteiligten und weniger Verletzungsrisiko“, betonte der FIFA-Direktor. Denn man wolle die Zahl der Spiele reduzieren, da man den Zustand der Spieler sehe. Deshalb wäre nach jedem Turnier eine Ruhephase garantiert.

Trotzdem würde den Spielern kein ruhiger Sommer bleiben, wie der Zeitplan von Wenger aufzeigt: „2026 die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko, 2027 eine Europameisterschaft und die anderen Kontinental-Turniere, 2028 wieder eine Weltmeisterschaft und so weiter. Darin erkennt er „mehr große Spiele. mehr K.o.-Duelle, weniger Qualifikationspartien. Das wollen doch die Fans.“ Aktuell sei es jedoch nur eine Diskussion mit offenem Ausgang. „Aber wir wollen in diese Debatte eintreten“, stellte Wenger klar. Deshalb werde derzeit eine Machbarkeitsstudie für die FIFA erstellt.

(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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