Champions League: Darauf muss der FC Bayern gegen Manchester United aufpassen

Am heutigen Mittwochabend spielt der FC Bayern um 21 Uhr (live bei DAZN) gegen Manchester United. Der Rekordmeister geht als Favorit in die Partie, allerdings gibt es Ansatzpunkte für die Gäste, um den Klub aus der Bundesliga vor Probleme zu stellen.
FC Bayern: Noch läuft nicht alles rund
Der Saisonstart des FC Bayern München war mit zehn Punkten aus vier Spielen und der Niederlage gegen RB Leipzig im Supercup ordentlich, aber nicht mehr. Für den Rekordmeister sieht es zwar besser aus als bei Manchester United, dem ersten Gegner in der Champions League, aber weder gelang es bisher, über 90 Minuten auf einem hohen Level zu spielen, noch wurden alle Probleme aus der Vorsaison abgestellt. Das heißt, dass der FCB noch immer Schwierigkeiten im Aufbau hat, wenn der Gegner die Räume eng macht und dies mit einem situativen, klugen Pressing vereint. Das führt wiederum dazu, dass das Spiel in einigen Phasen zu statisch ist.
Hinzu kommt, dass kein klassischer 6er verpflichtet wurde. In vielen Partien war zu erkennen, dass dadurch oftmals eine Lücke im Mittelfeld klafft. Sowohl Joshua Kimmich als auch im Besonderen Leon Goretzka schalten sich mitunter in das Spiel nach vorne ein. Hier fehlt eine ordnende Hand, die die Struktur auf dem Feld vorgibt. Thomas Tuchel, Trainer des FC Bayern, wird nicht müde zu betonen, dass ein 6er eine enorme Stütze wäre. Gleichwohl ist er der Auffassung, dass man mit Disziplin und einer klugen Raumbesetzung in Verbindung mit Wachsamkeit über 90 Minuten die noch bestehenden Probleme minimieren kann.
Vorsicht vor den Kontern der Red Devils
Manchester United steht in der Premier League indes nur im Mittelfeld, wünscht sich einen Start, wie ihn der FC Bayern erlebt hat. Doch trotzdem ist Vorsicht geboten. Zwar spielt United keinen „ten-Hag-Fußball“ mit vielen Ballbesitzelementen und kreativem Aufbau, sondern legte zuletzt viel mehr Wert auf das Konterspiel, aber gerade dieser Punkt könnte in der Allianz Arena entscheidend werden. Denn: Wenn United in dieser Saison gute Sequenzen in den Spielen hatte, dann meist, wenn schnell umgeschaltet wurde. Das zeigte sich beim Führungstor gegen Arsenal, hier greifen diverse Mechanismen ineinander.
Insbesondere die Mischung aus Rasmus Höjlund, einem physisch starken Mittelstürmer, der weite Wege geht und Bälle festmachen kann, Marcus Rashford, der sehr zielstrebig agiert, ein hohes Tempo und einen präzisen Abschluss mitbringt und Bruno Fernandes, dessen Auffassungsgabe im Mittelfeld hervorzuheben ist und der sehr gut temperierte Pässe spielen kann, könnte für die Partie in München ein essenzieller Faktor werden.
Dass United individuell insgesamt in der ersten Elf unterlegen ist, spricht umso mehr dafür, dass diese Strategie – möglicherweise abgesehen von einer frühen Phase hohen Pressings – angewendet wird. Außerdem hat United ein Team auf dem Feld, das es auch einmal aushalten kann, tief zu verteidigen und weniger Akzente zu setzen.
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FC Bayern: Absicherung der Konter ist das A und O
Für den Rekordmeister ergeben sich daraus einige „Verhaltensregeln“ für das Spiel gegen United. Kontrolle ist ein wichtiger Faktor – und zwar in jeder Spielphase. Es ist sinnvoller, nicht direkt den riskanten Abschluss oder Pass zu suchen, sondern geduldig zu spielen. Damit minimiert der FCB das Risiko von Ballverlusten und somit auch von Umschaltmomenten für die Gäste. Sich selbst klare Abschlussaktionen zu erspielen kann der wichtigste Punkt im Angriffsspiel des FC Bayern sein.
Ebenfalls wichtig ist ein gutes Gegenpressing. United wird Ballgewinne erzwingen, das steht bei der individuellen Qualität, die vorhanden ist, absolut außer Frage. Gelingt es dem FCB dann, sehr schnell wieder selbst in einer guten Position für den Ballgewinn zu sein, kann man Manchester United schon früh den Zahn im Umschaltspiel ziehen.
Wichtig ist dabei aber auch die Balance. Tuchel sprach auf der Pressekonferenz mehrfach davon, dass man schlau sein müsse. Ein zu hohes Pressing mit zu vielen Spielern öffnet den Raum zwischen den Linien, den United unbedingt haben möchte. Im Spiel gegen Leverkusen konnte sich Florian Wirtz dort oftmals aufhalten und in Ruhe schalten und walten. Kimmich oder Goretzka müssen die Disziplin haben, den Raum vor der eigenen Abwehr abzudecken. Gelingt das nicht, wird es einige gefährliche Aktionen für die Red Devils geben. Denn die Innenverteidiger alleine können nicht jeden Konter aufhalten.
(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)
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