Drei Thesen zur Champions League: Ronaldo bleibt Atléticos Angstgegner

14. März 2022 | Spotlight | BY Julius Eid

Spotlight | Auch in dieser Woche finden wieder vier Champions League Spiele im Achtelfinale des Wettbewerbs statt. In den drei Thesen zum Spieltag geht es um zwei Torjäger und ein Abwehrbollwerk.

Ronaldo schießt Atlético Madrid wieder raus

Im Aufeinandertreffen zwischen Atlético Madrid und Manchester United wird, wie so oft, auch ein gewisser Cristiano Ronaldo im Spotlight stehen. Denn der Portugiese wurde von den Red Devils nicht nur für genau diese großen Spiele verpflichtet, er ist auch der personifizierte Albtraum der spanischen Hauptstädter. Sowohl in La Liga als auch in der Champions League zählen die Rojiblancos zu den Lieblingsgegnern von CR7. Zweimal behielt der Angreifer mit Real Madrid sogar im Finale der Königsklasse die Oberhand und versaute dem kommenden Gegner den Traum vom Henkelpott. Und selbst nach seiner Zeit in Spanien endete die starke Serie im persönlichen Duell des Angreifers nicht. Auch im Trikot von Juventus Turin warf er mit seinen Toren das Team von Diego Simeone 2019 aus dem Wettbewerb.

Nun blieb aber auch der Superstar in dieser Spielzeit nicht von Kritik verschont. Trotz der großen Ausgaben im letzten Sommer steht Manchester United in der Liga nicht sicher auf einem Champions-League-Platz und wie schon zuletzt bei Juventus Turin wurde mehr und mehr in Frage gestellt, ob Ronaldo wirklich nur Hilfe oder auch Hemmschuh für die Entwicklung einer Mannschaft ist. Dass es sich durchaus lohnen kann, sein Spiel auf den Goalgetter auszurichten, bewies er nun aber pünktlich vor dem wichtigen Duell gegen Atlético. Mit einem Hattrick am Wochenende dürfte er schon für den einen oder anderen Tropfen Angstschweiß in Madrid gesorgt haben. Zurecht, wie sich herausstellen wird.

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Haller trifft weiter – und führt Ajax ins Viertelfinale

Sebastian Haller ist in dieser Champions-League-Saison der beste Torschütze des Wettbewerbes. Dies ist nicht nur einigermaßen bemerkenswert, weil sich der Ivorer im größten europäischen Wettbewerb mit den größten Stars des Planeten misst, sondern auch weil er eben nicht für eine Mannschaft aus den Top-5-Ligen aufläuft. Dass Ajax dennoch das Potential hat, im Wettbewerb für die ein oder andere Überraschung zu sorgen, unterstrichen die Niederländer mit einer bärenstarken Gruppenphase. Doch bevor man von größeren Dingen träumt muss nun erst einmal die Partie gegen Benfica erfolgreich bestritten werden. Im Hinspiel gab es ein torreiches 2:2 Unentschieden, aufgrund der abgeschafften Auswärtstorregel muss ein Sieg fürs Weiterkommen her.

Sebastian Haller im Einsatz für Ajax Amsterdam

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Da schadet es nicht, wenn man selber Tore erzielt. Gerade weil bei Ajax die Abwehr im Moment nicht ganz sattelfest ist. in der heimischen Liga gewann man zuletzt jeweils spät mit 3:2, kassierte also genau wie in Lissabon zwei Gegentreffer. Ein solches Ungleichgewicht muss dann eben vom Star-Stürmer Haller und seinen Mitstreitern kompensiert werden. Dass es dem Torjäger gelingen wird erneut auf der Anzeigetafel zu erscheinen ist dabei nicht weit hergeholt. gerade das enorm clevere Stellungsspiel und die technische Klasse am Ball sorgen bei Haller dafür, dass er sich immer wieder auch selber in Szene setzen kann und weit mehr ist, als nur ein Abschlussspieler. Am Ende könnten seine Treffer die Erfolgsgeschichte von Ajax Amsterdam in der Champions League noch etwas verlängern.

Chelsea bleibt in Lille torlos

Der Chelsea FC wackelt im Moment vor allem neben dem Platz bedenklich. Die Sanktionen der britischen Regierung gegenüber Besitzer Roman Abramovich haben die Blues vor elementare Fragen gestellt, die noch lange nicht beantwortet sind. Trainer Thomas Tuchel und seine Mannschaft bemühen sich dennoch redlich, die Probleme vom Feld fernzuhalten. Seit den tiefgreifenden Entscheidungen der letzten Woche gab es zwei Siege der amtierenden Champions-League-Sieger zu sehen, wobei gerade das knappe 1:0 gegen Newcastle sicherlich nicht alle Skeptiker überzeugen konnte. Doch auch wenn nicht alles leichtfüßig aussieht, was das Team von der Stamford Bridge offensiv leistet, die Defensive steht.

Chelsea-Coach Tuchel haderte mit dem Verhalten der eigenen Fans.

(Photo by Lewis Storey/Getty Images)

Das Prunkstück seit Tuchel den Posten an der Seitenlinie übernommen hat, glänzt weiter und hält oft die Schotten gänzlich dicht. So auch im Hinspiel gegen Lille, wo man keinen Treffer kassierte. Die Ausgangslage für das englische Team ist nun auch deshalb vor dem Rückspiel eine sehr gute. Am Ende darf man keine zwei Treffer kassieren, dann ist man weiter. Da liegt es nahe, dass man sich auf die eigene Kerndisziplin des starken Verteidigens verlegt, gerade wenn der Torschütze vom Dienst, Romelu Lukaku, weiter seine Form sucht. Am Ende will man trotz aller Tumulte neben dem Platz und trotz aller Ladehemmungen weiterkommen. Ein Pragmatiker wie Thomas Tuchel weiß, dass auch ein 0:0 dafür reicht.

Photo by Naomi Baker/Getty Images

Julius Eid

Seit 2018 bei 90PLUS, seit Riquelme Fußballfan. Gerade die emotionale Seite des Sports und Fan-Themen sind Julius‘ Steckenpferd. Alleine deshalb gilt: Klopp vor Guardiola.


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