Für Vereine mit einem kleinen Kader und wenig Kleingeld ist der Blick auf den Nachwuchsbereich unausweichlich. Verletzungen, englische Wochen und Länderspiele machen es unmöglich über die gesamte Saison auf dieselben 14,15 Spieler zu setzen. In dieser Lage war und ist Tottenham. Das war allerdings schon vor der Saison absehbar. Umso verwunderlicher, dass man Newcomer Juan Foyth bei der Nominierung des Champions-League-Kaders aus den Augen verlor.
Pochettino gesteht Fehler
Am 3. November, beim 3:2 bei Wolverhampton, gab Juan Foyth (20) aufgrund der dünnen Personaldecke sein Liga-Debüt für Tottenham. Obwohl der Innenverteidiger andeutete, über welch Potential er verfügt, ließ er gleichzeitig seine jugendliche Naivität aufblitzen, als er durch zwei plump verschuldete Strafstöße das Spiel nochmal spannend machte. Trainer Mauricio Pochettino hielt dennoch an seinem Landsmann fest. Dieser dankte es ihm mit dem Siegtreffer gegen Crystal Palace und einer beachtlichen Leistung beim 3:1 gegen den FC Chelsea.
Heute, im wichtigen Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand wird Foyth nach drei Startelfeinsätzen in Serie auf der Tribüne Platz nehmen. Der Newcomer wurde von den Spurs vor der Saison nämlich nicht für die Königsklasse nominiert und steht während der gesamten Gruppenphase nicht zur Verfügung. Da im Sommer keine Neuzugänge verpflichtet werden konnten, blieb Tottenham nichts anderes übrig, als 22 statt 25 Spieler zu nominieren. Maximal 17 Ausländer sind in einem Kader gestattet und lediglich fünf Profis gelten bei den Nordlondonern als Eigengewächse.
Ein Fehler im Kader-Management, für den gleich mehrere verantwortlich sind, wie Pochettino rückblickend gesteht. Beim alles entscheidenden Duell gegen Inter bleibt ihm durch die Verletzung von Davinson Sanchez nichts anderes übrig, als direkt auf den wiedergenesenen Jan Vertonghen zu setzen, den Juan Foyth zuletzt so exzellent vertrat.
Die Spurs stehen, zwei Spieltage vor Schluss, drei Punkte hinter den zweitplatzierten Italienern. Am letzten Spieltag geht es ins Camp Nou zum Tabellenführer…
(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)