Chelsea vs. BVB | Havertz unscheinbar brillant – BVB enttäuscht im Kollektiv: Die Einzelkritik

Am Dienstagabend drehte Chelsea die Hinspielniederlage aus Dortmund. Ausschlaggebend dafür waren ein unscheinbar brillanter Kai Havertz sowie ein BVB, der nie wirklich ins eigene Spiel fand. Die Einzelkritik.
Der FC Chelsea hat das 0:1 aus dem Hinspiel gegen Borussia Dortmund gedreht und durch ein 2:0-Heimsieg das Viertelfinale der Champions League erreicht. Ausschlaggebend dafür war eine überzeugende Kollektivleistung, ein lange Zeit zu harmloser BVB und ein Kai Havertz in unscheinbarer Galaform.
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Chelsea FC: Havertz unscheinbar brillant, Sterling mit guten Ansätzen
Kepa Arrizabalaga: Sicherer Rückhalt. Gute Parade beim Freistoß von Marco Reus. Stets zur Stelle, als sich Chelsea nach der 2:0-Führung zurückzog. Note: 2,0
Wesley Fofana: Antizipationsstark, manchmal etwas überhastet im Zweikampf, stand dank seiner Athletik aber in den entscheidenden Momenten meist richtig. Wichtiger Block in der Nachspielzeit. Note: 2,5
Kalidou Koulibaly: Dominant in der Luft, souverän am Boden. Klärte die meisten Situationen auf dem Platz (6). An ihm führte am Dienstagabend kein Weg vorbei. Note: 2,0
Marc Cucurella: Sehr präsent. Pfeilschnell und sehr aggressiv am Mann, provozierte dadurch viele Ballverluste. Sauber und vorausschauend im Spiel nach vorne. Suchte meist den progressiven Ball. Note: 2,0
Reece James: Schaltete sich seltener offensiv ein, als man es von ihm gewohnt ist. Musste er auch nicht. Defensiv sehr aufmerksam, fing die meisten Pässe auf dem Platz ab. Note: 2,5.
Mateo Kovacic (bis 83.): Dynamisch, aber gelegentlich leichtfertig im Ballbesitz. Sehr laufstark und fleißig im Spiel gegen den Ball. Note: 3,0.
Enzo Fernández (bis 87.): Relativ unauffällig, was für einen Sechser keine Kritik sein muss. Wenig Fehler, aber auch mit geringem offensiven Einfluss. Gutes Zusammenspiel mit Kovacic, was dazu führte, dass das Zentrum der Blues dicht hielt. Note: 3,5
Ben Chilwell: Anfangs unauffällig, aber solide. Starke Vorlage zum 1:0 , als er den Ball flach und mit Zug in die Mitte spielte. Note: 2,5
Raheem Sterling (bis 83.): Mit guten Ansätzen, aber – wie schon die gesamte Saison über – insgesamt glücklos und unsauber in der letzten Aktion. Sinnbildlich dafür die 43. Minute, als er erst mit links ein Luftloch schlug, aber sich den Ball dann stark vorlegte und trocken zum 1:0 abschloss. Auch in der Folge bemüht, aber ohne Endprodukt. Note: 3,0
João Félix (bis 67.): Ständiger Unruheherd. Ob durch Dribblings oder raffinierte Zuspiele, der Portugiese war zunächst der Initiator des Offensivspiels. Hatte nach starker Körpertäuschung die Chance zum 1:0, legte sich aber den Ball zu weit vor. Fiel mit zunehmender Dauer, insbesondere nach dem Seitenwechsel etwas ab. Note: 2,5.
Kai Havertz: Um seine Klasse zu erkennen, muss man genau hinsehen. Denn Havertz macht die Dinge so gut, die nicht direkt ins Auge springen. Özil-artiges Spielverständnis. Hochintelligente Bewegungen, entweder um Lücken zu reißen, oder Räume (die oft nur er sieht) selbst zu attackieren. Großer Zug zum Tor, zunächst noch größeres Unglück im Abschluss: Außennetz, Pfosten, Abseitstor und Handelfmeter-Pfosten. Immerhin folgte nach der Wiederholung des Elfers aus seiner Sicht der verdiente Lohn, als er cool ins selbe Eck zum 2:0 verwandelte. Note: 1,5
Einwechslungen des Chelsea FC
Conor Gallagher (ab 67.): Nach seiner Einwechslung aufgrund von Fleiß und Zug im Umschaltspiel ein Aktivposten. Note: 3,0.
Christian Pulisic (ab 83.): nicht zu bewerten
Ruben Loftus-Cheek (ab 83.): nicht zu bewerten
Denis Zakaria (ab 87.): nicht zu bewerten
Borussia Dortmund: Nur Emre Can behält die Übersicht
Alexander Meyer: Vor allem gegen Ende der ersten Hälfte gefordert. Konnte mit Paraden gegen Kai Havertz (38‘) und Kalidou Koulibaly (40‘) Chelseas Führungstreffer zumindest hinauszögern. Nach der Pause nur noch mit wenig Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Beim Elfmeter von Havertz chancenlos. Note: 3,0.
