Real Madrid vs. Atalanta: Noch ist nichts entschieden

16. März 2021 | Champions League | BY Manuel Behlert

Vorschau | Eine fragwürdige rote Karte für Atalanta, ein spätes Tor für Real Madrid. Die Geschichte des Hinspiels ist schnell erzählt. Entschieden ist im Achtelfinale der Champions League aber noch nichts. La Dea hat sich viel vorgenommen. 

Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 21 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Real Madrid: Der Vorsprung ist gering
  • Atalanta kommt mit viel Offensivdrang
  • Die Königlichen müssen auf Casemiro verzichten

Real Madrid: Es drohen 90 harte Minuten

Das Hinspiel zwischen Real Madrid und Atalanta abschließend zu bewerten, ist kaum möglich. Die rote Karte für die Bergamaschi, die zumindest höchst diskutabel war, beeinflusste das Spiel zu sehr. Am Ende nahm Real den Sieg durch einen Treffer von Ferland Mendy aber gerne mit. Mit einem Vorsprung geht es nun in das Rückspiel, doch darauf ausruhen sollten sich die Königlichen nicht. Das hat mehrere Gründe. Vor allem ist Real Madrid in dieser Saison keine Mannschaft, die ihre Spiele Woche für Woche locker über die Bühne bringt. Zuweilen patzt die Elf von Trainer Zinedine Zidane (48), auch zuhause.

Die Generalprobe am Wochenende rief keine Stürme der Begeisterung hervor. Der ein oder andere Spieler wurde geschont und die Zidane-Elf gewann am Ende mit 2:1 gegen den FC Elche. Karim Benzema  (33) sorgte mit seinem Siegtreffer in der letzten Minute für die Erlösung in einer Partie, die wenig Tempo hatte. Gegen Atalanta muss definitiv eine Steigerung her, wenn Real Madrid souverän in das Viertelfinale einziehen will. Positiv anzumerken ist, dass zuletzt mit Sergio Ramos (34) der Kapitän der Madrilenen sein Comeback feiern konnte.

Real Madrid Atalanta

Photo by Marco Alpozzi/Imago

Im Hinspiel hatten die Königlichen deutlich mehr Ballbesitz, das war aber auch der numerischen Überlegenheit geschuldet. Im Rückspiel könnte sich nun ein ganz anderes Spiel andeuten, die Gastgeber müssen sehr wachsam und aufmerksam sein. Kontrolle ist allerdings auch im Heimspiel sehr wichtig, denn zu viele Angriffsphasen sollte man den Gästen mit ihrer hervorragenden Offensive nicht gewähren. Casemiro (29) kann dabei aber nicht mitwirken, denn der brasilianische Mittelfeldspieler ist nach seiner gelben Karte im Hinspiel gesperrt.

Doch auch ohne den Brasilianer ist Real Madrid gut gerüstet, was das Spiel gegen Atalanta angeht. Fede Valverde (22) steht im Mittelfeld parat und interpretiert das Spiel ein wenig anders als der aggressive Casemiro. Komplettiert wird das Mittelfeld von den beiden Taktgebern Luka Modric (35) und Toni Kroos (31). In der Offensive hat Zidane aufgrund der sich beruhigenden Personalsituation wieder die Qual der Wahl, allerdings fällt Eden Hazard (29) erneut aus, wie Zidane auf der Pressekonferenz mitteilte.

Atalanta: Offensivspiel mit guter Balance ist gefragt

Die Gäste aus der Lombardei trafen am Wochenende auf Spezia Calcio und hielten sich in der heimischen Liga mit diesem Gegner nicht allzu lange auf. Mit 3:1 erledigten die Bergamaschi diese Pflichtaufgabe, nun ruht der Fokus voll und ganz auf Real Madrid. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass Atalanta einen erfolgreichen Abend erlebt. Denn die Qualität bei den Gästen ist hoch, der Respekt vor einem Duell mit einer solch starken Mannschaft nicht zu groß. Das Hinspiel dürfte außerdem auch keine große Rolle mehr spielen: Atalanta konnte dort seine Stärken nicht auf den Platz bringen, ist aber umso mehr motiviert, nach zuletzt fünf aufeinanderfolgenden Auswärtssiegen in der Champions League auch in Madrid aufzutrumpfen.

Besondere Anpassungen sind nicht zu erwarten. Der Spielaufbau von „La Dea“ wird wieder sehr flügellastig sein, im Angriffsdrittel kommt es auf eine Mischung aus Wucht und Dynamik an. Außerdem sollen die nachrückenden Spieler viel anschieben und versuchen, zweite Bälle zu gewinnen. Atalanta ist enorm torgefährlich, stellt in der heimischen Liga nach Inter die zweitbeste Offensive. Verzichten muss die Mannschaft von Trainer Gian Piero Gasperini (62) aber auf zwei wichtige Spieler. Hans Hateboer (27), der auf der rechten Seite als Wingback fungiert, steht nicht zur Verfügung. Gleiches gilt für Remo Freuler (28), der aufgrund seiner roten Karte aus dem Hinspiel zusehen muss.

Photo by Imago

Für Hateboer spielt auf der rechten Seite Joakim Maehle (23), der in den letzten Wochen immer besser in diese Rolle gewachsen ist. Freuler dürfte von Mario Pasalic (26) ersetzt werden, der gegen Spezia gleich mit einem Doppelpack auf sich aufmerksam machte. Ansonsten stehen Trainer Gasperini die wichtigsten Spieler aber zur Verfügung. So auch Duvan Zapata (29), der die Abwehr von Real Madrid mit seiner physischen Präsenz bearbeiten soll. Wichtig ist, dass Atalanta bei aller offensiver Euphorie die Geduld nicht verliert und die Balance im Spiel aufrecht erhält. Real zu Konterchancen einzuladen, wäre ein großer Fehler.

Prognose

Aufgrund der individuellen Klasse und des Resultates aus dem Hinspiel ist Real Madrid in dieser Partie favorisiert. Eine Garantie ist das aber nicht, denn Atalanta ist auswärtsstark, offensiv ausgerichtet und hat nicht viel zu verlieren. Die Königlichen werden sich folglich mit viel Gegenwehr auseinandersetzen müssen. Trifft Atalanta früh, könnte Real wackeln. 

Mögliche Aufstellungen:

Real Madrid: Courtois – Vazquez, Ramos, Varane, Mendy – Valverde, Kroos, Modric – Asensio, Vinicius Jr, Benzema

Atalanta: Gollini – Toloi,  Romero, Djimsiti – Maehle, Pasalic, de Roon, Gosens – Ilicic, Malinovskyi – Zapata

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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