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90PLUS » Reform gefordert: Werder-Boss schlägt TV-Geld-Alarm
Bundesliga

Reform gefordert: Werder-Boss schlägt TV-Geld-Alarm

Till Gabriel
06.08.25, 10:22
Till Gabriel
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Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry fürchtet Langweile in der Bundesliga. Der Funktionär fordert eine Reform.

„Seit der Veränderung des Verteilungsschlüssels der TV-Gelder Anfang der 2000er hat sich auch die Wettbewerbs-Integrität negativ verändert. Fast immer wieder den gleichen Deutschen Meister zu haben dokumentiert auf der einen Seite die gute Arbeit, die der FC Bayern macht. Auf der anderen Seite ist es für das Produkt Bundesliga nicht gut“, stellte Filbry im Gespräch mit der Sport Bild klar.

Durch die steigenden Erlöse in der Auslandsvermarktung ging die Schere zwischen den Spitzenteams und den Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel in den letzten Jahren immer weiter auseinander. So bekam Holstein Kiel zuletzt nur 33% der TV-Geld-Einnahmen des FC Bayern.

Klub-WM verstärkt Ungleichgewicht: BVB bekommt fast den gesamten Werder-Etat

Um einen fairen Wettbewerb dauerhaft zu gewährleisten, plädiert Filbry für eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder aus In- und Auslandsvermarktung. „Die Lösungen liegen auf der Hand: eine Gehalts-Obergrenze und eine gerechtere Verteilung der Fernsehgelder, die wirklich helfen würde. Nur die Umsetzung ist das Schwierige“, weiß der Sportökonom.

Dass die Bayern und der BVB der Liga durch die zusätzlichen Einnahmen der Klub-WM noch weiter enteilen, sieht der 58-Jährige kritisch: „Es sind Zusatzeinnahmen, die die Bayern und Dortmund bekommen, die letzten Endes den Wettbewerb noch weiter auseinandertreiben.“

Dabei will er die Idee einer Klub-WM gar nicht per se verteufeln. „Den Gedanken einer Klub-WM finde ich als Wertschätzung und als Entwicklung für den Fußball sinnvoll“, so Filbry, aber: „Die Preisgelder schaffen im nationalen Wettbewerb ein immer größeres Ungleichgewicht. Es geht nicht nur um Deutschland, sondern auch um andere Länder, deren Vereine an der Klub-WM teilnehmen.“

Borussia Dortmund erhielt für den Viertelfinaleinzug in den USA knapp 44 Millionen Euro. Werder Bremens gesamter Etat für die neue Saison liegt unter 50 Millionen Euro. Filbrys Vorschlag: „Vielleicht wäre ein anderes Anreiz-System sinnvoll, statt die Taschen der reichen Vereine noch voller zu machen. Dass etwa ein Großteil des Geldes infrastrukturell genutzt wird für Länder, die es benötigen, um dort die Entwicklung zu fördern.“

THEMENKlaus FilbryWerder Bremen
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