Acht Monate lang musste er von der Tribüne aus zuschauen, wie sein HSV dem Abstieg immer näher kam. Nun feierte Nicolai Müller (30) beim 0:3 gegen Frankfurt nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback und könnte für das Abstiegsendspiel gegen Mönchengladbach am Samstag sogar von Beginn an spielen. Dabei geht es für den Flügel-Stürmer nicht nur um die Erstklassigkeit des HSV, sondern auch um seine eigene Zukunft.
Denn der Vertrag des 30-jährigen läuft im Sommer aus. Wie die „Bild“ berichtet, hat sich Müller alles offengelassen. Sowohl eine Verlängerung in Hamburg als auch ein Abgang ist denkbar. Unter anderem sollen sogar der FC Schalke 04 und einige englische Klubs mit konkreten Anfragen an den Spieler herangetreten sein. Was auch eine Rolle spielen könnte: Erst im vergangenen Herbst wollte der Aufsichtsrat des Hamburger Sportvereins den von Ex-Sportchef Jens Todt (48) ausgehandelten Vertrag nicht absegnen. Nach Informationen der „Bild“ hatte man sich bereits auf einen Zweijahresvertrag mit rund 2,8 Millionen Euro Gehalt pro Jahr geeinigt. Derartige misslungene Verhandlungen könnten nun ein Problem darstellen. Da sich seitdem aber auch in der Chef-Etage des aktuellen Tabellensiebzehnten der Bundesliga einiges getan hat (u.a. neuer Rats-Chef Bernd Hoffmann), besteht definitiv Hoffnung für den HSV, Müller erneut zu überzeugen.
Startelf gegen Gladbach?
Doch auch der Spieler selbst muss nun möglichst schnell liefern, um sich für den Sommer interessant zu machen. Möglicherweise bietet ihm da das letzte Spiel dieser Saison gegen Gladbach die entsprechende Bühne dafür. Schon gegen Frankfurt kam Müller zehn Minuten zum Einsatz, gegen die „Fohlen“ könnte sogar ein Startelf-Comeback drin sein. Noch möchte sich Trainer Christian Titz (47) aber nicht festlegen: „Nicolai ist einsatzfähig. Er ist richtig ehrgeizig, will spielen. Er könnte eine Option sein. Wir werden die Trainings-Eindrücke abwarten, um ein Gefühl zu kriegen, wie lange er durchhalten kann.“
Fest steht: Müller dürfte der HSV-Offensive deutlich mehr Power verleihen, war er doch der Topscorer der letzten beiden Jahre beim Bundesliga-Dino. Nun bleibt abzuwarten, ob er dies auch am Samstag unter Beweis stellen kann. Schließlich geht es auch um seine eigene Zukunft.