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90PLUS » Große Fußstapfen für Jobe Bellingham: Wann findet er seinen Platz beim BVB?
Bundesliga

Große Fußstapfen für Jobe Bellingham: Wann findet er seinen Platz beim BVB?

Vjekoslav Keskic
11.11.25, 15:04
Vjekoslav Keskic
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Es liegt eine gewisse Ironie in der Geschichte von Jobe Bellingham. Kaum ein anderer junger Spieler trägt einen Nachnamen, der so viel Gewicht hat, bevor er überhaupt richtig angekommen ist. Sein Bruder Jude Bellingham, der mittlerweile bei Real Madrid die Fußballwelt verzaubert, hat im schwarz-gelben Trikot Dinge getan, die in der Bundesliga noch lange erzählt werden. Nun steht sein kleiner Bruder an derselben Startlinie, allerdings mit völlig anderen Voraussetzungen und einem Berg an Erwartungen im Gepäck.

Jobe Bellingham kam im Sommer 2025 nach Dortmund. Ein Transfer, der sofort für Schlagzeilen sorgte, nicht wegen seiner Ablösesumme, sondern wegen der Symbolik. Er war das nächste Kapitel einer Familiengeschichte, die längst europaweit Beachtung findet.

In Birmingham geboren, bei Sunderland gereift, dann der Sprung zu Borussia Dortmund, zeichnet einen Weg, der an den seines Bruders erinnert. Doch die Parallelen enden schnell, denn was für Jude wie eine märchenhafte Erfolgsstory begann, ist für Jobe eine Gratwanderung aus Hoffnung und Druck.

Von Birmingham nach Dortmund – ein junger Spieler mit großem Namen

Jobe Bellingham hat alles, was man in diesem Alter braucht, um Aufmerksamkeit zu erregen. Technik, Übersicht, eine gewisse Reife im Spiel, die man einem 20-Jährigen nicht immer zutraut. Bei Sunderland überzeugte er mit einem Mix aus Zielstrebigkeit und Spielintelligenz, die den BVB aufhorchen ließ.

Dortmund ist bekannt dafür, junge Spieler zu entwickeln, sie groß zu machen und sie dann in die Welt zu entlassen. Doch in diesem Fall haftet dem Transfer etwas anderes an: eine Art familiäre Fortsetzungsgeschichte, die niemand beim BVB öffentlich so nennen wollte, aber allen klar war.

Die ersten Wochen nach seiner Ankunft waren von Neugier geprägt. Fans wollten wissen, ob er dem Namen gerecht werden kann, Medien suchten den direkten Vergleich mit Jude und in Interviews versuchte der Klub, die Wogen zu glätten. Man solle Jobe als eigenständigen Spieler sehen, hieß es immer wieder. Eine noble Absicht, die in der Realität kaum umzusetzen ist. Wenn ein Name in Dortmund einmal auf der Südtribüne verewigt wurde, ist es schwer, darunter hervorzutreten.

Talent vor Erwartungsdruck – ist der Vergleich mit Jude fair?

Vergleiche sind das Schicksal vieler Fußballfamilien. Bei den Bellinghams ist der Kontrast besonders groß. Jude war schon als Teenager ein Anführer, ein Spieler, der Verantwortung suchte. Jobe ist leiser, analytischer, vielleicht auch vorsichtiger. Trotzdem haftet ihm das Etikett des kleinen Bruders an, der die Fußspuren seines Idols ablaufen soll.

Die Medien verstärken dieses Narrativ mit jeder Schlagzeile und selbst Fans, die Verständnis zeigen, ertappen sich bei dem Gedanken, dass Jobe doch eigentlich so spielen müsste wie Jude. Der Druck wächst unsichtbar, aber unaufhaltsam, dazu kommt der Einfluss des familiären Umfelds. Sein Vater, Mark Bellingham, steht in der Öffentlichkeit häufig als ehrgeiziger Begleiter im Fokus, was die Situation für den Sohn nicht leichter macht.

Experten wie Steffen Freund haben mehrfach betont, dass Jobe Zeit brauche. Der Europameister von 1996 warnte im Interview mit LeoVegas vor überzogenen Erwartungen und forderte, ihn in Ruhe wachsen zu lassen. Es sei gefährlich zu glauben, dass ein zweiter Bellingham dieselbe Spur einschlagen könne. Geduld, so Freund, sei im modernen Fußball ein seltenes Gut geworden, doch genau das brauche Jobe, um sich zu entfalten.

