Nach der vorzeitigen Herbstmeisterschaft ist die Euphorie auf Schalke groß. Das Thema Aufstieg ist längst kein Tabu mehr.
Derzeit stehen die Knappen bei 37 Zählern nach 16 Spieltagen. Eine herausragende Bilanz für die Mannschaft von Trainer Miron Muslic, die mit einem Remis am Wochenende bei Eintracht Braunschweig bereits die Punkteausbeute der kompletten Vorsaison einstellen kann. Bei einem weiteren Sieg hätte Königsblau nach der Hinrunde sogar schon 40 Zähler auf dem Konto. „40 Punkte nach der Hinrunde wären sensationell“, sagte Loris Karius im Podcast kicker meets DAZN.
Der erfahrene Keeper hat sich bei S04 nach schwierigen Jahren wieder ins Rampenlicht gespielt und ist unter Muslic die klare Nummer eins. Erst achtmal musste der ehemalige Liverpool-Schlussmann bisher hinter sich greifen. Die Defensive ist der Trumpf der Königsblauen, das weiß auch Karius: „Sie ist wichtig für unser Spiel, weil wir häufig nur ein Tor schießen. Da muss man die Null halten, um zu gewinnen.“ Das Gefühl, ohne Gegentor vom Platz zu gehen, will er in der Rückrunde noch häufig erleben. „Das macht süchtig!“, schmunzelte der 32-Jährige.
Karius verrät: Vor Schalke war die Karriere fast vorbei
Nach zwei schmerzhaften Jahren im Tabellenkeller der 2. Bundesliga klopft Schalke wieder an die Tür zum Oberhaus. Vor der Saison war der Aufstieg kein Thema am Berger Feld, mittlerweile können Spieler und Verantwortliche aber nicht mehr anders, als die Bundesliga-Rückkehr anzupeilen. „Natürlich wollen wir unseren ersten Platz verteidigen. Ich will ihn nicht mehr hergeben“, stellte Karius klar, forderte aber weiter Demut: „Man wird uns nicht darüber sprechen hören.“

Vor einem Jahr sei „Fußball für mich so gut wie vorbei“ gewesen, blickte Karius zudem auf die schwierigste Phase seiner Karriere zurück. Nach seinen beiden Patzern im Champions-League-Finale 2018 gegen Real Madrid wurde er bei Liverpool durch Alisson ersetzt und fand auch bei Besiktas, Union Berlin und Newcastle nicht mehr so recht in die Spur. Nach einem halben Jahr ohne Verein meldete sich der damalige Kaderplaner Ben Manga beim früheren Mainzer und lotste ihn nach Gelsenkirchen.

