Niko Bungert wehrte alle Versuche tapfer ab, den Namen seines auserwählten Retters wollte der Sportdirektor des FSV Mainz 05 partout nicht preisgeben. Immerhin: „Zum Montag wollen wir den neuen Trainer da haben“, verkündete Bungert. Wann genau die Unterschrift erfolge, ob Samstag, Sonntag oder erst zu Wochenstart, ließ er offen. „Aber ihr könnt euch gewiss sein, dass wir alles machen, dass es zum Start in die neue Woche auf Kurs gebracht wird.“
Die Herausforderungen des Nachfolgers von Bo Henriksen, der am Mittwoch gehen musste, offenbarte die bittere 0:1-Pleite im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. „Er soll der Mannschaft Sicherheit geben“, sagte Bungert. Selbstbewusstsein, das machten gegen die Borussia die vielen Ungenauigkeiten und die Abschlussschwäche deutlich, fehlt dem Tabellen-18. der Fußball-Bundesliga gerade. Was noch? „Punkte wären gut, ein gutes Gefühl“, sagte Bungert.
Mainzer Fehlstart geht endlos weiter
Wen genau die Mainzer am Montag – oder eben schon vorher – präsentieren wollen, verriet Bungert freilich nicht. Die Namen Urs Fischer und Marco Rose, wie Bungert ein ehemaliger Mainzer Spieler, geisterten zuletzt durch die Medien. Bungert wolle aber „keine Wasserstandsmeldungen abgeben“ bevor nicht alles fix sei.
Ins Anforderungsprofil würde vor allem Fischer passen, zumindest laut der Schilderung von Sportvorstand Christian Heidel. Einen emotionalen Anpeitscher wie den entlassenen Fanliebling Henriksen brauche die Mannschaft „im Moment nicht“, sagte Heidel bei Sky: „Jetzt muss einer rein, der sich das in Ruhe anschaut.“ Quasi ein Anti-Henriksen.
Beim Spiel gegen Gladbach, das die Mainzer aufgrund des unglücklichen Eigentors von Danny da Costa (58.) verloren, überbrückte U23-Coach Benjamin Hoffmann die Zeit bis zur Vorstellung des Nachfolgers. Hoffmann kam für die Rolle als Chef nicht infrage. „Ich bin ein ganz großer Fan von Benni Hoffmann und es ist keine Entscheidung gegen ihn“, sagte Heidel – Hoffmann habe schlicht das Profil nicht erfüllt. Aber: „Die Zeit von Benni Hoffmann wird zu hundert Prozent kommen.“
Bei seinem einzigen Spiel überraschte die Übergangslösung mit diversen Personalentscheidungen, er stellte Daniel Batz ins Tor und verhalf U23-Spieler Fabio Moreno Fell zu seinem Profidebüt. Letztlich entschied das Glück über den Sieg.
„Über das Tor brauchen wir nicht reden, mehr Pech geht nicht“, sagte Eigentorschütze da Costa, der von Gladbachs Haris Tabakovic unglücklich angeköpft worden war: „Es ist kurioserweise oft so, dass wenn es nicht läuft, solche Dinger noch dazukommen. Es ist einfach unendlich nervig.“

