Der Achtelfinaltraum lebt: Eintracht Frankfurt ringt Marseille nieder

26. Oktober 2022 | News | BY Yannick Lassmann

News | Für Eintracht Frankfurt stand am Mittwochabend das wegweisende Heimspiel gegen Olympique Marseille an. Die Hoffnungen auf das Erreichen des Achtelfinals wurden nach packenden 93 Minuten durch einen 2:1-Erfolg aufrechterhalten.

Keine Ruhepausen: Eintracht Frankfurt legt zweimal vor

Vor prächtiger, längst nicht so feindseliger Kulisse wie im Hinspiel begann die Begegnung direkt ereignisreich. Nach nicht einmal 180 Sekunden erreichte ein Zuspiel von Evan Ndicka, da Jesper Lidström intelligent durchrollen ließ, Daichi Kamada, der in den Sechszehner einzog und per Flachschuss ins rechte Eck traf – 1:0. Die Antwort der Gäste wäre beinahe in der zehnten Minute gefolgt, doch Jonathan Clauss verzog nach Zuspiel von Matteo Guendouzi freistehend aus 13 Metern.

Insgesamt stellte aber Eintracht Frankfurt in der Anfangsphase die agilere Mannschaft. Mario Götze verpasste per Kopf, nachdem Lindström gefühlvoll flankte, nur knapp den zweiten Treffer (14.). Eine noch bessere Gelegenheit ergab sich für Christopher Lenz, der von einem verunglückten Rückpass von Leonardo Balerdi profitierte, aber am mit dem Fuß abwehrenden Pau Lopez scheiterte (18.).

Statt 2:0 hieß es in der 22. Minute plötzlich 1:1: Eine Flanke von Chancel Mbemba erreichte den vollkommenden unbedrängten und schließlich sehenswerte per Volley unter die Latte vollendenden Guendouzi. Etwa fünf Zeigerumdrehungen darauf bekam OM den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Randal Kolo Muani spielte einen einfachen Doppelpass mit Mario Götze und schoss aus etwa neun Metern zum 2:1 ein.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Die rasante Partie verlor danach nicht an Tempo. Den nächsten sehenswerten Spielzug bot Olympique Marseille. Mit größter Mühe beförderte Hrvoje Smolcic eine scharfe Hereingabe von Nuno Tavares vor dem einschussbereiten Alexis Sánchez am Pfosten vorbei (30.). Die folgenden Minuten gehörten den Gästen, ohne das sie gefährlich in Erscheinung traten.

Auf sich aufmerksam machte Jordan Veretout auf andere Art und Weise, indem er den davon eilenden Lindström mit einer wüsten Grätsche von den Beinen holte und eine Gelbe Karte der dunkleren Kategorie sah (40.). Kurz darauf kam OM nochmals dem Ausgleich nahe, aber Kevin Trapp lenkte die Direktabnahme von Sánchez um den Pfosten, sodass es vor den Augen von Bundestrainer Hans-Dieter Flick mit 2:1 in die Halbzeitpause ging.

OM baut Druck auf, Eintracht Frankfurt verteidigt geschlossen

Nach dem Seitenwechsel besaß zunächst die SGE wieder die Oberhand, behandelte mehrere Überzahlsituationen im letzten Drittel des Spielfelds allerdings fahrlässig, weshalb keine hochkarätigen Torchancen entstanden. An Aufregung hatte die Begegnung nicht verloren. Beide Mannschaften suchten weiter zielstrebig den Weg nach vorne. Der routinierte Sánchez probierte es mit einem feinen Heber und hätte Trapp fast auf dem falschen Fuß erwischt, die Kugel flog nur wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei (57.).

120 Sekunden darauf zog der Chilene einen Freistoß aus halblinker Position direkt aufs lange Eck, Trapp klärte gekonnt zur Ecke. In dieser Phase setzte sich Marseille zunehmend in der gegnerischen Spielhälfte fest, worauf Eintracht-Trainer Oliver Glasner mit der Einwechslung von Sebastian Rode, der den auffälligen Lindström ersetzte, reagierte.

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In den darauffolgenden Minuten hielt sich die Entlastung immer noch in Grenzen. Zumindest geriet, auch dank eines mit Rode defensiv stabileren Mittelfeldzentrums, der eigenen Strafraum nicht in Gefahr, bis zur 77. Minute, als Tavares aus der Distanz das Außennetz traf.

Ansonsten hielt sich die Anzahl der brenzligen Situation allerdings in Grenzen. Eintracht Frankfurt feierte schließlich den ersten Champions-League-Heimsieg der Vereinsgeschichte und kann am kommenden Dienstag mit einem Sieg bei Sporting ins Achtelfinale einziehen.

(Photo by DANIEL ROLAND/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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