Artyom Dzyuba spielt vorerst nicht für die russische Nationalmannschaft

15. März 2022 | News | BY Florian Weber

News | Artyom Dzyuba hat darum gebeten, vorerst nicht für die russische Nationalmannschaft zu spielen. Diese Entscheidung habe er laut Nationaltrainer Valery Karpin als Reaktion auf die „schwierige Situation in der Ukraine“ getroffen. Dort habe der Spieler viele Verwandte.

„Schwierige Situation in der Ukraine“: Artyom Dzyubaspielt vorerst nicht für Russland

Artyom Dzyuba (33), Kapitän und Rekordtorschütze der russischen Nationalmannschaft, möchte vorerst nicht für sein Land spielen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge, hat der Stürmer von Zenit St. Petersburg darum gebeten, nicht für die kommende Vorbereitung auf das Halbfinale der WM-Play-Offs gegen Polen nominiert zu werden. „Aufgrund der schwierigen Situation in der Ukraine, wo er viele Verwandte hat, entschuldigte er sich jedoch und bat darum, ihn aus familiären Gründen nicht zu diesem Treffen einzuladen“, wurde Nationaltrainer Valery Karpin (53) in eine Bekanntmachung des Verbandes zitiert.

Es handelt sich aber nicht um einen langfristigen Boykott von Dzyuba. Denn weiter verkündete Nationaltrainer Karpin: „Am Sonntag haben wir mit Artem [Dzyuba] telefoniert, er hat uns versichert, dass er unbedingt für die Nationalmannschaft spielen will.“ Und dies langfristig auch wieder tun werde.



Trotzdem schlägt der Verzicht Dzyuba in Russland medial hohe Wellen. Er gilt als einer der besten Fußballer des Landes und wurde 2020 zum zweiten Mal zu Russlands Fußballer des Jahres gekürt. Seine komplette Profikarriere verbrachte er in der russischen Liga, mit Zenit St. Petersburg wurde er dreimal russischer Meister. In der laufenden Saison der Premier Liga traf Dzyuba bisher zehnmal, sein Klub steht an der Spitze der Tabelle. Außerhalb Russland stand Dzyuba nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stark in der Kritik. Unter anderem Andrey Yarmolenko (32) kritisierte ihn dafür, dass er sich als einer der bekanntesten Fußballer Russlands nicht von Putins Krieg distanziert habe.

Eigentlich hätte sich die russische Nationalmannschaft in dieser Woche zur Vorbereitung auf zwei Spiele getroffen: Am 24. März hätte Russland in den Playoffs für die Weltmeisterschaft in Katar gegen Polen spielen sollen, der Gewinner des Duells hätte dann am 29. März gegen Schweden oder Schottland gespielt. Als Reaktion auf den Krieg wurden die Spiele mit russischer Beteiligung allerdings abgesagt. Der russische Fußballverband RFS hatte gegen diese Entscheidung Einspruch eingelegt.

(Photo by JONATHAN NACKSTRAND/POOL/AFP via Getty Images)