Europa League | Die Glasgow Rangers blamieren den BVB

17. Februar 2022 | Champions League | BY Florian Weber

Borussia Dortmund spielt im Signal Iduna Park völlig uninspiriert und wird von engagiert und strukturiert spielenden Glasgow Rangers in der Europa League mit 4:2 aus dem heimischen Stadion geschossen. Dem BVB droht das dritte Pokalausscheiden in der laufenden Spielzeit.

Mo – Allein zu Haus

Die Glasgow Rangers starteten mutig in die Partie gegen den Gastgeber Borussia Dortmund. Die Mannschaft von Giovanni van Bronckhorst setzte die schwarz-gelben Hausherren im Signal Iduna Park früh unter Druck. Die ersten Minuten gehörten den Schotten.

Axel Witsel und Mahmoud Dahoud versuchten den Ball für die Dortmunder als tief agierende Spielmacher vor der Dreierkette immer wieder in die Hälfte der Rangers zu bringen. Allerdings blieben gegen den giftigen Block der Schotten selten mehr als Rück- oder Querpässe übrig.



In der 10. Spielminute folgte dann fast der Schock. Nach einer Unzulänglichkeit auf der rechten Defensivseite der Dortmunder tauchte Borna Barisic frei im Strafraum der Borussen auf. Gregor Kobel blieb lange stehen, parierte glänzend und verhinderte einen frühen Rückstand.

Es entwickelte sich in der Folge ein zerfahrenes Spiel ohne große Torchancen. Wenn der BVB dann doch mal zumindest in die Nähe des gegnerischen Strafraums kam, war der Initiator stets der selbe: Mahmoud Dahoud. Der 26-Jährige setzte immer wieder Impulse, durch kunstvolle Pirouetten oder mutige Vertikalpässe, allerdings verpufften diese zu häufig.

Vier Minuten, zwei Tore und ein geschockter BVB

Plötzlich hielt der gesamte Signal Iduna Park den Atem an, als der Schiedsrichter Clement Turpin seine Hand zum Ohr führte, in die Review-Area eilte und nach einem kurzen Blick auf den Bildschirm auf den Elfmeterpunkt der Hausherren zeigte. Dan-Axel Zagadou hatte den Ball nach einer Ecke der Rangers gegen den Arm bekommen. James Tavernier trat zum gerechtfertigten Elfmeter an, schickte Kobel ins linke und verwandelte ganz sicher ins rechte Eck. (38.)

Nur drei Minuten später führte die nächste Ecke der Rangers zum 2:0-Führungstreffer. Calvin Bassey verlängerte am ersten Pfosten per Kopf und fand am zweiten Pfosten den völlig freistehenden Alfredo Morelos, der den Ball in Seelenruhe über die Linie drückte. (41.)

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Emotionales und sportliches Wirrwarr

Zur Halbzeitpause reagierte Marco Rose: Youssoufa Moukoko und Giovanni Reyna kamen für Julian Brandt und Axel Witsel ins Spiel. Das Spiel lief trotzdem in die gleiche Richtung wie in der ersten Hälfte.

Weitere News und Berichte rund um den Europapokal 

In der 49. Spielminute dribbelte Ryan Kent federleicht an vier schwarz-gelben Verteidigern vorbei, legte den Ball in den Rückraum zu John Lundstram, der die Kugel ins lange Eck schlenzte und die mitgereisten Schotten in Ektase versetzte.

Was wie ein Nackenschlag und der endgültige K.O. für den BVB wirkte, entwickelte sich zu einem Weckruf, zumindest für einige Minuten. Gleich im Gegenzug wühlte sich Moukoko durch die Defensive der Rangers. Irgendwie gelangte der Ball zu Jude Bellingham, der aus 18 Metern unbehelligt aufs Tor zielte und den Ball ins linke untere Ecke schoss. Die Hoffnung einer Aufholjagd lag in der Luft, wo vor wenigen Minuten noch Verzweiflung dominierte. (51.)

Doch abermals wenige Minuten später, war es dann wieder die Verzweiflung, die im Signal Iduna Park zum bestimmenden Gefühl wurde. Alfredo Morelos tauchte auf der linken Seite des Strafraums der Hausherren auf. Seine Hereingabe trudelte vom Fuß von Zagadou in die lange Ecke. Kein Abseits, entschied der Schiedsrichter nach einer kurzen Kontrolle. 4:1 für die Glasgow Rangers. (54.)

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Die Schotten zogen sich in den Minuten bis zum Schlusspfiff weitgehend in die eigene Hälfte zurück. Die Borussen hatten den Ball, ihnen gelang es aber nur sehr selten die Defensive der Rangers auch nur ansatzweise zu durchbrechen. Das Spiel plätscherte ohne aufsehenerregende Strafraumszenen vor sich hin, bis sich Raphaël Guerreiro in der 82. Spielminute aus dem Mut der Verzweiflung ein Herz fasste und den Ball aus etwas mehr als 20 Metern ins Leder drosch. Ein Anschlusstreffer, der für den BVB noch wichtig werden könnte. Ein Aufbäumen der Hausherren blieb jedoch aus.

(Photo by SASCHA SCHUERMANN / AFP) (Photo by SASCHA SCHUERMANN/AFP via Getty Images)

 


Ähnliche Artikel