Champions League | Haalands Traumtor macht den Unterschied: Mutiger BVB geht in Manchester leer aus

14. September 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am Mittwochabend des 2. Champions-League-Spieltags reiste Borussia Dortmund ins Etihad Stadium, zu Manchester City. Zwar forderten die Dortmunder den englischen Meister lange Zeit heraus. Spät gelingt es den Gastgebern allerdings, das Spiel zu drehen – durch Erling Haaland.

Dortmund stabil, kaum Torchancen – keine Tore zur Pause

Welcome to Manchester! Am Mittwochabend reiste Borussia Dortmund zum englischen Meister Manchester City. Beide Mannschaften erwischten einen Einstand nach Maß in die neue Königsklassensaison: Der BVB bezwang den FC Kopenhagen 3:0, während die Skyblues ein 4:0 im Ramón Sánchez Pizjuán beim kriselnden Sevilla FC feierten.

Am vergangenen Wochenende standen die Dortmunder in Leipzig auf der Verliererseite eines 3:0. Im Vergleich zu dieser Partie wechselte Edin Terzic dreimal: Nico Schlotterbeck, Marius Wolf und Julian Brandt nahmen vorerst auf der Bank Platz. Stattdessen begannen Mats Hummels, Emre Can sowie Giovanni Reyna. In der Offensive lichtete sich die Verletztensituation. Karim Adeyemi und Donyell Malen standen als Alternativen wieder zur Verfügung.

Manchester City hätte am Wochenende eigentlich Angstgegner Tottenham, gegen die sie nur eines der letzten sechs Ligaspiele gewinnen konnten, empfangen. Aufgrund der Trauer um Queen Elizabeth II. wurde der Spieltag jedoch abgesagt. Deswegen musste die Champions-League-Hymne vor der Partie einer Minute andächtigem Schweigen weichen.

Vier Änderungen nahm Pep Guardiola im Vergleich zum Sieg in Sevilla vor: John Stones, Nathan Aké, Ilkay Gündoğan und Riyad Mahrez begannen anstelle von Rúben Dias, Sergio Gómez, Bernardo Silva sowie Phil Foden. Mit Gündoğan, Manuel Akanji und Erling Haaland standen gleich drei Ex-Dortmunder bei Manchester City in der Startelf.

Damit hinein in eine Partie, die sich alles andere als ereignisreich gestalten sollte. Borussia Dortmund suchte die Sicherheit in der eigenen Defensive, verdichtete die Räume sehr gut und gelegentlich umschaltete. So wie in Minute 16. Guerreiro nahm Salih Özcan mit. Halblinks an der Box nahm sich der Kölner Neuzugang den Schlenzer – Ederson parierte sicher.

City war sichtlich bemüht, gefährliche Situationen heraufzubeschwören. Allein, gelingen wollte ihnen wenig. 26. Minute, João Cancelo nahm sich den Versuch aus rund 23 Metern, der das Tor jedoch relativ klar verfehlte. Bis zur Pause bekam Pep Guardiola in seinem 150. Champions-League-Spiel von seiner Mannschaft keinen einzigen Schuss aufs Tor zu sehen. Auch Erling Haaland war gezwungen, sich immer wieder fallen zu lassen und kam so kaum in die Positionen, die er eigentlich für sein Spiel braucht.

In Minute 33 bekam Thomas Meunier rechts viel Platz. Seine scharfe Hereingabe ins Zentrum segelte an zwei Mann in schwarzgelb vorbei. Im Anschluss verhinderte Marco Reus per taktischem Foul den City-Konter. Folgerichtig blieb es zur Pause beim 0:0.

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Später Haaland dreht das Spiel – Dortmund geht leer aus

Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Aber mit einem BVB, der merkte, dass hier mehr als nur ein Punkt drin sein könnte. 52. Minute, Özcan schickte Reus steil. Dortmunds Kapitän ließ links an der Grundlinie Ex-Teamkollege Manuel Akanji aussteigen. Sein Schlenzer fiel nur knapp am langen Eck vorbei.

Vier Minuten später holte Thomas Meunier nach einem vielversprechenden Gegenstoß einen Eckball heraus. Giovanni Reyna servierte. Eher zufällig landete die Kugel links im Rückraum bei Marco Reus, der mit Schnitt erneut das lange Eck anvisierte. Jude Bellingham hielt den Schädel rein und stellte verdientermaßen auf 0:1.

Pep Guardiola reagierte postwendend und brachte Bernardo Silva, Phil Foden und Julián Álvarez für Ilkay Gündoğan, Jack Grealish sowie Riyad Mahrez. Erst zehn Minuten nach dem Gegentreffer, in Minute 66, hatte City seine erste nennenswerte Gelegenheit. Infolge eines Ballverlustes der Dortmunder schickte Kevin De Bruyne Erling Haaland in den Sechzehner. Aus sehr spitzem Winkel traf der Norweger lediglich den Außenpfosten. Alexander Meyer war aber ohnehin im bedrohten Eck.

Sechs Minuten später suchte Foden Haaland im Strafraum. Mats Hummels klärte im allerletzten Moment.

Nichtsdestotrotz hatte man nicht das Gefühl, dass es City gelingt, Dortmund wirklich in den Schwitzkasten zu nehmen. Die Gastgeber hatten das Gros an Ballbesitz, sie verlagerten das Spiel in die gegnerische Hälfte. Dennoch kam nur wenig Gehaltvolles dabei heraus. 80. Minute, De Bruyne bediente rechts John Stones, der den Ball einfach mal aufs Tor trümmerte. Meyer stand zwar richtig, konnte aber nicht mehr abwehren. 1:1.

Champions League Manchester City Borussia Dortmund

Photo by LINDSEY PARNABY/AFP via Getty Images

Auf einmal spielte Manchester City dann doch wie Manchester City. 84. Minute, João Cancelo schlenzte den Ball per Außenrist an den zweiten Pfosten, auf den einspringenden Erling Haaland, dessen Volley im rechten Eck einschlug. Auch das ist Manchester City. Lass sie einmal dran schnuppern und es fliegt dir postwendend um die Ohren.

Auf der Gegenseite kamen nochmal die Dortmunder: Thomas Meunier nahm eine Flanke rechts volley, traf jedoch nur das Außennetz. In Minute 89 kam Álvarez zum Abschluss, den Meyer diesmal parierte. Mit der letzten Aktion zog Donyell Malen von links nach innen. Der Schuss ging allerdings links vorbei.

Vor der Länderspielpause reist Manchester City zu den Wolves. Die Partie am 33. Spieltag der Vorsaison endete denkwürdig. Kevin De Bruyne gelang beim 5:1-Sieg ein Viererpack. Direkt zu Beginn des Oktobers steht das erste Manchester Derby der Saison an, wenn Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola Ex-Bayern-II-Trainer Erik ten Hag empfängt. Anschließend geht es gegen den FC Kopenhagen und den FC Southampton.

Borussia Dortmund hat das Derby noch vor der Länderspielpause, gefolgt von den Partie in Köln und dem Sandwich Sevilla (A), FC Bayern (H), Sevilla (H).

Der Endstand aus dem Etihad Stadium: Manchester City 2, Borussia Dortmund 1.

Photo by Michael Regan/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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