U21 | Moukoko eröffnet, Krauß sehenswert: Deutschland besiegt Ungarn souverän und löst offiziell das EM-Ticket!

3. Juni 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am 10. und letzten Spieltag der EM-Qualifikation empfing Deutschland Ungarn. Dank eines 4:0-Erfolges ist Deutschland offiziell Gruppensieger und darf bei der EM in Georgien und Rumänien einen Anlauf Richtung Titelverteidigung starten!

Moukoko und Burkardt bringen Deutschland zur Pause auf Kurs

Willkommen an der Bremer Brücke! Mit dem 1:0-Sieg in Israel hatte Deutschland einen großen Schritt Richtung abermaliger EM-Qualifikation gemacht. Fünf Punkte Vorsprung hatten sie in Gruppe B auf Platz 2. Lediglich die neun Gruppensieger sowie der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt. Die restlichen acht Gruppenzweiten spielen in Playoffs vier weitere Tickets aus.

 



 

Für Ungarn, die Mannschaft von Ex-Fulham Profi Zoltán Gera, ging es nur noch um Statistik. Platz 4 war ihnen nicht mehr zu nehmen. Bei ihnen stand unter anderem Genks hochtalentierter, 19-jähriger Stürmer András Németh in der Anfangsformation.

Toni Di Salvo nahm im Vergleich zum 1:0-Sieg in Israel fünf Wechsel vor: Noah Atubolu, Marton Dardai, Noah Katterbach, Malik Tillman, der sich dazu entschieden hat, künftig für die USA aufzulaufen sowie Jan Thielmann wichen zugungsten von Nico Mantl, Malick Thiaw, Luca Netz, Jonathan Burkardt, der nach Verletzung zurückkehrte sowie Youssoufa Moukoko.

Deutschland nach Leweling-Verletzung nicht geschockt – Moukoko und Burkardt belohnen die Überlegenheit

Damit hinein ins Geschehen. Nach vier Minuten konnte ein erster Abschluss der deutschen U21 zwar geblockt werden. Es gab Eckball. Zuvor aber knickte Jamie Leweling um, als er mit der Bande zusammenprallte. Der Noch-Fürther musste behandelt und nach neun Minuten ausgewechselt werden. Gestützt von einem Betreuer ging es für ihn in die Kabine. Gute und schnelle Besserung auch von dieser Stelle.

Geschockt war die Mannschaft von Toni Di Salvo keineswegs. 17. Minute, Erik Kusnyír ließ sich im Pressing zu einem äußerst hanebüchenen Rückpass auf Torhüter Dániel Veszelinov hinreißen. Der Nutznießer hieß Youssoufa Moukoko, der einmal kurz fintierte und anschließend von halblinks ins lange Eck abschloss. 1:0!

Deutschland war in dieser Partie die überlegenere und bessere Mannschaft. Nach genau einer halben Stunde gab es die große Gelegenheit aufs 2:0. Erneut zog Moukoko von halblinks ab. Jonathan Burkardt schnappte sich den Rebound, wurde dabei allerdings von Patrick Iyinbor umgerissen. Schiedsrichter Yaşar Kemal Uğurlu zeigte postwendend auf den Punkt. Eine Sache für den Kapitän. Burkardt vollendete trocken in die Mitte und jubelte im Anschluss mit dem Trikot des lange verletzten Jean-Manuel Mbom.

Ungarn hatte erst fünf Minuten vor der Pause seine beste Torgelegenheit – infolge des ersten eigenen Eckballs. Szabolcs Schön zog die Kugel von links in die Mitte. Dort löste sich Elfmeterverursacher Iyinbor von Burkardt und schloss per Aufsetzer ab, den Nico Mantl sicher parierte.

Im Gegenzug hätte Deutschland fast das 3:0 erzielt. Diesmal erlaubte sich Péter Baráth den Aussetzer. Tom Krauß schnappte sich die Kugel. Über Moukoko kam Burkardt aus rund 17 Metern zum Abschluss, der abgefälscht am linken Pfosten landete. Veszelinov hätte hier keinen Auftrag gehabt. So ging es mit dem 2:0 in die Pause.

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Noch mehr Verletzungsprobleme und ein sehenswerter Gegenstoß – Deutschland offiziell bei der EM dabei!

Zwei Wechsel nahm Zoltán Gera zur Pause vor: Márton Radics und Csaba Bukta ersetzten Erik Kusnyír sowie Dominik Cipf. Die dominantere Mannschaft blieben allerdings die Gastgeber. Neun Minuten nach Wiederanpfiff bediente Angelo Stiller auf der rechten Seite Ansgar Knauff. Der Europa-League-Sieger mit Eintracht Frankfurt flankte scharf in die Mitte. Dort war Veszelinov einen Tick vor Burkardt am Ball.

Keine 60 Sekunden kamen aber auch die Ungarn zur Doppelchance: Milos Kerkez probierte sich aus linker Position außerhalb der Box. Mantl konnte den Schuss nur abprallen lassen, sodass Baráth nachsetzen wollte. Diesmal war Salzburgs Keeper aber schneller an der Kugel.

U21 Deutschland Ungarn

Photo by Lars Baron/Getty Images

Kurz darauf musste Deutschland den nächsten verletzungsbedingten Wechsel einstecken, nachdem Baráth mit vollem Risiko Stiller abräumte. Der Hoffenheimer konnte nicht weitermachen. Patrick Osterhage war nun für ihn dabei.

