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90PLUS » „Jetzt gilts“: Nagelsman startet mit dem DFB die Mission WM 2026
Nationalelf

„Jetzt gilts“: Nagelsman startet mit dem DFB die Mission WM 2026

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03.09.25, 09:18
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An der Startrampe zum fünften Stern machte Julian Nagelsmann seinen „Raketen“ noch einmal richtig Feuer. Alles für den „American Dream“! Keine Zweifel! Argentinien und Spanien sind auch nicht besser! Wie bei der Heim-EM will der Bundestrainer seine Stars so richtig anzünden – und beim Langstreckenflug Richtung WM-Thron völlig losgelöst zum Titel schweben.

2026 beim unwägbaren Mammutturnier in den USA, Mexiko und Kanada Weltmeister werden zu wollen, „ist nicht arrogant oder nicht demütig genug, das ist ganz normal“, behauptete Nagelsmann vor dem Auftakt in der Qualifikation am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) in Bratislava gegen die Slowakei fast trotzig. Im Narodny futbalovy stadion soll beginnen, was am 19. Juli 2026 im MetLife Stadium von New Jersey erfolgreich enden soll. Allen Widrigkeiten zum Trotz.

„Jetzt gilt’s, jetzt zählt es!“, rief Sportdirektor Rudi Völler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu, und klar: „Wir wollen nächstes Jahr eine sehr, sehr gute Rolle spielen. Natürlich am liebsten ganz oben auf dem Treppchen!“

Erstmal aber gelte: „Piano, piano“. Soll heißen: Zunächst mal qualifizieren in der allerdings machbaren Gruppe A mit den weiteren Gegnern Nordirland und Luxemburg. Sorgen, dass der zurück ins Mittelfeld beorderte Kapitän Joshua Kimmich und Co. die Gegner auf die leichte Schulter nehmen könnten, hat Völler nicht.

Nagelsmann: Mission WM 2026 startet

„Jeder, der hier eingeladen ist, ist voller Euphorie und Enthusiasmus“, sagte er in der Sportschau. Alle wüssten, dass das Weltturnier „etwas Besonderes“ sei: „Wir wollen unser Land würdig vertreten.“

Nagelsmann schärfte seinen Stars bei der Auftaktbesprechung am Montag in Herzogenaurach und den nur zwei Trainings ein, dass er „die volle Überzeugung“ und „Commitment von allen“ erwarte. Wenn Florian Wirtz und die anderen Zauberer erst bei der WM „richtig“ anfingen, „wird es zu spät sein“. Weltmeister werden in Bratislava gemacht, in Belfast oder am Croix de Gasperich in Luxemburg.

Und zwar mit einer dominanten Spielweise. „Ich habe wenig Lust darauf, dass am Ende mehr als ein Spiel dabei ist, wo wir sagen: Das haben wir mit Glück gewonnen“, betonte Nagelsmann. Wer daraus einen Hurrastil ableitet, wird enttäuscht werden. Vielmehr will Nagelsmann eine „andere Struktur“ entwickeln, die mittels „guter deutscher Tugenden“ mehr Stabilität bringt – für die Duelle mit den Titelanwärtern.

Das ist die wichtigste Erkenntnis aus der Enttäuschung beim Final Four der Nations League mit den Niederlagen gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2). Danach hat Nagelsmann auf einer „schönen Hütte“ im Allgäu mit seinem Stab seine „neue Ordnung“ ausgetüftelt. Der Schlüssel: Chef Kimmich rückt von rechts hinten wieder ins „Herzstück“ (Nagelsmann).

Und sonst? Der Bundestrainer sprach zuletzt auffallend oft von der „Ochsenabwehr“ mit vier Innenverteidigern, mit der Deutschland 2014 in Rio zum vierten Stern geflogen war. Doch schon in Bratislava ist er zu einer Verlegenheitslösung gezwungen: Zwar kehrt Abwehrchef Antonio Rüdiger neben den ebenfalls gesetzten Jonathan Tah zurück, in Nico Schlotterbeck fehlt aber ein wichtiger Baustein für den WM-Riegel. Sollte Neuling Nnamdi Collins wie erwartet rechts beginnen, muss er sofort zünden.

Auch im Tor muss Nagelsmann improvisieren. Oliver Baumann vertritt erneut den verletzten, als Nummer eins für die WM aber fest eingeplanten Marc-André ter Stegen. Weil in der Offensive Säulen wie Jamal Musiala und Kai Havertz oder Tim Kleindienst fehlen, steht die Wunschelf nur im Kopf des Bundestrainers – und gegen die Nummer 52 der Welt noch nicht auf dem Platz.

Bis zur Endrunde, die am 5. Dezember in Washington ausgelost wird, bleibt kaum Zeit, sie einzuspielen: Sechs Quali-Partien bis November, je zwei Tests im März und Juni – dann muss die Flughöhe erreicht sein.

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