Lamine Yamal war der erste Gratulant bei Hansi Flick – doch ähnlich wie beim spanischen Wunderkind wollte auch beim deutschen Trainer unmittelbar nach Abpfiff noch keine Party-Laune aufkommen. Nach dem hitzigen 2:0 (0:0)-Sieg beim Stadtrivalen Espanyol Barcelona schob Flick seine unter dem Regen des Rasensprengers feiernden Meister-Stars energisch und mit lauten Worten hinter Yamal her Richtung Kabine.
„Ich weiß, was vor zwei Jahren passiert ist und wollte deshalb lieber drinnen feiern“, sagte Flick über die Szenen nach dem Spiel, als es zu einer großen Rudelbildung gekommen war. Vor fast genau zwei Jahren, am 14. Mai 2023, hatte Barcelona unter Flicks Vorgänger Xavi die Meisterschaft schon einmal im Espanyol-Stadion klargemacht. Damals eskalierte die Situation, aufgebrachte Espanyol-Fans stürmten den Platz, die feiernden Barca-Stars mussten die Flucht ergreifen. Ähnliches wollte Flick diesmal vermeiden.
Flick und Barcelona krönen sich
Die Party ging stattdessen in den Katakomben erst so richtig los. „Die Rückrunde war unglaublich, wir haben kein einziges Spiel verloren. Ich gratuliere der Mannschaft, dem Verein und den Fans. Es war unglaublich“, sagte Flick.
„Das ist Hansi Flicks Titel. Der Schöpfer eines Projekts, das eine Ära prägen wird“, schrieb Mundo Deportivo. Der ehemalige Bundestrainer habe „eine wahre Dampfwalze geschaffen, eine Tormaschine, schwindelerregend und unterhaltsam.“
Yamal mit einem Traumtor (53.) und Fermín López (90.+6) sorgten für den Sieg, mit dem sich Flick den dritten Titel in seiner Premierensaison sicherte. Zwei Spieltage vor Schluss ist den Katalanen mit sieben Punkten Vorsprung auf Erzrivale Real Madrid der 28. Meistertitel der Klubgeschichte nicht mehr zu nehmen. Zuvor hatte Flick bereits in der Supercopa und Copa del Rey triumphiert – jeweils mit Finalsiegen gegen Real.
Glückwünsche gab es von allen Seiten, auch vom geschlagenen Konkurrenten: „Herzlichen Glückwunsch an den FC Barcelona“, schrieben die Königlichen bei X. Die spanischen Medien und seine Mitspieler feierten vor allem mal wieder den erst 17-Jährigen Yamal. „Ich weiß nicht, was ich über Lamine sagen soll. Es war ein unglaubliches Tor, er hat eine fantastische Saison gespielt“, sagte López. „Wir müssen auf ihn aufpassen und ihn Spaß haben lassen“, sagte Pedri. (SID)