Nations League | Kane hat das letzte Wort: Deutschland gegen England erneut remis

7. Juni 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am Dienstagabend empfing die deutsche Nationalmannschaft zum 2. Nations League-Spieltag in der Münchener Allianz Arena England. Nach 94 Minuten stand das nächste 1:1.

Hofmanns Treffer lässt überlegenes DFB-Team nur kurz jubeln

Willkommen in der Allianz Arena! An diesem Dienstagabend empfing das DFB-Team England zum 2. Spieltag der Nations League. Vergangenen Samstag rettete Joshua Kimmich in Bologna kurz nach dem Rückstand das Remis. England hingegen musste sich in Budapest aufgrund eines Elfmeters des Leipzigers Dominik Szoboszlai 0:1 geschlagen geben.

 



 

Hansi Flick stellte in großem Stil um, sieben Veränderungen gab es. Lediglich Manuel Neuer, Antonio Rüdiger, Joshua Kimmich sowie Thomas Müller durften erneut beginnen. Unter anderem verteidigte Neu-Dortmunder Nico Schlotterbeck innen, David Raum linksaußen. Vor ihm bekam Jamal Musiala den Vorzug, der noch für die englische U21 spielte.

Fünf Änderungen nahm Gareth Southgate vor: John Stones, Kieran Trippier, Kalvin Philipps, Bukayo Saka sowie Raheem Sterling begannen anstelle von Conor Coady, Trent Alexander-Arnold, den Dortmunder Jude Bellingham, James Justin und Jarrod Bowen.

Das DFB-Team lief diesmal in den Trikots der Frauen-Nationalmannschaft auf, um ihre Unterstützung für die Europameisterschaft in England zu bekunden. Gleiches tat das Team von Martina Voss-Tecklenburg vergangenes Jahr für die Herrenmannschaft bei einem Freundschaftsspiel gegen Chile.

Deutschland spielerisch verbessert, aber noch ohne den Durchbruch

Mit dem gemeinsamen Kniefall gegen Rassismus ging es in die Partie. Deutschland begann extrem aggressiv und erarbeitete sich bereits in der 2. Minute den ersten aussichtsreichen Abschluss. David Raum setzte Kai Havertz in Szene, der von links aus spitzem Winkel abzog. Jordan Pickford parierte sicher.

Nur eine Minute später verlängerte Antonio Rüdiger einen Eckball Joshua Kimmichs von rechts. Am zweiten Pfosten klärte Kyle Walker vor dem einschussbereiten Thomas Müller.

In Minute 7 hatten auch die Engländer ihren ersten Abschluss. Kapitän Harry Kane zog von der rechten Strafraumgrenze wuchtig ab, stellte Manuel Neuer aber vor keine allzu großen Herausforderungen. Nach 14 Minuten mussten die Gäste erstmals verletzungsbedingt wechseln. Kalvin Philipps konnte infolge eines Zusammenpralls mit Nico Schlotterbeck nicht mehr weitermachen. Jude Bellingham kam für ihn.

Deutschland war in den ersten 20 Minuten die spielerisch bessere Mannschaft, kam immer wieder zu ansehnlichen Kombinationen, die zwar weiter als in Bologna gespielt wurden, aber noch nicht zu Ende. Anders in Minute 23, als Jonas Hofmann nach einem weiten Ball plötzlich freie Fahrt hatte und frei vor Pickford souverän unten rechts einschob. Aber die Fahne ging sofort hoch. Nach Beratung mit den Videoschiedsrichtern Juan Martínez Munuera und Ricardo de Burgos Bengoetxea entschied Carlos del Cerro Grande korrekterweise auf Abseits.

Vier Minuten später wollte Neuer einen Eckball klären, wurde dabei jedoch von Harry Maguire angegangen. Im Nachgang kam Kane zum Abschluss, der klar über das Tor ging. Der Treffer hätte aber wohl ohnehin nicht gezählt.

Deutschland zeigte sich auch nach Standards gefährlich. 45. Minute, ein Kimmich-Freistoß aus dem Halbfeld legte Schlotterbeck in die Mitte, Kane konnte nur ungenügend klären, sodass Musiala von der Strafraumkante zur Chance kam, diese allerdings genau auf Pickford zog.

Aufgrund diverser Verletzungsunterbrechungen sowie der VAR-Überprüfung gab es acht Minuten Nachspielzeit, in denen England nochmal den Bizeps anspannte. 45’+1, Bukayo Saka probierte es aus spitzem Winkel, Neuer entschärfte mit beiden Fäusten. Drei Minuten später zog der Arsenal-Youngster von rechts nach innen und aus rund 20 Metern ab. Der Ball zischte am linken Pfosten vorbei. So ging es ohne Tore in die Pause.

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Kanes Elfmeter sorgt für späten Dämpfer

Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Die erste Aktion gehörte dem DFB-Team. 51. Minute, Joshua Kimmich steckte überraschend wie herrlich durch für Jonas Hofmann. Der Gladbacher nahm die Kugel nochmal kurz an und feuerte dann aufs rechte Eck. Pickford war zwar noch dran, konnte jedoch nicht mehr abwehren. Unhaltbar war der Abschluss keineswegs – und die daraus resultierende Führung nicht unverdient.

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Photo by Alex Grimm/Getty Images

Zwei Minuten später hielt Mason Mount aus gut 20 Metern drauf. Neuer war abermals zur Stelle.

20 Minuten vor Schluss bekam David Raum auf links viel Platz für eine perfekte Flanke für Thomas Müller. Dessen Direktabnahme aus spitzem Winkel parierte Pickford herausragend.

Noch herausragender war allerdings das, was Manuel Neuer sechs Minuten später zeigte: Der eingewechselte Jack Grealish servierte an den zweiten Pfosten für den einspringenden Harry Kane, dessen Versuch Neuer aus kürzester Distanz brilliant entschärfte.

In Minute 87 brachte Schlotterbeck im Strafraum Kane zu Fall. Nach VAR-Überprüfung entschied del Cerro Grande auf Elfmeter. Kane verwandelte zum 1:1-Endstand.

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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