Zum ersten Mal nach der Machtdemonstration im Champions League-Finale war Paris Saint-Germain gefordert. Im ersten Spiel beider Vereine bei der Klub-WM ging es gegen Atletico Madrid, die die abgelaufene Saison als Tabellendritter beendeten.
PSG macht Führungstreffer und erhöht per Konter
Aus ungefähr 25 Metern Torentfernung hatte Julian Alvarez die erste Chance der Partie, der Argentinier setzte seinen Freistoß allerdings knapp am Kasten von Gianluigi Donnarumma vorbei (3.). Trotz dieses frühen Warnschusses, gehörte die Anfangsphase eher den Parisern, die die statistische Überlegenheit im Ballbesitz aber nicht in gefährliche Torraumszenen umwandeln konnten. Die erste Möglichkeit gehörte dann Fabian Ruiz, der nach einem Querpass zentral vor dem Strafraum zum Abschluss kam und Jan Oblak im Tor keine Chance ließ. Der Ball zappelte rechts unten im Netz zur Führung für PSG (19.). In der 24.Minute wurde es dann knifflig fürs Schiedsrichter-Gespann. Giuliano Simeone fiel im Sprintduell mit Nuno Mendes. Es wäre eine Notbremse gewesen, aber der Unparteiische entschied wohl richtigerweise nicht auf ein strafbares Vergehen.
Mit der Führung im Rücken blieb der Triple-Sieger die dominante Mannschaft. Goncalo Ramos hatte zwei gute Chancen, scheiterte aber ein Mal an Oblak (38.), dribbelte sich das andere Mal in der Defensive der Colchoneros fest (44.). In der Nachspielzeit wurde es allerdings nochmal brisant. Atletico hatte die bislang beste Chance durch Antoine Griezmann, dessen Versuch aber in den Armen von Donnarumma versandet (45+1.). Im direkten Gegenzug kontert Paris über Khvicha Kvaratshkelia, der in der Mitte Vitinha bediente. Der Portugiese vollednete standesgemäß und erhöhte auf 2:0.
Atletico mit Leistungssteigerung, aber ohne Erfolg
Atletico kam merklich verändert aus der Kabine. Rodrigo de Paul schaltete schnell und setzte Simeone nach eine Freistoß in Szene, der Donnarumma zu einer tollen Parade zwang. Ein möglicher Treffer wäre aber wohl ohnehin aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt worden (47.). Es dauerte aber nicht lange, bis PSG wieder offensiv aktiv wurde. Mendes rannte in vollem Tempo auf die Defensive zu und spielte zu Kvaratskhelia, dessen Schlenzer Oblak gerade so an die Latte lenken konnte (50.). In der 58.Minute belohnte sich Atleti dann mit dem Anschlusstreffer: Desire Doue wird gut gepresst, der Ball kommt schnell über Simeone zu Alvarez, der überlegt vollendet (58.). Nach VAR-Überprüfung hatte das Tor aber keinen Bestand. Koke agierte zuvor sehr ruppig im Zweikampf.
Ein Totalaussetzer von Oblak hätte beinahe das 3:0 eingeleitet. Der Keeper ließ den Ball genau vor die Füße von Senny Mayulu fallen. Der legte sofort quer zu Achraf Hakimi, der jedoch, bedrängt von Reinildo, den Ball nicht im leeren Tor unterbrachte. Robin Le Normand klärte schließlich (78.). In der Folge wurde es noch bitterer für die Rojiblancos. Der schon mit gelb vorbelastete Clement Lenglet beschwerte sich lautstark beim Schiedsrichter, der den Franzosen des Feldes verwies. Trotz der Unterzahl bot sich kurz danach die Großchance auf den Anschluss, aber Alexander Sörloth setzte den Ball aus drei Metern an die Latte (82.). In der 87.Minute machten die Franzosen den Deckel endgültig drauf: Mayulu setzte einen freiliegenden Balll im Strafraum souverän ins kurze Eck. Das war es aber noch nicht. Nach Handspiel gab es Elfmeter für Paris. Kang-In Lee trat an und verwandelte souverän (90+7.).
Paris Saint-Germain – Atletico Madrid 4:0
Paris Saint-Germain: Donnarumma – Mendes (80. Hernandez), Pacho, Marquinhos, Hakimi – Fabian (72. Kang-In), Vitinha, Neves – Kvaratshkelia (72. Zaire-Emery), Ramos (65. Mayulu), Doue (80. Mbaye)
Atletico Madrid: Oblak – Galan (62. Reinildo), Lenglet, Le Normand, Llorente – Lino (46. Koke), Barrios (70. Sörloth), de Paul (62. Gallagher), Simeone (62. Correa) – Griezmann, Alvarez
Tore: 1:0 Fabian (19.); 2:0 Vitinha (45+1.); 3:0 Mayulu (87.); 4:0 Kang-In (90+7.)
Rot: Lenglet (78.)