Marius Wolf: Spielerisch einer der wenigen Lichtblicke an einem gebrauchten Dortmunder Abend. Versuchte, immer über seine rechte Seite Druck zu machen und hatte in Minute 65 sowie mit dem Schlusspfiff zwei gute Gelegenheiten. Allerdings gab er auch den begegnungsentscheidenden Elfmeter her. Note: 3,5.
Niklas Süle: Ordentlicher Auftritt des Nationalspielers. Blockte einige Chelsea-Konter robust weg. Sein Abschluss nach 73 Minuten ging gut einen Meter vorbei. Note: 3,0.
Nico Schlotterbeck: Verhinderte geistesgegenwärtig, dass der eingewechselte Conor Gallagher die Begegnung endgültig entscheiden konnte, indem er Raheem Sterling abseits stellte. Bei den Gegentoren ohne Auftrag. Note: 3,0.
Raphaël Guerreiro: Sekunden vor der Pause mit einer guten Ausgleichsgelegenheit. Hatte in Ballbesitz einige gute Ideen. Seine Freistöße landeten jedoch zuverlässig bei Spielern in blauen Trikots. Note: 3,5.
Emre Can: Behielt als einer der wenigen auch während Chelseas Druckphasen die Übersicht. Blockte beispielweise in Minute 8 Kai Havertz weg. Bester Dortmunder Akteur an diesem Abend. Note: 2,5.
Julian Brandt (bis 5‘): Kaum hatte das Spiel begonnen, da war es für Julian Brandt schon wieder vorbei. Setzte sich nach fünf Minuten auf den Boden und musste mit Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Giovanni Reyna kam für ihn. Note: ohne Bewertung.
Jude Bellingham: Konnte nur selten die gewohnte Dominanz auf dem Platz entfalten. In Ballbesitz teilweise mit guten Ideen. Allerdings konnte er sich nur selten in den Zweikämpfen durchsetzen. Verbesserte sich nach der Pause etwas und hatte zwei gute Chancen, Dortmund wieder ins Spiel zu holen. Note: 3,5.
Salih Özcan (bis 64‘): Was für Bellingham gilt, gilt auch für ihn. Chelsea hatte nur selten Probleme, ihn zu umspielen. Während Dortmunds erster Druckphase, Mitte der ersten Hälfte wurde auch Özcan etwas dominanter. Machte nach 64 Minuten Platz für Jamie Bynoe-Gittens. Note: 4,0.
Marco Reus: Man muss es leider so deutlich sagen: Mit Ausnahme seines Freistoßes nach 17 Minuten war Dortmunds Kapitän kein Faktor in diesem Spiel. Kam nur selten in Abschlusspositionen, um von seiner Schusstechnik zu profitieren, weil der BVB Probleme hatte, ihn in solche zu spielen. Zu allem Überfluss sah er vor Raheem Sterlings 0:1 suboptimal im Zweikampf aus, da ihm die Ballrückeroberung misslang. Note: 4,0.
Sébastien Haller (bis 77‘): Mit Eintracht Frankfurt scheiterte er bereits 2018/19 im Halbfinale der Europa League an Ort und Stelle. Auch dieser Abend verlief maximal unbefriedigend für den Ivorer. Versuchte zwar sein Bestes, Bälle festzumachen und weiterzuleiten, hatte zumeist aber zwei Verteidiger an seiner Seite, wodurch er ineffizient wurde. Edin Terzic brachte für die letzten 13 Minuten plus Nachspielzeit Donyell Malen. Note: 4,0.
Einwechslungen von Borussia Dortmund
Giovanni Reyna (ab 5’): Musste bereits früh am Abend den verletzten Julian Brandt ersetzen. Konnte nicht für so viel Unruhe wie der zuletzt formstarke Nationalspieler sorgen. Zeigte zwar einige gute Dribblings, um Raum auf den Flügeln zu schaffen, was allerdings zu selten in wirklichen Torgelegenheiten endete. Seine einzige Chance hatte Reyna in Minute 55, als Ben Chilwell seinen Schuss per Kopf blockte. Note: 3,5.
Jamie Bynoe-Gittens (ab 64‘): Sollte für noch mehr Tempo und Unruhe auf dem linken Flügel sorgen, erreichte zumeist aber das Gegenteil. Rannte sich zu oft in Dribblings fest, wodurch diese ohne zielgerichtete Aktion blieben. Ein Wechsel, der weitestgehend wirkungslos verpuffte. Note: 4,0.
Donyell Malen (ab 77‘): Auch der Niederländer konnte sich nach seiner Einwechslung für Sébastien Haller nur selten in Szene spielen. Ein Torschuss gelang ihm in 19 Minuten, inklusive Nachspielzeit nicht. Note: 4,0.
(Photo by GLYN KIRK/IKIMAGES/AFP via Getty Images)
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