2. Liga: Spitzenreiter St. Pauli hadert mit Schiedsrichter und unterliegt starkem KSC

6. April 2024 | News | BY Yannick Lassmann

Zweitliga-Primus FC St. Pauli trat am Samstagabend beim formstarken Karlsruher SC an und verlor nach packenden 95 Minuten mit 1:2.

Karlsruhe mit Blitzstart, St. Pauli findet eine Antwort

Das Traditionsduell war keine 120 Sekunden alt, als Nikola Vasilj infolge einer Ecke einen Kopfball von Jerome Gondorf in die Mitte abwehrte und Marcel Franke zum 1:0 abstaubte. Der FC St. Pauli zeigte sich unbeeindruckt vom fulminanten KSC-Start und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Die Möglichkeit zur schnellen Antwort ergab sich für Manolis Saliakas, der erst Marvin Wanitzek überlegt aussteigen ließ und das Spielgerät dann aus zehn Metern an die Latte setzte.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Den Gästen gelang es jedoch nicht, die vollständige Kontrolle über das Geschehen zu gewinnen. Sie taten sich besonders in den ersten 20 Minuten schwer mit dem aggressiven Karlsruher Pressing. Auch als sich die sehr einsatzfreudigen Hausherren tiefer fallen ließen, schafften es die Hamburger nicht, Chancen zu kreieren. So entwickelte sich eine Partie, die zunehmend im Mittelfeld stattfand.

Ein Eckball, von Marcel Hartel getreten, brachte St. Pauli wieder in die Spur: Jackson Irvine kam vollkommen unbedrängt zum Kopfball und vollendete zum 1:1. Der Ausgleich war zudem der letzte Höhepunkt eines stimmungsvollen, intensiv, aber nicht immer höhepunktreichen ersten Abschnitts.

St. Pauli hadert mit Schiedsrichter und verliert

Nach dem Seitenwechsel gaben die Gäste den Ton an und forderten in Minute 49 Elfmeter, als David Herold im Strafraum den Ball und Elias Saad weggrätschte, Schiedsrichter Michael Bacher blieb jedoch auch nach Rücksprache mit dem VAR bei Eckball. Der teils konfus leitende Bacher stand weiter im Blickpunkt, denn das vermeintliche 1:2 durch Irvine, dessen Schuss vom Innenpfosten ins Netz flog, erkannte er im Zusammenspiel mit dem VAR ab, da Aljoscha Kemlein zuvor im Abseits stand.

Anschließend rettete Patrick Drewes jeweils stark gegen Johannes Eggestein und Irvine. Beide durften infolge von Eckstößen unbedingt auf das Gehäuse des KSC-Keepers köpfen. Auf der Gegenseite rettete Vasilj gegen den Leon Jensen bedienten Budu Zivzivadze (63.). Der Angreifer wurde kurz darauf durch Fabian Schleusener ersetzt. Zuvor sehnte sich St. Pauli erneut nach einem Elfmeter, diesmal ging Hartel im Zweikampf mit Herold zu Boden, doch der Kontakt reichte dem Unparteiischen nachvollziehbarerweise nicht aus.

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Das mitreißende Spiel erlebte seinen nächsten Höhepunkt in Minute 69: Ein Diagonalball von Wanitzek erreichte Schleusener, dessen flache Hereingabe Paul Nebel frei vor Vasilj zum umjubelten 2:1 verwertete. Es kam noch schlimmer für den Spitzenreiter, denn Hauke Wahl sah die Gelb-Rote Karte, nachdem er im Zweikampf Matanovic am Fuß erwischte (77.). In Unterzahl baute der FC St. Pauli Druck auf. Hartel verpasste in der Nachspielzeit nur knapp den erneuten Ausgleich. Daher stand letztlich die erst dritte Saisonniederlage zu Buche, während der KSC, bei dem Wanitzek kurz vor dem Schlusspfiff noch den Querbalken traf, seine tolle Rückserie fortsetzte.

Karlsruher SC – FC St. Pauli 2:1 (1:1)

Karlsruher SC: Drewes,-Jung, Franke, Beifus, Herold,-Gondorf (90+3. Rapp),-Jensen (67. Burnic), Wanitzek,-Nebel (90+1. Stindl),-Matanovic, Zivzivadze (67. Schleusener)

FC St. Pauli: Vasilj,-Dzwigala, Wahl, Mets,-Saliakas, Irvine, Kemlein (69. Amenyido), Ritzka (85. Albers),-Saad (69, Afolayan), Eggestein (90+1. Maurides), Hartel

Tore: 1:0 Franke (2.), 1:1 Irvine (37.), 2:1 Nebel (69.)

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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