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90PLUS » Trotz 11. Sieg im 11. Spiel: Was der FC Bayern aus dem Topspiel lernen muss
Bundesliga

Trotz 11. Sieg im 11. Spiel: Was der FC Bayern aus dem Topspiel lernen muss

Manuel Behlert
19.10.25, 10:17
Manuel Behlert
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Wenn man die erste Halbzeit im Spiel des FC Bayern gegen den BVB gesehen hatte, dann musste man sich große Sorgen um die Dortmunder machen. Der FCB war so hochgradig überlegen, dass man einen Klassenunterschied feststellen konnte. 

10:0 Schüsse. Über 70 % Ballbesitz. Den BVB ließ man gar nicht erst in das offensive Drittel kommen. Das Pressing des FC Bayern war so gut, dass selbst Gregor Kobel es nicht schaffte, strukturiert aus dem eigenen Strafraum zu spielen. Einmal spielte er den Ball aus Verzweiflung sogar zum Eckball ins Aus.

Dortmund war zwar selbst zu passiv, aber selbst wenn sie gewollt hätten, dann wären die Abläufe des FC Bayern zu gut gewesen. Es war alles wie aus einem Guss. Und das ist umso beeindruckender, wenn man sieht, dass hinten rechts der in der letzten Saison häufig überforderte Sacha Boey spielte.

Hinten links ein Konrad Laimer, dem zwar eigentlich jedwede Position egal ist, aber der eigentlich aus dem Mittelfeld kommt und wenn er in der Abwehr spielt, dann rechts. Und auch Nicolas Jackson stand von Beginn an auf dem Platz. Einer, der überhaupt erst noch richtig ankommen muss. Selbst das verkraftet Bayern einfach so.

Die zweite Halbzeit als kleine Warnung

So gut die erste Halbzeit war: In der zweiten Halbzeit hatte Bayern nicht mehr den kompletten Zugriff. Auch, weil der BVB ein wenig anpasste und es schaffte, in die Zweikämpfe zu kommen. Der Rekordmeister hatte nicht mehr die Leichtigkeit mit dem Ball, musste deutlich mehr arbeiten. Der Punkt ist aber auch: Selbst die Arbeit ist für Spieler wie Luis Diaz, Harry Kane und Michael Olise, die allesamt sogar Defensivzweikämpfe gewannen, kein Problem mehr.

Trotzdem waren die zweiten 45 Minuten und auch die letzte Phase nach dem Anschlusstreffer von Julian Brandt eine kleine Warnung für den FC Bayern. In zweierlei Hinsicht. Einerseits, dass man sich einen Spannungsabfall, und selbst einen von 3, 4, vielleicht 5 Prozent, nicht leisten kann. Zumindest nicht bei einem Spiel gegen den BVB, schon gar nicht, wenn man mit den eigenen Chancen eher fahrlässig umgeht. Bayern muss am Limit spielen, um den Gegner spielend leicht zu dominieren, wie man es mit Frankfurt 90 und mit Dortmund rund 50 bis 55 Minuten getan hat.

FC Bayern
Foto: Getty Images

Außerdem zeigte sich, dass der Kader in der Offensive wirklich ein wenig auf Kante genäht ist. Da neben Jamal Musiala auch noch Serge Gnabry ausfiel, saßen für die Offensive nur noch Wisdom Mike und Lennart Karl, zwei Teenager, auf der Bank. Vincent Kompany war dadurch gezwungen, sich mit Leon Goretzka als Option auszuhelfen. Die Entlastung wurde weniger, Bayern hätte einen frischen Wirbelwind auf Topniveau gut gebrauchen können. Bisher ging der riskante Weg mit der Jugend absolut auf, aber auf Dauer wäre vielleicht eine weitere Ergänzung noch sinnvoll. Doch das ist Zukunftsmusik.

Für den Moment gilt: Bayern ist weiter im Flow, hat aber jetzt 45 Minuten erlebt, die zumindest dafür sorgen sollten, dass man in der Analyse anspricht, wie man es schaffen kann, gegen die größere Körperlichkeit eines Gegners zu bestehen und trotzdem das Spiel zu kontrollieren, einfach aussehen zu lassen. Dass Bayern noch nicht perfekt ist, sollte ohnehin klar sein. Dass es aber nur wenig zu meckern gibt, ebenfalls. Und wenn man diese kleinen Facetten des Spiels noch anpasst, dann wird diese Maschine des Rekordmeisters noch einmal stärker.

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