Bayer 04 Leverkusen erlebte in der Champions League einen Abend zum Vergessen. Simon Rolfes versuchte, die Pleite gegen PSG einzuordnen.
Gegen den Titelverteidiger setzte es vor heimischer Kulisse eine spektakuläre 2:7-Schlappe. Es war zugleich die erste Niederlage unter Trainer Kasper Hjulmand. Dabei hielt die Werkself zu Beginn gut mit, kam sogar zwischenzeitlich zum Ausgleich. Zu dem Zeitpunkt waren beide Teams nach roten Karten gegen Robert Andrich und Ilya Zabarnyi bereits nur noch zu zehnt.
„Natürlich ist da viel Frust“, zitiert die Bild Geschäftsführer Simon Rolfes: „Bis zum 1:1 haben wir es eigentlich gut gemacht. Wir hatten Nadelstiche nach vorn. Mit dem 1:1 und der Gleichzahl haben wir völlig den Kopf verloren.“ Kurz vor der Pause spielten sich die Gäste in einen Rausch und erzielten drei Tore in sieben Minuten. „Von diesem Schlag haben wir uns nicht mehr erholt. Wir haben in den Minuten komplett die Struktur verloren und versucht, nach vorn zu spielen – gegen so eine Top-Mannschaft, darfst du nie was hergeben“, weiß Rolfes.
Rolfes lobt PSG: „Nicht nur technisch hervorragend“
Dass PSG die Lücken in der Leverkusener Hintermannschaft derart eiskalt ausnutzte, hat Rolfes nicht überrascht: „Sie haben ein gutes Mannschaftsspiel, sind sehr abgestimmt, sind sehr reif in ihrer Spielanlage. Sie sind nicht nur technisch hervorragend, sondern auch athletisch und von der Dynamik auf allen Positionen außergewöhnlich.“ Die Werkself müsse lernen, dass man bei so einem Spielverlauf ab einem gewissen Punkt Schadensbegrenzung betreiben muss, um nicht weiter ins offene Messer zu rennen.
„Dass wir heute besser hätten verteidigen können, ist keine Frage. Trotzdem ist der grundsätzliche Punkt für mich, dass du deine Struktur behältst, dass du ruhig bleibst, dass du auch mal eine schwierige Phase eines Spiels durchstehst und da clever bist“, zog Rolfes ein ernüchterndes Fazit: „Es gibt in einem Spiel immer unterschiedliche Phasen, die musst du annehmen und erkennen. Das haben wir heute nicht gemacht.“
Durch die Niederlage steht Bayer 04 nach drei Spieltagen in der Champions League bereits mit dem Rücken zur Wand. Nur zwei Punkte sammelte der Bundesligist bisher, dabei warten mit Manchester City und Newcastle noch zwei echte Kracherduelle auf die Hjulmand-Elf.