Champions League | Adeyemi rast allen davon! Dortmund schlägt Chelsea im Hinspiel

Spielbericht | Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bezwang Borussia Dortmund den FC Chelsea denkbar knapp mit 1:0. Karim Adeyemi avancierte zum Matchwinner.
Chancen auf beiden Seiten, Aluminium rettet für Dortmund
Mit Abtasten war nicht viel, auf beiden Seiten wurde es unmittelbar nach Anpfiff gefährlich. Der BVB kam über Ballbesitz und einen Abschluss, den Chelsea blockte und zum eigenen Konter nutzte. Mykhaylo Mudryk – einer von drei Neuzugängen in der Startelf – dribbelte in den generischen Strafraum, wurde im letzten Moment aber herausragend von Nico Schlotterbeck abgegrätscht (2.). Es war ein umkämpftes Match, beiden Teams war die Relevanz dieser Partie anzumerken. Während Dortmund in der Anfangsphase mehr vom Ball hatte, wurden die Blues vor allem über den umtriebigen Mudryk immer wieder nach Umschaltmomenten gefährlich.
Bei einer Freistoßflanke nahe der linken Eckfahne traf Thiago Silva auf Höhe des Fünfmeterraums zum vermeintlichen 1:0 für die Gäste, allerdings hatte der brasilianische Innenverteidiger kurzerhand die Sportart verwechselt, den Ball klar mit der Hand ins Netz befördert (16.) – der Treffer zählte zurecht nicht. Auf der anderen Seite brach Marius Wolf durch und wurde erst im letzten Moment von einem Blauen gestoppt (18.). Bei beiden Teams waren Tempo und Zielstrebigkeit da, dem restlos ausverkauften Signal Iduna Park bot sich ein unterhaltsamer Fußballabend. Enzo Fernandez ließ Julian Brandt ziehen, der steckte für Sebastien Haller durch – Außennetz (27.).
Auf der anderen Seite hatte Joao Felix nach Zuspiel von Hakim Ziyech mächtig viel Platz im Rückraum, verfehlte das Tor jedoch kläglich (32.). Aktionen wie diese waren aber der Beweis dafür, dass Chelsea heute trotz deutlich geringerer Spielanteile jederzeit in der Lage sein sollte, ein Tor zu erzielen. Die Blues präsentierten sich offensiv deutlich schärfer als in den letzten Ligaspielen. Wieder die Spielfeldseite gewechselt, wo Karim Adeyemi aus der Distanz draufhielt und das Tor knapp verfehlte (33.). Verschnaufpausen gab es hier keine, es ging Schlag auf Schlag weiter. Nach Zuspiel von Kai Havertz setzte sich Felix clever gegen Schlotterbeck durch und hatte das freie Tor vor sich, doch diesmal war es die Latte, die dem Portugiesen den Torerfolg verwehrte (38.).
Bei den Dortmundern war es derweil oftmals der fehlende letzte Pass im gegenerischen Strafraum, so auch in Minute 43: Brandt ging tief, legte auf den eingerückten Wolf auf, der es direkt probierte anstatt einen besser postierten Mitspieler einzusetzen. So ging es in einer unterhaltsamen Partie ohne Tore in die Pause.
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Adeyemi erlöst die Hausherren – Chelsea scheitert an Kobel und sich selbst
Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste zunächst klar spielbestimmend. Erstmals schafften sie es, Dortmund tief hinten rein zu drücken. Bis auf einen Freistoß von Reece James (55.) blieb Gregor Kobel zunächst aber ohne Arbeitsauftrag. Auch Kepa wurde kurz darauf das erste Mal an diesem Abend geprüft, mit einem Distanzschuss von Brandt aber vor keine großen Herausforderungen gestellt (57.). Wurden die Torhüter im ersten Durchgang gar nicht gefordert, waren sie jetzt gleich mehrmals gefragt. Erneut musste Kobel gegen James eingreifen, der diesmal auf Vorlage von Ziyech draufhielt (62.). Dann schaffe es die Borussia, sich einmal aus den blauen Fängen zu befreien. Niklas Süle klärte den Ball in die Füße von Adeyemi, der viel Platz hatte und Fahrt aufnahm. Der Sommerneuzugang setzte sich erst stark gegen Chelseas letzten Verteidiger durch, ehe er Kepa umkurvte und zum 1:0 einschob (63.).
Chelsea hatte jetzt deutlich mehr vom Spiel – klar, sie mussten auch. Und sie hatten die Chance zum Ausgleich: Rechts im Strafraum hatte Ziyech das Auge für den völlig freien Kalidou Koulibaly im Zentrum, der die Kugel aber nicht gut platziere. So kam Kobel noch entscheidend an den Ball, ehe Emre Can auf der Linie klären konnte (78.). Die Blues rannten weiter an, erspielten sich auch ordentliche Gelegenheiten, waren im Abschluss aber nach wie vor zu unpräzise. Der BVB beschränkte sich derweil aufs Verteidigen und auf Konter. Einen solchen hätten sie fast erfolgreich zu Ende gespielt, doch der eingewechselte Anthony Modeste bekam die Kugel nicht unter Kontrolle (81.). Am Ende brachte Dortmund die Führung denkbar knapp über die Ziellinie und schafft sich damit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel an der Stamford Bridge.
Parallel empfing Club Brügge Benfica. Die Hausherren kamen gut rein, hatten nach wenigen Minuten schon die Führung auf dem Fuß. Mit der Zeit wurden die favorisierten Portugiesen aber stärker und näherten sich dem ersten Treffer, Rafa Silva hatte Aluminium-Pech (30.). Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel und weiteren guten Möglichkeiten bekamen die Gäste einen Foulelfmeter zugesprochen, den sich Joao Mario nicht nehmen ließ (51.). Simon Mignolet war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Den Rückstand konnte Brügge nicht mehr wenden, kurz vor Schluss schenkten die Belgier sogar den Treffer zum 0:2 her, als Bjorn Meijer die Kugel leichtsinnig an David Neres verlor, der aus zehn Metern nur noch einschieben musste (88.). Damit steht Benfica mit einem Bein im Viertelfinale.
Dortmund – Chelsea 1:0 (0:0)
Dortmund: Kobel – Wolf (73. Ryerson), Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Özcan, Can, Bellingham – Brandt, Adeyemi (79. Bynoe-Gittens), Haller (68. Modeste)
FC Chelsea: Kepa – James, Thiago Silva, Koulibaly, Chilwell (71. Mount) – Loftus-Cheek, Fernandez – Ziyech, Joao Felix, Mudryk (71. Cucurella) – Havertz
Tore: 1:0 Karim Adeyemi (63.)
Club Brügge – SL Benfica 0:2 (0:0)
Club Brügge: Mignolet – Mata, Mechele, Hendry, Meijer – Odoi (65. Nielsen), Onyedika – Sowah (79. Jutgla), Vanaken, Buchanan – Lang
SL Benfica: Vlachodimos – Bah, Antonio Silva, Otamendi, Grimaldo – Florentino, Chiquinho – Joao Mario (90.+4 Joao Neves), Rafa Silva (65. Neres), Aursnes – Ramos (65. Guedes)
Tore: 0:1 Joao Mario (51., Foulelfmeter), 0:2 David Neres (88.)
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
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