Die WM-Auslosung am Freitagabend sorgte nicht nur für die große Begeisterung. Es war eine Show, ja, aber das war nicht nur positiv zu beurteilen. Denn es war eine Inszenierung, eine lange Veranstaltung, die nicht dafür sorgte, dass die kritischen Stimmen rund um die WM 2026 leiser wurden.
Sei es nun die lange Show, die komplizierte Ziehung oder aber die Tatsache, dass ausgerechnet Donald Trump einen eigens dafür ins Leben gerufenen Friedenspreis erhielt: Die Kritik war groß. Sehr groß.
Vorher hatte schon Stale Solbakken mitgeteilt, dass er nicht gerade viel Lust auf diese Veranstaltung hat, aber eben vor Ort sein müsse. Auch nach der Auslosungsshow gab es Nationaltrainer, die sich kritisch geäußert haben. So auch Thomas Tuchel, der für die englische Delegation am Start war.
Tuchel mit Kritik an WM-Auslosung
Gegenüber BBC Sport sagte der 52-Jährige: „Ich mag das nicht, wir hätten es auch ohne all das machen können. Ich brauche das nicht. Aber natürlich ist es eine riesige Bühne und große Unterhaltung. Mir war sehr wohl bewusst, dass es heute nicht um tiefgreifende Einblicke in den Fußball geht.“ Aber das Ausmaß hat ihn dann doch ein wenig überrascht.
Generell warnte Tuchel nach der erfolgten Auslosung vor allen Gegnern, mit denen es England zu tun bekommt. „Niemand darf unterschätzt werden. Natürlich ist Kroatien der Topgegner, sie sind die höchstplatzierte Mannschaft aus Topf zwei, die wir in unserer Gruppe haben, aber Ghana hat immer viele Talente. Auch Panama wird versuchen, das Beste aus seiner Außenseiterrolle zu machen.“
Der Respekt vor dem Gegner ist ohnehin etwas, das zu Tuchels Maxime gehört: „Meine Herangehensweise war immer, den größten Respekt zu zeigen und mich voll und ganz darauf zu konzentrieren, die Gruppe zu gewinnen.“

