Urlaub vorbei: Flick aktiviert den Wettkampfmodus

7. Juni 2023 | News | BY sid

News | Viele Spieler befanden sich bereits im Urlaub. Bundestrainer Hansi Flick muss nun wieder den Wettkampfmodus aktivieren – auch mit Blick auf die Heim-EM.

Flick möchte Dreierkette testen

Jonas Hofmann schickte noch einmal sonnige Grüße aus dem Kolosseum in Rom, Leon Goretzka genoss in Badeshorts „ein letztes Urlaubskäffchen“. Nach einer kräftezehrenden Saison werden die Fußball-Nationalspieler schon wieder aus der kurzen Freizeit gerissen, mit dem öffentlichen Training auf dem DFB-Campus am Donnerstag in Frankfurt/Main aktiviert Hansi Flick (58) den Wettkampfmodus – mit einer klaren Forderung seines Chefs im Hinterkopf.

„Es ist ganz wichtig, dass sich das herauskristallisiert, dass man eine Formation entwickelt, die das Turnier erfolgreich bestreiten kann“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf ein Jahr vor der Heim-EM mit Blick auf eine Startelf. Daher ist das symbolträchtige Jubiläumsspiel gegen die Ukraine am Montag in Bremen nicht nur ein Zeichen für den Frieden.

Auch nach dem 1000. Länderspiel der DFB-Geschichte soll gegen Polen in Warschau (16. Juni) sowie gegen Kolumbien in Gelsenkirchen (20. Juni) an Taktik und Formation gefeilt werden. „Wenn wir noch für Aufbruchstimmung zur Heim-EM sorgen wollen, dann müssen wir jetzt mit Erfolgserlebnissen loslegen“, sagte Ilkay Gündogan dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

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Der Mittelfeldspieler von Manchester City reiste am Mittwoch aufgrund des Champions-League-Endspiels am Samstag gegen Inter Mailand aber ebenso nicht zum Treffpunkt im noblen Hotel Kempinski Gravenbruch in Neu-Isenburg wie Robin Gosens. Zudem stoßen Torhüter Marc-André ter Stegen (Japan-Reise mit Barcelona) und Thilo Kehrer (Conference-League-Finale mit West Ham United) verspätet zum Team.

Flick hat trotz des schwierigen Zeitpunkts nach der Saison garantiert, „dass wir zu 100 Prozent Einsatz zeigen werden“. Mit Blick auf das große Ziel 2024 wird er eine Dreierkette testen. Er kombiniert diesen Ansatz „mit viel Offensivpower über die Außen“.

Die Zeit drängt: Nach drei verkorksten Turnieren muss endlich die ersehnte Trendwende beim viermaligen Weltmeister gelingen. „Wir müssen einfach liefern – und das noch vor dem Start der EM, damit wir mit einem positiven Gefühl das Turnier angehen können“, forderte Gündogan.



Flick hielt trotz schwächerer Leistungen wie im März beim Länderspiel gegen Belgien (2:3) die Hand schützend über seine Spieler. Ein Ansatz, den er sich bei Uli Hoeneß abgeschaut hat. „Wenn du etwas gemacht hast, das nicht so gut ankam, hat er dir ganz klar gesagt, was nicht geht“, sagte der 58-Jährige über die Zeit als Profi unter Hoeneß beim FC Bayern in der FAZ: „Aber nach außen hin hat er dich geschützt.“

Genauso „will ich es auch bei uns“, erläuterte Flick, und er betonte: „Wenn ich nie Ruhe in den Laden bekomme, kann ich auch nicht erwarten, dass eine Mannschaft eine gewisse Stabilität hat.“

Doch Flick nimmt die Spieler auch in die Pflicht. So kritisierte er den diesmal nicht berücksichtigten Dortmunder Niklas Süle deutlich. „Für mich könnte Niki einer der besten Innenverteidiger sein, die es gibt. Sein Potenzial ist riesig“, sagte Flick: „Aber ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht.“ Diesen Schritt muss jetzt aber die gesamte DFB-Auswahl machen.

(Photo by Lars Baron/Getty Images)


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