In Minute 67 ging András Németh unabsichtlich, aber dennoch rustikal gegen Malick Thiaw zu Werke und holte sich Gelb ab. Der Schalker lag mit einer größeren Blutung am Boden, musste getackert werden, konnte allerdings weitermachen.

Vom MMA zurück zum Fußball: Eine Viertelstunde vor Schluss ließ sich Burkardt etwas tiefer fallen, um den eingewechselten Faride Alidou steil zu schicken. Der zukünftige Frankfurter legte perfekt in den Rücken der Abwehr zu Tom Krauß, dessen Direktversuch im rechten Eck einschlug. Game, Set and Match. Jetzt endgültig. Bereits bei der EM im vergangenen Jahr gewann Deutschland am 1. Spieltag nach Treffern von Lukas Nmecha sowie einem Doppelpack Ridle Bakus 3:0. Im Hinspiel gab es sogar ein 5:1 für die deutsche U21.

In Minute 86 hätte es eigentlich den nächsten Strafstoß geben können. Ein Zuspiel von Jonathan Burkardt wurde noch geblockt und kam daher perfekt für Luca Netz. Zentral in der Box bekam er den Treffer. Uğurlu winkte diesmal ab.

Aufgrund der Behandlungspausen gab es satte acht Minuten Nachspielzeit. In der dritten erlaubten sich die Ungarn die nächste defensive Nachlässigkeit. Der eingewechselte Tim Lemperle schickte Burkardt steil. Am Strafraum legte der Mainzer nochmal rüber zu Lazar Samardžić, der aus wenigen Metern überlegt ins kurze Eck einschob und bei seinem U21-Debüt auch sein Tordebüt feierte.

In Minute 97 schien es endgültig dahinzugehen für die Ungarn. Osterhage setzte Faride Alidou in Szene, der Attila Mocsi zum Getränkeholen schickte und satt links oben traf. Diesmal ging allerdings die Fahne hoch.

Deutschland besiegt Ungarn dennoch souverän, ist offiziell Gruppensieger und löst damit das Ticket für die Europameisterschaft im kommenden Jahr. In den letzten drei Versuchen, damals noch unter Stefan Kuntz, reichte es jeweils fürs Finale. Zweimal, gegen Spanien (1:0) sowie Portugal im vergangenen Jahr (1:0) ging man dabei auch als Sieger hervor. Ungarn war vor der Partie Vierter – und bleibt dort auch.

Der Endstand von der Bremer Brücke: Deutschland 4, Ungarn 0.

Die restlichen Ergebnisse des Tages.

Gruppe A

Österreich 2:3 Finnland
Tore: 1:0 R. Schmid (5′, Elfm.), 1:1 D. Håkans (67′), 2:1 J. Adamu (76′), 2:2 N. Skyttä (83′), 2:3 J. Tauriainen (89′, Elfm.)

Estland 0:5 Azerbaijan
Tore: 0:1 M. Qurbanli (3′), 0:2 M. Qurbanli (33′), 0:3 R. Abdullazada (49′, Elfm.), 0:4 C. Nuriyev (50′), 0:5 İ. Zülfüqarlı (84′)

Norwegen 3:2 Kroatien
Tore: 0:1 L. Sučić (5′), 1:1 E. Botheim (36′), 1:2 R. Šimić (79′), 2:2 J. Daland (90’+1), 3:2 J. Strand Larsen (90’+5)

Gruppe B

Deutschland 4:0 Ungarn
Tore: 1:0 Moukoko (17′), 2:0 J. Burkardt (33′), 3:0 T. Krauß (76′), 4:0 L. Samardžić (90’+5)

Gruppe C

Nordirland 0:6 Spanien
Tore: 0:1 Abel Ruíz (22′), 0:2 Bryan Gil (50′), 0:3 Bryan Gil (61′), 0:4 Juan Miranda (64′), 0:5 Rodrigo Riquelme (76′), 0:6 Victor Gómez (87′)

Russland -:- Litauen
Annulliert

Malta 1:3 Slowakei
Tore: 1:0 A. Attard (44′), 1:1 P. Pokorný (45’+3), 1:2 P. Il’ko (90’+2), 1:3 P. Il’ko (90’+7)
Bes. Ereignisse: Gelb-Rot A. Garzia (84′)

Gruppe D

Island 9:0 Liechtenstein
Tore: 1:0 K. Hlynsson (3′), 2:0 A. Bakarson (4′), 3:0 K. M. Ingason (10′), 4:0 K. Hlynsson (19′), 5:0 I. Þorvaldsson (28′, Elfm.), 6:0, I. Þorvaldsson (33′), 7:0 B. D. Willumsson (35′), 8:0 B. D. Willumsson (37′), 9:0 A. Bakarson (81′)

Moldawien 0:3 Niederlande
Tore: 0:1 Q. Timber (2′), 0:2 B. Brobbey (17′), 0:3 B. Brobbey (58′)

Gruppe F

Irland 3:0 Bosnien & Herzegowina
Tore: 1:0 W. Smallbone (16′), 2:0 A. Odubeko (63′), 3:0 W. Smallbone (81′)

Gruppe G

Tschechien 1:2 England
Tore: 0:1 Smith Rowe (22′), 0:2 J. Ramsey (46′), 1:2 D. Fila (87′)

Photo by Lars Baron/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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