Der Fußball befindet sich gegenwärtig im Wandel. Seit der Einführung des Videobeweises wird regelmäßig darüber diskutiert, in welchen Situationen der VAR eingreifen darf – und in welchen nicht. Eigentlich sollte die Technologie dafür sorgen, Fehlentscheidungen zu vermeiden und den Sport gerechter zu machen. Doch stattdessen sorgt sie immer wieder für Diskussionen, Unverständnis und hitzige Debatten auf und neben dem Platz.
Bislang ist es so geregelt, dass der Videoschiedsrichter nur bei klaren und spielentscheidenden Situationen wie Toren, Elfmetern oder Roten Karten eingreifen darf. Bei Gelb-Roten Karten bleibt der VAR hingegen außen vor – selbst wenn eine Entscheidung offensichtlich falsch erscheint und dadurch ein spielentscheidender Nachteil entsteht. Genau das könnte sich nun jedoch ändern!
VAR-Eingriff bei allen Platzverweisen anstatt nur bei Roten Karten?
Das International Football Association Board (IFAB) hat am Dienstag, den 28. Oktober 2025 darüber diskutiert, ob der Videobeweis künftig auch zur Korrektur von Fehlentscheidungen bei Gelb-Roten Karten genutzt werden sollte. Das geht aus einem Artikel von The Athletic hervor. Das Online-Portal berichtet, dass verschiedene IFAB-Gremien in einer Videokonferenz über eine entsprechende Anpassung des Regelwerks debattiert und somit eine Änderung der Befugnisse des VAR angestoßen haben.

Aktuell darf der Videoschiedsrichter lediglich in vier klar definierten Spielsituationen eingreifen: Bei Toren, Elfmetern, Roten Karten und Verwechslungen von Spielern. Entscheidungen, die zu einer Gelb-Roten Karte führen, bleiben hingegen ausschließlich in der Verantwortung des Schiedsrichters auf dem Feld. Selbst offensichtliche Fehlentscheidungen können somit nicht korrigiert werden. Diese Regelung sorgt immer wieder für Diskussionen, da eine zweite Verwarnung auf dem Feld prinzipiell dieselben Konsequenzen wie eine glatte Rote Karte mit sich bringt – nämlich eine Unterzahl.
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Deshalb möchte das IFAB die Befugnisse des Videoschiedsrichters künftig ändern und somit eine Verbesserung herbeirufen. Der Anwendungsbereich des VAR soll erweitert werden. Es steht eine Regeländerung zur Diskussion, die es dem Videobeweis künftig erlauben würde, auch bei Gelb-Roten Karten zu intervenieren. Konkrete Beschlüsse wurden bislang jedoch nicht gefasst. Das hängt damit zusammen, dass es sich lediglich um einen Beratungstermin gehandelt hat.
Änderungen am Regelwerk des Fußballs dürfen nur auf der jährlich stattfindenden IFAB-Generalversammlung beschlossen werden. Für 2026 ist diese Veranstaltung auf den 28. Februar terminiert. Außerdem braucht es ausgiebige Tests, bevor eine solche Anpassung auf internationaler Bühne übernommen wird. Zumeist werden Regeländerungen wie diese im Nachwuchsbereich in der Praxis ausprobiert und erst anschließend flächendeckend übernommen. Es dürfte also noch eine Weile dauern, bis Gelb-Rote Karten per VAR zurückgenommen werden.

