Viel Spektakel: Leverkusen zieht gegen Atalanta den Kürzeren

10. März 2022 | News | BY Sarom Siebenhaar

News | Im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League musste Bayer 04 Leverkusen am Donnerstagabend bei Atalanta Bergamo antreten. Die Werkself war teilweise chancenlos, bewahrte sich mit einem 2:3 aber die Chance aufs Viertelfinale.

Atalanta mit Doppelschlag, Leverkusen ideenlos

Im Gegensatz zum 1:1-Unentschieden gegen den FC Bayern am Wochenende stellte Leverkusen-Coach Gerardo Seoane von Dreier- auf Viererkette um. Für Piero Hincapié rückte Exequiel Palacios in die Startelf auf die Doppel-Sechs neben Charles Aránguiz. Lucas Alario übernahm den Platz von Kerem Demirbay. Florian Wirtz rückte somit zurück auf die Zehn, Moussa Diaby und Amine Adli agierten auf den Flügeln. Atalanta verlor am Wochenende noch mit 0:1 bei der AS Rom.

Den ersten Abschluss der Partie hatte Bergamo, mit dem Aufsetzer von Ruslan Malinovskyi hatte Lukas Hradecky in der 2. Minute aber keine Probleme. Bei Leverkusen war der Ball in der Anfangsphase zu oft zu schnell weg, Atalanta lief sehr hoch an und zwang den Bundesligisten so zu Ballverlusten. Trotzdem war es die Werkself, die die erste Großchance der Partie hatte. Einen Freistoß aus knapp 18 Metern Entfernung halblinker Positione setzte Aránguiz aber nur an den Pfosten. Torhüter Juan Musso wäre wohl geschlagen gewesen.

Charles Aranguiz (Bayer Leverkusen) Tor gegen Atalanta

Photo: MIGUEL MEDINA/AFP via Getty Images/Imago

Wenig später dann der erste Treffer! Wirtz spielte erst einen klugen Doppelpass, ehe er am Strafraumrand den Ball zu Aránguiz spitzeln konnte. Der Chilene fackelte nicht lange und schloss ab. Gegen die Bewegung von Musso schlug der Ball flach unten rechts ein, 11. Minute, 0:1 Leverkusen. Die Antwort von Atalanta ließ nicht lange auf sich warten. Allerdings war der Abschluss von Rafael Tolói zu zentral und harmlos.

Der nächste Versuch saß aber. Nach einem Ballgewinn von Remo Freuler in der Leverkusener Hälfte ging es über links schnell. Malinovskyi schnappte sich die Kugel, spielte Doppelpass mit Luis Muriel und kam auf Höhe des Elfmeterpunktes unbedrängt zum Abschluss. Der Ukrainer legte das Leder gefühlvoll mit links halbhoch rechts ins Eck, 23. Minute, 1:1.

Nur zwei Minuten später schlug Atalanta erneut zu! Tolói leitete an der Mittellinie ein. Dann war es erneut Malinovskyi, der sich mit etwas Glück Tapsoba vom Leib hielt und Muriel per Außenristpass in Szene setzte. Der Kolumbianer vollendete mit Links ins rechte Eck, 2:1 Atalanta. Leverkusen hatte zu diesem Zeitpunkt deutlich mehr Ballbesitz, Atalanta aber die klareren Situationen. Bergamo kam bis zur Pause noch mehrmals gefährlich vor das Tor der Gäste. Muriel, Davide Zappacosta und Teun Koopmeiners scheiterten mit ihren Abschlüssen aber an Hradecky.

Ruslan Malinovskyi Luis Muriel (Atalanta) bejubeln Treffer gegen Leverkusen

Photo: Emilio Andreoli/Getty Images/Imago

Atalanta lässt Hochkaräter liegen, Leverkusen mit Anschlusstreffer

Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte musste Leverkusen den nächsten Rückschlag hinnehmen. Der überragende Malinovskyi kombinierte sich mit Hans Hateboer gekonnt durch die Linien des Bundesligisten und bediente kurz vor dem Sechzehner Muriel. Dieser brauchte nur zwei Kontakte. Ballannahme, satter Abschluss halbhoch ins rechte Eck. 3:1 Atalanta. Malinovskiy hatten die Gäste einfach nicht unter Kontrolle. In der 56. Minute war es allein Hradecky zu verdanken, dass es nicht zum vierten Mal schepperte.

Die Vorlage des Ukrainers konnte Muriel in der Mitte nicht verwerten, der Finne im Tor von Leverkusen parierte sehenswert mit seinem linken Bein. Drei Minuten später war der Torwart erneut zur Stelle, Leverkusen stand unter Dauerbeschuss. Hateboer profitierte auf der rechten Seite von einem Leverkusener Fauxpas, fand seinen Meister aber in Hradecky.

Leverkusen war zu diesem Zeitpunkt chancenlos, eine Einzelaktion musste her. Diese bot dann Diaby in der 63. Minute. Der Franzose profitierte seinerseits von einem Abwehrfehler Berat Djimsitis. Parallel zum Sechzehner dribbelte Diaby anschließend in die Zentrale und legte den Ball scharf und flach unten links ins Eck. Entgegen des Spielverlaufs stand es nun 3:2, die Werkself war wieder dran.

Moussa Diaby (Bayer Leverkusen) erzielt Anschlusstreffer

Photo: Emilio Andreoli/Getty Images/Imago

In der Folge spielte sich das Geschehen zunehmend im Mittelfeld ab, Atalanta verstand es, den Ball vom eigenen Gehäuse fern zu halten. Seoane wechselte in der Schlussviertelstunde, brachte Timothy Fosu-Mensah für Jeremie Frimpong, Paulinho kam für Adli in die Partie.

Große Torchancen gab es allerdings nicht mehr, auch eine Einwechslung von Neuzugang Sardar Azmoun blieb ohne Ertrag. Leverkusen kann von Glück reden, in Bergamo nicht unter die Räder gekommen zu sein. Nur eine Torchance in Spielabschnitt zwei war zu wenig, um mit starken Bergamasken mithalten zu können. Allein der Abschlussschwäche der Gastgeber sowie einer starken Partie Hradeckys ist es zu verdanken, dass der Bundesligist noch Chancen auf das Viertelfinale hat.

Photo: Emilio Andreoli/Getty Images/Imago

Sarom Siebenhaar

Die Oranje-Connection entfachte seine Leidenschaft für den HSV. Durch zahlreiche Tiefen schmecken die vereinzelten Höhen umso süßer. Schätzt attraktiven Offensivfußball genauso wie kämpferische Höchstleistungen. Internationaler Top-Fußball findet sich nicht nur in den Big Five. Seit 2021 bei 90PLUS.


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