In der 2. Bundesliga fuhren der 1. FC Magdeburg und Fortuna Düsseldorf zum Jahresabschluss enorm wichtige Siege ein, während der Karlsruher SC seine Negativserie beendete.
Der Freitag gehörte den Aufstiegsaspiranten. Unter anderem trennten sich Paderborn und Darmstadt im Spitzenspiel 2:2. Somit besaß der 1. FC Kaiserslautern die Gelegenheit, mit einem Erfolg über den 1. FC Magdeburg wieder auf drei Zähler an den Relegationsplatz heranzurücken. Die Gäste befinden sich im Aufwärtstrend und verließen jüngst die Abstiegsplätze. Dort befinden sich dagegen Fortuna Düsseldorf und die SpVgg Greuther Fürth. Umso wichtiger war das direkte Aufeinandertreffen. Darüber hinaus empfing der sich aus dem Tabellenkeller befreiende VfL Bochum den Karlsruher SC, der zuletzt fünfmal hintereinander verlor.
Magdeburg brilliert zunächst, muss dann aber zittern
Eröffnet wurde die Begegnung auf dem Betzenberg mit einer Choreographie der Gäste in Gedenken an die Amokfahrt auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, die sich vor exakt einem Jahr ereignete. Ihre Mannschaft suchte direkt den Weg nach vorne und ging nach 22 Minuten in Führung. Maxwell Gyamfi lenkte eine Hereingabe von Mateusz Zukowski in Richtung eigenes Tor, Julian Krahl konnte zwar noch abwehren, doch Baris Atik staubte aus kurzer Distanz zum 0:1 ab.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anZehn Zeigerumdrehungen darauf hätte der 1. FC Magdeburg beinahe nachgelegt. Ein wunderbarer Angriff endete bei Philipp Hercher, der alleine vor Krahl stand, aber am diesem scheiterte. Das 0:2 fiel schließlich in der 35. Minute: Zukowski erwischte Krahl mit einem Schuss aus rund 20 Metern, der an ihm vorbei ins rechte Eck trudelte, auf dem falschen Fuß. Der Keeper reklamierte zwar noch eine Abseitsstellung, aber in seinem direkten Sichtfeld befand sich kein FCM-Akteur.
Der FCK blieb über weite Strecken harmlos, hätte aber kurz vor der Pause fast den Anschluss hergestellt. Paul Joly traf nach feiner Einzelleistung den Außenpfosten. Genauer zielte Alexander Nollenberger, dessen Schlenzer vier Minuten nach dem Wiederanpfiff im langen Eck einschlug – 0:3. Die Kaiserslauterer Antwort erfolgte umgehend. Der von Spielgestalter Naatan Skyttä bediente Daniel Hanslik verkürzte per Flachschuss auf 1:3 (53.)
Etwa 120 Sekunden später stoppte Silas Gnaka eine Joly-Flanke mit dem ausgestreckten Arm. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Kapitän Marlon Ritter platziert ins linke Eck – 2:3. Das Publikum im Fritz-Walter-Stadion glaubte wieder an ein Comeback. Ihre Mannschaft investierte alle noch vorhandenen Kräfte, verpasste aber den Ausgleich und dürfte nach dem Spiel besonders mit dem Auftritt im ersten Abschnitt doch sehr hadern.
Fortuna Düsseldorf gelingt Befreiungsschlag
Die Hausherren starteten druckvoll ins Kellerduell, besaßen durch Sima Suso die beste Chance der Anfangsphase. Ihre Überlegenheit spiegelte sich ab der 24. Minute auch im Resultat wider. Infolge einer Flanke von Florent Muslija musste Cedric Itten nur noch den Fuß hinhalten, um zum 1:0 zu vollenden. Erst gegen des ersten Abschnitts trat auch Fürth in Erscheinung. Florian Kastenmeier verhinderte mit starker Fußabwehr gegen Jomaine Consbruch den Ausgleich.
Fortuna Düsseldorf hatte die Kontrolle über das Geschehen aus der Hand gegeben und befand sich auch in der zweiten Hälfte zunächst in der Defensive. Über Umschaltsituationen blieb das Team des schon wieder angezählten Trainers Markus Anfang aber gefährlich. In der 65. Minute fiel das wegweisende 2:0: Eine Ecke von Muslija flog an allen Beteiligten vorbei direkt ins Tor. Der von Mit- und Gegenspielern noch irritierte Schlussmann Timo Schlieck gab dabei eine unglückliche Figur ab.
Die Begegnung schien gelaufen, doch ein unnötiges Halten von Jesper Daland gegen Noel Futkeu holte Fürth zurück ins Spiel. Den nach Videostudium gegebenen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst souverän – 2:1. Somit musste die Fortuna bis zur letzten Sekunde um den Sieg bangen, brachte den knappen Vorsprung aber ins Ziel und verbuchte drei äußerst wichtige Zähler im Abstiegskampf.
KSC kontert Onyeka-Doppelpack
Die Anfangsphase lieferte Abschlüsse auf beiden Seiten. Dem KSC war die Verunsicherung aufgrund der jüngsten Negativserie nicht anzumerken. Er gestaltete das Geschehen offen und kam auf mehr Feldanteile. Das Führungstor erzielte jedoch der VfL Bochum. Maximillian Wittek flankte auf den zweiten Pfosten, wo der Ex-Karlsruher Philipp Hofmann per Kopf ablegte und Francis Onyeka aus sieben Metern mit der Innenseite unter die Latte vollendete – 1:0.
Die Gäste zeigten sich vom Gegentor unbeeindruckt. Kurz vor der Pause prüfte Philipp Förster den aufmerksamen Timo Horn aus halblinker Position. Der hohe KSC-Aufwand zahlte sich keine 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel aus. Einen Kopfball des frisch eingewechselten Shio Fokuda parierte Horn noch stark, doch den Nachschuss verwertete Marvin Wanitzek mühelos zum 1:1. Anschließend stellten die Hausherren wieder die aktivere Mannschaft. In der 69. Minute flankte der schon am 1:0 beteiligte Wittek maßgenau auf Onyeka, der zum 2:1 einnickte.

Der KSC gab sich allerdings noch nicht geschlagen und kam tatsächlich zum erneuten Ausgleich. David Herold tankte sich auf der linken Seite durch und flankte auf den einlaufenden Fokuda, der per Kopf durch die Beine von Horn zum 2:2 einnetzte (86.). Damit beendeten die Badener ihre Pleitenserie und beenden das Jahr vor dem zuletzt so stark aufgelegten VfL Bochum.
Die Ergebnisse im Überblick:
1. FC Kaiserslautern 2:3 1. FC Magdeburg
Tore: 0:1 Atik (22.), 0:2 Zukowski (35.), 0:3 Nollenberger (49.), 1:3 Hanslik (53.), 2:3 Ritter (Handelfmeter, 56.)
Fortuna Düsseldorf 2:1 SpVgg Greuther Fürth
Tore: 1:0 Itten (24.), 2:0 Muslija (65.), 2:1 Futkeu (Fouelfmeter, 86.)
VfL Bochum 2:2 Karlsruher SC
Tore: 1:0 Onyeka (35.), 1:1 Wanitzek (47.), 2:1 Onyeka (69.), 2:2 Fokuda (86.)
Foto: IMAGO