Der BVB im Wandel – Platz für einen jungen Offensivspieler?

Die sportliche Lage in Dortmund bietet Jobe Bellingham derzeit eine Bühne mit zwei Gesichtern. Einerseits befindet sich die Mannschaft im Umbruch, viele Positionen sind neu besetzt, das System unter Niko Kovac verlangt Flexibilität. Andererseits ist gerade diese Flexibilität eine Herausforderung für junge Spieler, die noch ihre Identität finden müssen.

Jobe kann auf mehreren Positionen spielen, meist im zentralen Mittelfeld, und das defensiv genauso wie offensiv. Sein Spiel ist dynamisch, manchmal etwas verspielt, aber stets bemüht, Akzente zu setzen. Die Konkurrenz ist allerdings groß und Kovac betont, dass Einsatzzeit kein Geschenk ist und erarbeitet werden muss.

In den ersten Monaten pendelte Jobe daher zwischen Startelf und Bank, bekam Minuten in der Champions League und im Pokal, oft als Einwechselspieler. Diese Einsätze mögen kurz gewesen sein, doch sie zeigen, dass der Klub an ihn glaubt. Kovac lobte ihn öffentlich für seine Lernbereitschaft, kritisierte aber auch seine Entscheidungsfindung im letzten Drittel. Es sind typische Aussagen über junge Talente, die dennoch verraten, dass der Trainer eine Perspektive sieht.

Erste Bewährungsproben – Lichtblicke und Lernphasen

Jeder junge Spieler erlebt Phasen, in denen Euphorie und Ernüchterung eng beieinanderliegen. Bei Jobe Bellingham war das nicht anders. Sein Auftritt gegen den FC Kopenhagen in der Champions League war einer jener Momente, in denen man aufblitzen sah, warum der BVB ihn geholt hat. Zwei kluge Vorlagen, viel Bewegung im Zwischenraum und ein Gespür für Räume, das an seinen Bruder erinnerte.

Die wichtigste Währung im Fußball ist Zeit und gerade diese wird jungen Spielern selten gegeben. Borussia Dortmund hat in der Vergangenheit jedoch bewiesen, dass Geduld Teil seiner Philosophie ist. Ob Ousmane Dembélé, Jadon Sancho oder Jude Bellingham, alle brauchten Momente der Unsicherheit, bevor sie explodierten.

Jobe Bellingham könnte der nächste in dieser Reihe werden, wenn der Klub und sein Umfeld die Balance finden. Er muss lernen, sein Spiel zu simplifizieren, den Druck auszublenden und den Fokus auf Fortschritt statt Vergleich zu richten. Seine Anlagen sind unbestritten. Wenn er sie richtig kanalisiert, könnte er zu einem jener Spieler werden, die man nicht an Zahlen misst, sondern an ihrer Wirkung auf das Spiel.

Kovac scheint diese Übergangsphase bewusst zu gestalten. Kleine Einsatzzeiten, gezielte Gespräche und klare Rückmeldungen, dazu kommt eine Mannschaft, die ihn akzeptiert und auf dem Trainingsplatz integriert hat. In solchen Momenten entstehen Karrieren, nicht in Überschriften oder Transfermeldungen.

Die Suche nach dem eigenen Schatten

Jobe Bellingham trägt einen Namen, der Erwartungen weckt, aber auch Türen öffnet. Seine Geschichte beim BVB ist noch jung, voller offener Fragen, aber ebenso voller Möglichkeiten. Vielleicht wird er nie der zweite Jude, vielleicht will er das auch gar nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass er irgendwann der erste Jobe wird, ein Spieler, der seinen eigenen Weg geht und dabei seine eigene Handschrift entwickelt.

Die Dortmunder haben oft bewiesen, dass sie Talente nicht nur fördern, sondern verstehen und wenn Geduld, Vertrauen und Selbstbewusstsein zusammenfinden, kann aus Jobes leisen Momenten bald etwas Lautes entstehen. Der Name Bellingham bleibt damit ein fester Bestandteil der Dortmunder Geschichte, diesmal jedoch in einer neuen, ruhigeren, aber nicht weniger spannenden Tonart.

THEMENBorussia DortmundJobe Bellingham
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