Nach Super-League-Scheitern: Druck auf UEFA zur Veränderung der CL-Reform wächst

21. April 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Während dem Beben rund um die Super League verabschiedete die UEFA im Hintergrund eine Champions-League-Reform. Ab 2024 dürfen zwei Vereine aufgrund ihrer historischen Leistungen in der Königsklasse antreten, was als äußerst umstritten gilt.

CL-Reform: Rufe in Richtung UEFA nach Aufhebung der Koeffizientenregelung werden lauter

Schon vor dem Theater rund um die Super League herrschten reichlich Diskussionen im europäischen Vereinsfußball. Stein des Anstoßes war die umstrittene – von den ranghöchsten und später als Super-Mitglieder fungierenden Vereinen initiierte – Reform der Champions League. Ab 2024 gehen 36 Vereine in der Königsklasse an den Start. Die vier zusätzlichen Plätze sollen ein weiterer nationalen Meister, der Drittplatzierte aus Frankreich sowie zwei Vereine über eine Koeffizientenregel, die die Resultate der letzten fünf Spielzeiten berücksichtigt, erhalten. Als Grundvorraussetzung gilt lediglich das Erreichen eines europäischen Wettbewerbs. Bei Anwendung dieser Regelung würde sich aktuell etwa Borussia Dortmund als Tabellenfünfter trotzdem für die Champions League qualifizieren. Nach Informationen der Times mehren sich die Stimmen, wonach die UEFA diesen Teil der Reform zurücknehmen soll.

Einige Vertreter plädieren wohl dafür, dass stattdessen mehr nationale Meister ein Startrecht erhalten sollen. Ein ECA-Vorstandsmitglied vertrat ebenfalls diese Ansicht:„Viele hatten das Gefühl, dass die zusätzlichen Startplätze an Vereine wie die Rangers oder Ajax für den Erfolg in den heimischen Ligen vergeben sollten, anstatt an die Eliteklubs auf der Grundlage der historischen Leistungen aus den vergangenen fünf Jahren.“

Das Kräfteverhältnis im Vereinsforum hat sich verschoben, da nach Gründung der inzwischen gescheiterten Super League unter anderem der bisherige ECA-Präsident Andrea Agnelli (45) zurückgetreten ist. Die zwölf Super-League-Klubs haben nun keine Stimme mehr in diesem Gremium. In der UEFA hieß es zudem: „Weitere Entscheidungen in Bezug auf Angelegenheiten wie die Neugewichtung der Zugangsliste, die Spieltermine, das Setzsystem, das Format für die Endrunde, die Koeffizienten und die finanzielle Verteilung werden möglicherweise bis Ende des Jahres getroffen, und mögliche Anpassungen des heute genehmigten Formats könnten bei Bedarf noch vorgenommen werden.“ Somit scheinen Änderungen durchaus möglich zu sein.

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(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.